Orgler Andreas

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Biografie:
Vita *1. Januar 1962 in Innsbruck; er besuchte das Akademische Gymnasium und schloß 1980 mit Matura ab; danach Architekturstudium in Innsbruck; 1983 beendete er die Ausbildung zum Berg-und Skiführer, seit 1983 ist er zudem Landesskilehrer; zur Zeit ist Andreas Student.
Chronik Seinen ersten Dreitausender bestieg Andreas Orgler bereits im Alter von fünf Jahren (Fluchtkogel, 3500 m) und begann im achten Lebensjahr, mit Eltern und AV-Jugendgruppe, mit leichten Klettertouren. Während er zu Beginn viel mit Robert Purtscheller unterwegs war, wurde bald Hans Salcher zu einem seiner wichtigsten Partner; später kamen, neben den Expeditionskameraden, die Stubaier Manfred Ferchel und Martin Willberger hinzu.
Andreas hat jetzt jene Fehler hinter sich, die er vor einigen Jahren gemacht hatte, und die ihm eine Zeitlang recht viel an Seriosität gekostet hatten. Zum einen durch das Reifen der Persönlichkeit, zum anderen durch viele bewiesene Höchstleistungen, hat er sich rehabilitiert und bestätigt.
1977: Große klassische Eistouren;
1978: Schrammacher-Nordwest-wand, Sagwand-Nordpfeiler (beide Zillertaler Alpen), Lalidererspitze - »Direkte Nordwand« (Karwendelgebirge);
1979: Fleischbankpfeiler, »Pumprisse« (Kaisergebirge),

zahlreiche klassische Dolomitentouren (Große-Zinne-Nordwand, »Hasse-Brandler«, Torre-Trieste-Südwand, »Carlesso« und »Cas-sin«), Martinswand, »Schwarzenlander-Sint« (1. Alleinbegehung); 1980 gelangen einige Alleinbegehungen in den Kalkkögeln und den Dolomiten, Krönung war die erste Begehung des Riepenpfei-lers (VII, A2) an der Riepenwand (Kalkkögel). 1981 ragen einige Erstbegehungen heraus: Ilmspitze-Westverschneidung (V1), Kalk-wand-Mitteldurchstieg (VII-), beide in den Stubaier Alpen, sowie die Route »Born to be wild« (VIII) an der Speckkarplatte im Karwen¬delgebirge. Auch 1982 gelangen ihm zahlreiche Erstbegehungen: Speckkarplatte, »Wunderland« (VIII-) und Kleiner Lafatscher, »Der letzte Mohikaner« (VII, A0), beide im Karwendelgebirge, an der Schüsselkarspitze-Südwand, Wettersteingebirge, die Route »Raupe Stück für Stück« (VII-), an der Südostwand der Großen Ochsenwand »Doctor Rock'n Roll« (VI), Stubaier Alpen, und andere. 1983 war die erste durchgehende Skibefahrung der Ortler-Nordwand der Auftakt, eine Alleinbegehung der Matterhorn-Nordwand folgte ebenso wie weitere Neutouren, vor allem in den Stubaier Alpen: Schlicker Seespitze, »Traurige Aussicht« (V1+1, Obernberger Tribulaun, »Grauen, Grusel, Gänsehaut« (VII). 1985 stand im Zeichen der Weltberge. Als Teilnehmer einer ÖAV-Expedition erreichte An-dreas den Gipfel des 7824 Meter hohen Masherbrum im Karakorum, nach der ersten Durchsteigung der Nordwestwand vom Mandutal aus. Im Winter 1985/86war er vor allem im Steileis unterwegs und beeindruckte mit einigen wilden Neutouren am Rudolfshüttensockel (Hohe Tauern): unter anderem »Der ungläubige Thomas« (VI, A0, 900); in den Stubaier Alpen glückte die erste Begehung des Pinnistal-Kirchdachsockels, »Innerer Gully« (90°),
Insgesamt zählt Andreas Orgler bisher 121 Neutouren in seinem Tourenbuch, davon allein 103 in den Stubaier Alpen, 53 erste Alleinbegehungen runden das Bild ab. Seine Ziele für die Zukunft sind schwierige Alpinklettereien, große kombinierte Unternehmungen und Felswände an den Bergen der Welt, aber auch Steilwandabfahrten reizen ihn, Sein größter Wunsch jedoch ist ein glückliches und zufriedenes Leben!
Prem Darshano
Quelle: Der Bergsteiger 1986, Heft 7, Seite 91-92

7500 +, Ruth Gorge. On July 14, Michael Rutter and I completed a first ascent on beautiful granite on P 7500+ (“Werewolf"). The top of this pinnacle lies 200 meters to the northwest of the number 29 on the D-2 Talkeetna quad. It is in the eastern side of the Ruth Gorge and east of the glacier that descends from between Mounts Bradley and Wake. It took us 14 hours to climb the 20 pitches. The difficulty was up to 5.10+ with 1½ rope-lengths of A1 in a grass-filled crack. We made 17 rappels on the descent with 55-meter ropes down the ascent route. We made an attempt at another new ascent. After a demanding A4 pitch there would have been a perpendicular slab with no protection and since we didn’t feel justified to continue the climb using expansion bolts, we rappelled from the bolt we had placed for protection.
Andreas Orgler, Österreichischer Alpenverein
Quelle: American Alpine Journal Issue 65, 1991, Seite 158

Am 4. Jänner, am frühen Nachmittag Ortszeit, stürzte Orgler mit seinem Drachen zu Boden und war auf der Stelle tot, bestätigte die Österreichische Botschaft in Australien am Freitag. Andreas Orgler wurde als Eis- und Felskletterer bekannt, hat sich aber seit einigen Jahren dem Drachenflug-Sport verschrieben. Mit Andreas Orgler ist ein Sportler ums Leben gekommen, der auch international höchste Anerkennung gefunden hat. 1996 wurde Andreas Orgler der Goldenen Eispickel, eine selten vergebene Auszeichnung einer französischen Elite Bergsteigervereinigung, verliehen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte der Tiroler 250 Erstbegehungen im Fels und rund 70 Erstbesteigungen im Eis geschafft. Andreas Orgler hinterlässt eine Frau und zwei Kinder.

Geboren am:
01.01.1962
Gestorben am:
04.01.2007

Erste Route-Begehung

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