Pallavicini Alfred Markgraf

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Biografie:
Quelle: Jahrbuch des Alpenvereins 1965, Seite 77 ff

Pallavicini, Alfred von
* Ödenburg (Sapron,Ungarn),, + Glocknerwand (Wächtenbruch); Markgraf, Leutnant der Reserve.
Vielseitiger Sportsmann, soll einer der stärksten Männer Wiens gewesen sein. In-folge seiner Vorliebe für schwierige Berge war er ein Vorläufer eines »sportlich« orientierten Alpinismus, obgleich er immer mit Führern unterwegs war. Erstieg u. a. Montblanc, Zinalrothorn, Obergabel-horn. Neue Anstiege bzw. Erstbesteigungen: Großglockner von Norden (Pallavicinirinne), 1876; Pala di San Martino, 1878; Königspitze-Suldengrat, 1878; Kleine Bischofsmütze, 1879; Torstein, neue Route, 1880; Hochschwabturm, 1881. Pallavicini veröffentlichte nichts über seine Bergtouren.
Quelle: Der Bergsteiger 1982, Heft 10, Seite 26

Quelle: Der Bergsteiger 1985, Heft 7, Seite 41 f

Alfred Markgraf von Pallavicini war ein österreichischer Bergsteiger und galt zu seiner Zeit als stärkster Mann Wiens.
Aus einer italienisch-österreichischen Adelsfamilie stammend, war Pallavicini bis zum Ende des Preußisch-Österreichischen Kriegs im Jahr 1866 Leutnant im k.u.k. Alpenjägerkorps und später Reserveoffizier beim Tiroler Kaiserjägerregiment.
Neben zahlreichen Erstbesteigungen im Dachsteingebirge, in den Dolomiten und am Suldengrat der Königspitze erlangte Pallavicini Bekanntheit durch die Erstbegehung einer 600 Meter hohen und bis zu 55 Grad steilen Eisrinne am Großglockner, die später nach ihm benannt wurde. Bei dieser Unternehmung am 18. August 1876 wurde er von den drei Bergführern Johann Kramser, Georg Bäuerle und Josef Tribusser begleitet. Da der Gebrauch von Eishaken erst 1924 durch Willo Welzenbach eingeführt wurde, mussten die Bergführer beim Aufstieg durch die Rinne 2500 Stufen mit dem Eispickel ins Eis schlagen. Die zweite Begehung der Pallavicinirinne erfolgte erst 23 Jahre später.
Pallavicini war Gründungsmitglied des 1878 gegründeten Österreichischen Alpenklubs. Im gleichen Jahr brachte er als erster Mensch im Gewichtheben 100 kg zur Hochstrecke.
In der Glocknergruppe, wo Pallavicini seinen größten Erfolg errungen hatte, kam er am 26. Juni 1886 auch zu Tode. Bei einer Besteigung der Glocknerwand stürzten er und seine drei Begleiter nach einem Wechtenbruch kurz unterhalb des Gipfels ab. Ihre Gräber befinden sich auf dem Bergsteigerfriedhof in Heiligenblut am Großglockner.
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1876 1.Beg.Großglockner-Nordostwand „Pallavicinirinne“,II-III,50°,600 Hm,3798m, (Hohe Tauern)
1878 1.Best.Pala di San Martino,2987m, (Pala,Dolomiten)
1878 1.Beg.Königspitze-Westgrat „Lange Suldengrat“,IV,Eis bis 60°,3851m, (Ortlergruppe)
1879 1.tourist.Best.Kleine Bischofsmütze über Westwand u.Oberer Südgrat,
2430m, (Dachsteingebirge)
1880 1.Beg.Torstein Nordostwand des Südgrates „Pallavicini-Route“,2948m, (Dachsteingebirge)
1881 1.Best.Hochschwabturm von der nördlichen Turmscharte,II+,120 HM,
1750m, (Nördliche Hochschwabgruppe)
1885 7.Best.Kleiner Buchstein,1990m, (Ennstaler Alpen,Gesäuse)
Best.Montblanc,4807m, (Montblancgebiet)
Best.Zinalrothorn,4221m, (Walliser Alpen)
Best.Obergabelhorn,4063m, (Walliser Alpen)

Quelle: Gerhard Schauer, Isny im Allgäu


Geboren am:
26.05.1848
Gestorben am:
26.06.1886

Erste Route-Begehung