Girtler Paul

(Bearbeiten)
Foto gesucht!
Biografie:
Ing.Paul Girtler (+)
Am Sonntag, den 29. September 1929, stürzte das Klubmitglied Ing. Paul Girtler in der Nordwand der Planspitze (Keidel-Wessely-Kamin) zu Tode. Die Ursache, die sich nicht mit Bestimmtheit feststellen läßt, da er allein ging, dürfte aller Wahrscheinlichkeit nach in der Vereisung der Felsen gelegen gewesen sein. Mit ihm wurde der Wiener Bergsteigerschaft ein hervorragendes Mitglied, seinen Freunden ein treuer Kamerad, allen aber ein wertvoller und gediegener Mensch entrissen. Sein lebensfrohes Gemüt, sein bescheidenes Wesen und Mut mit Besonnenheit gepaart, alles echte Bergsteigertugenden, bewirkten, daß alle, die ihn kennenlernten, ihn liebgewannen und in den Bann seiner Persönlichkeit gerieten. Am 30. Mai 1898 als Sohn des Besitzers des Hotel „Post“ am Brenner geboren, wurde er ein aufrechter und würdiger Sohn seines Heimatlandes Tirol, das er im Kriege mit seinem Blute verteidigte, Daß trotzdem Heimaterde an Italien verlorenging, konnte er nie verwinden. Wie sehr sein ganzes Leben in seiner Heimat wurzelte, ist daraus zu ersehen, das Freunde aus Tirol die Unglücksstelle besuchten, dort eine Gedenktafel errichteten und als letzten Gruß heimatliche Erde auf sein Grab schütteten.
Schon als Kind zog es ihn in die Berge, denen von da an sein Leben geweiht blieb. Seine hervorragenden körperlichen und geistigen Eigenschaften brachten es mit sich, daß in ihm ein erstklassiger Bergsteiger heranwuchs, der zunächst in seiner Bergheimat, vor allem in den geliebten Dolomiten, später auch in vielen anderen Gebieten der Ostalpen sein Können, mitunter am Schwierigsten, erfolgreich betätigte. Auch in den Westalpen, denen ihn überdies eine Zeitlang sein Beruf nahebrachte, gelang ihm manche schöne und große Aufgabe. Er war ein ausgezeichneter Skiläufer, der sich bei vielen großen in- und ausländischen Wettbewerben erfolgreich betätigte, außerdem die Skihochtouristik eifrig betrieb. Wien wurde ihm zur zweiten Heimat und damit auch die Berge des Ennstales, die nun seine Ruhestätte sind. Dort schläft sein Körper im schlichten Bergfriedhof zu Johnsbach, umgeben von den Bergen, die sein Schicksal wurden. Sein geist aber lebt und wird leben, solange es Ideale gibt, denen die Menschen nachstreben und für die sie auch zu sterben wissen!
Dr. O. Melion
Quelle: Österreichische Alpenzeitung 1930, Seite 32



Erste Route-Begehung

 Gipfel
 Route