Sehrig Otto

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Biografie:
Ing. Othmar Sehrig 80 Jahre.
Zu den Pionieren des alpinen Skilaufs in Österreich gehört Hofrat Sehrig, der am 11. Oktober 80 Jahre alt wurde. Im Dezember 1898 führte er eine viertägige Skidurchquerung der Glocknergruppe von Kaprun über das Riffeltor nach Heiligenblut aus, an Weihnachten 1900 gelang ihm mit Saar, Graff und Doménigg die erste Skiersteigung des Großvenedigers. Vor dem ersten Weltkrieg verfaßte er den „Sehrig", wie sein „Tiroler Skiführer" in der Zunft hieß. Auch als Hüttenbauer betätigte er sich (Pichlerhütte, Meißner Haus). Schließlich gab er seine Erfahrung bei der Ausbildung der Tiroler Skilehrer an den Nachwuchs weiter.
Quelle: Mitteilungen des DAV 1952, Heft 11, Seite 173

Hofrat Dipl.-Ing. Othmar Sehrig zur Erinnerung
Geb. 11.10. 1872, gest. 9. 3. 1966
In der 2. Märzwoche dieses Jahres trug man Hofrat Sehrig am Mühlauer Friedhof in Innsbruck zu Grabe. Damit endete das Leben eines Mannes, dem in der Entwicklung der Bergsteigerei besonders im Winter große Bedeutung zukommt. Nach der Mittelschule in Graz besuchte Sehrig dort die Technische Hochschule, um Hochbau zu studieren. In den Jahren der Studienzeit entwickelte er sich zum Bergsteiger und Schiläufer. Den Schi, sagte er sich, müßte man auch zur winterlichen Ersteigung der Berge verwenden können, obwohl Form des Schi und Bindung sich noch im Urzustand befanden.
Man fuhr damals noch in der Spanischröhrl- Bindung oder Patschenbindung, mit einfachstem Riemenzeug. Doch für die jungen Studenten sollte dies kein Hindernis sein. Schon 1898 durchquerte Sehrig mit Studenten als Erster das Glocknergebiet, es folgte die winterliche Besteigung des Großvenedigers (1901) und ein Jahr später die der Gefrorenen Wand in den Tuxer Bergen, damals aufsehenerregende Bergfahrten, die erkennen ließen, was der Schi, mit dem die Fahrtechnik noch wenig entwickelt war, für die Alpinistik bedeuten sollt«. Diese Erschließungsfahrten waren richtige Pioniertaten, da sie in im Winter bislang noch unbekanntes Hochgebirge führten und bedeutende Anstrengungen erforderten, wie sie heute nur bei Fahrten in die außereuropäischen Gebirgsgruppen verlangt werden.
Da Hofrat Sehrig in den Dienst der Tirolischen Stadthalterei, Abt. Hochbau, eintrat, hatte er die Voraussetzung für die Herausgabe und Leitung der Arbeiten am ersten Tiroler Schiführer geschaffen, dessen 1. Auflage im Jahre 1906 erschien und 1921 schon als „Sehrig's Schiführer" das Dritte Tausend aufwies. Fast alle in Tirol heute gefahrenen Schitouren sind schon darin verzeichnet; er hatte als Mitarbeiter eine große Reihe der damaligen Schipioniere gewonnen, wie er auch selbst viele der darin beschriebenen Schiberge als Erster befuhr. So konnte er in der Einleitung zum Schiführer mit Recht schreiben: „Die Besteigung vieler Hochgipfel wurde durch den Schi nicht nur wesentlich erleichtert, sondern gestaltete sich auch schon zu einem reinen Genuß für die Teilnehmer". Sehrig verdanken wir auch die erste Schikarte der Umgebung Innsbrucks.
Sehrigs Ansehen als Schiläufer veranlaßte im Jahre 929 das Unterrichtsministerium, ihm die Organisation und den Vorsitz der Staatsprüfungskommission für Schilehrer zu übertragen, den er bis 1938 innehatte, und wo er die Grundlage für die zweckmäßige und vorzügliche Ausbildung der tirolischen Schilehrer schuf. Der Hochbauingenieur Sehrig und erfahrene Bergsteiger, dem die Verhältnisse des Hochgebirges vertraut waren, war auch der geeignete Mann zur Verfassung von Plänen für Schutzhütten. So sind ihm solche für die Adolf-Pichler-Hütte in den Kalkkögeln, der Pfeiß-Hütte des Zweiges Innsbruck nördlich der Arzler Scharte und der Krefelder-Hütte zu verdanken; teilweise hatte er auch die Bauleitung zu diesen Projekten inne.
Ein langes und ausgefülltes Leben war damit Hofrat Sehrig beschieden, der nun im 94. Lebensjahr in das Jenseits abberufen wurde.
E. A.
Quelle: Mitteilungen des ÖAV 1966, Heft 5/6, Seite 71

Sehrig Othmar, * 11.10.1872, Graz, + 9.03.1966 in Innsbruck

Zu den Pionieren des alpinen Skilaufs in Österreich gehörte Othmar Sehrig. In den Jahren der Studienzeit entwickelte er sich zum Bergsteiger und Schiläufer. Große Bedeutung kommt ihm die Entwicklung der Bergsteigerei besonders im Winter zu gute. Seine Erschließungsfahrten waren richtige Pioniertaten, da sie ihn im Winter bislang in ein noch unbekanntes Hochgebirge führten und bedeutende Anstrengungen erforderten, wie sie heute nur bei Fahrten in die außereuropäischen Gebirgsgruppen verlangt werden. Vor dem ersten Weltkrieg verfasste er den „Sehrig", wie sein „Tiroler Skiführer" in der Zunft hieß. Sehrig verdanken wir auch die erste Schikarte der Umgebung Innsbrucks. Auch als Hüttenbauer betätigte er sich (Pichlerhütte, Meißner Haus). Schließlich gab er seine Erfahrung bei der Ausbildung der Tiroler Skilehrer an den Nachwuchs weiter.
1898 Skidurchquerung Glocknergruppe von Kaprun über das Riffeltor nach Heiligenblut, (Hohe Tauern)
1900 1.Führerlose Beg.Col-Rosa-Südostwand „Dimai-Corry-Führe“,2166m, (Ampezzaner Dolomiten)
1900 1.Beg.Lagazuoi di Mezzo (Mittlerer Lagazuoi) von Norden „Normalweg“,2750m, (Fanisgruppe)
1900 1.Beg.Lagazuoi di Mezzo (Mittlerer Lagazuoi) von Süden „Normalweg“,2750m, (Fanisgruppe)
1900 1.Skibest.Großvenediger,3666m, (Hohe Tauern)
1902 1.Skibest.Gefrorene Wand,3288m, (Tuxer Kamm,Zillertaler Alpen)
1902 1.Beg.Hohe Warte-Südgrat,2596m, (Karwendel)
1903 1.Beg.Kaskarspitze-Südostwand,2580m, (Karwendel)
1903 1.Beg.Sonntagskarspitze-Südgrat,2525m, (Karwendel)
1907 1.Skibest.Daunkogel,3348m, (Stubaier Alpen)
1908 1.Skibest.Zwieselbacher Rosskogel,3081m, (Stubaier Alpen)
1909 1.Skibest.Gleirscher Fernerkogel,3194m, (Sellrein,Stubaier Alpen)
Quelle : Gerd Schauer, Isny im Allgäu

Geboren am:
11.10.1872
Gestorben am:
09.03.1966

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