Tschernikl Egon

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Biografie:
Mitglied des Alpenkränzchen Berggeist und der Sektion Kitzbühel des DÖAV

Egon Tschernikl
*12. März 1905 — 3. September 1966
Viel zu früh, mit 61 Jahren, wurde unser lieber Freund Egon abberufen. Nicht die Berge, die für ihn alles bedeuteten, nahmen ihn zu sich, nein, eine heimtückische Krankheit fällte ihn. Wie oft plauderten wir über unsere spätere Zukunft. Wir wollten als „Hakensteckler" (Gehen mit Stock) mit 70 Jahren noch beschaulich Berge erwandern und von Hütte zu Hütte steigen. Es sollte nicht mehr wahr werden.
Wir Tiroler und Schwazer DAK- und HG-Kameraden haben nun sein Bild und seinen Namen auf der Rappenspitze im Karwendel in das Erinnerungsbuch der Sektion Schwaz denen der anderen Kameraden hinzugefügt, die ihm vorausgegangen waren. Diese Zinne war auch „sein" Berg!
Wie sagte er doch an der Bahre unseres DAK-Freundes Adi Auer vor fast genau drei Jahren: „Lieber Freund Adi, Du wirst uns unvergessen bleiben. Dein Bild dort oben wird uns immer Mahnung, Bestimmung und ein leuchtendes Vorbild sein. Und wenn in jedem neuen Jahr zur Sommersonnenwende wir Noch-Dagebliebenen auf dem Gipfel um das lodernde Feuer vereint sind und unsere Gedanken bei Dir weilen werden, dann wisse, Du bis uns nur ein Kleinweilchen im Weltgeschehen voraus, und dieser Berg dort drüben war unser Berg, er ist Dein herrliches Mahnmal!"
Was könnte ich Besseres meinem Freunde Egon sagen als diese seine Worte?
Seine Familie und die Berge waren ihm alles, sie liebte und für sie lebte er. In Solbad Hall geboren, besuchte er die Lehrerbildungsanstalt in Innsbruck, legte 1925 die Reifeprüfung ab und wurde Volksschullehrer in Schwaz. 1940 zum Wehrdienst eingezogen, kam er nach Kriegsende und Gefangenschaft als mehrfach ausgezeichneter Oberleutnant wieder in die Heimat und wirkte als gesuchte Kraft in den Jenbacher Werken.
Seine Freizeit gehörte den Bergen der Ost- und Westalpen. Es gab nur wenige Sonntage, die er nicht in den Bergen verbrachte. Oft allein, meist aber mit seinen Freunden unterwegs, wie es seiner geselligen, heiteren Wesensart entsprach. Er verstand es immer, meisterhaft „Stimmung" zu machen und unterhaltsame Hütten- und AV-Abende zu gestalten. Viele seiner lustigen Bergerlebnisse hat er auch in seinem Buch „Der Schroffentrottel" der Nachwelt hinterlassen.
Soll ich Gipfel, Wände oder Kanten aufzählen? Vom Wiener Schneeberg bis zum Montblanc suchte sich Egon seine Bergziele, immer besondere oder „klassische" Bergfahrten bis zum „Fünfer". Die Berge Nord- und Südtirols, besonders die Dolomiten, waren für einen Tiroler natürlich seine bevorzugten Ziele.
Egon, Du bist uns vorausgegangen wie oft auch in den Bergen. Wir werden dich nicht vergessen!
Leo Brankowsky, Schwaz
Quelle: Österreichische Alpenzeitung 1967, Jänner/Februar, Folge 1351, Seite 13

1924 1.Best.Gufelgrasturm,ca.2550m, (Lechtaler Alpen)
1924 1.Beg.Parzinntürme-Südwestturm-Gerade Südostwand,2590m, (Lechtaler Alpen)
1924 1.Beg.(Winterbeg.)Spiehlerturm-Südostkante,2521m, (Lechtaler Alpen)
1924 1.Winterbeg.Überschreitung Spiehlerturm von Ost nach West,2521m, (Lechtaler Alpen)
Best.Rappenspitze,2223m, (Karwendel)


Geboren am:
12.03.1905
Gestorben am:
03.09.1966

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