Krieger Max

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Biografie:
gestorben in München (Deutschland)


(+) Max Krieger.
Unmittelbar bei Schluß dieser Nummer erhalten wir aus München die Nachricht von dem am 7. Oktober erfolgten Ableben des Herrn Max Krieger, Rentner, ehemaliger Magistratsrat und Landrat etc. Herr Max Krieger, der sich in früheren Jahren eifrig im Alpenverein betätig hat, war einer der Veteranen aus der Jugendzeit unseres Vereins. Dem wackeren Manne werden viele persönliche Freunde in aufrichtiger Trauer gedenken. Ein Nachruf folgt in der nächsten Nummer.
Quelle: DÖAV Mitteilungen 1904, Folge 19, Seite 232-233

(+) Max Krieger
Auf dem Münchener alten südlichen Friedhofe befindet sich im Mittelgange ein Grabmal, dessen Zier ein Metallkreuz bildet, eine getreue verkleinerte Nachbildung des Kreuzes, das auf dem sturmumtosten Ostgipfel der Zugspitze seit Jahrzehnten aufragt. Dieses Grab umstand am 9. Oktober ein Trauergefolge,
ansehnlich an Zahl wie an Bedeutung. Neben den offiziellen Vertretern, insbesondere der städtischen Verwaltung, waren die Männer, die an diesem Tage dem schwarzbehangenen Sarge folgten, fast durchwegs Alpenfreunde. Sie hatten das letzte Geleite einem von jenen gegeben, bei denen die Liebe
und Freude zur Bergfahrt nicht ein vorübergehendes Aufwallen bedeutet, sondern eine unentwegt für der Alpen Schönheit glühende Begeisterung.
Max Krieger ist, wie schon in unserer letzten Nummer (S. 232 a. E.) kurz berichtet wurde, am 7. Oktober l. J. in seiner Heimatstadt München nach längerem Leiden verstorben. Krieger, der schon neulich in den Begleitworten zu der bezüglichen Nachricht als einer ?der Veteranen aus der Jugendzeit unseres Vereins" bezeichnet wurde, war eine in den weitesten Kreisen des Alpenvereins wohlgekannte Persönlichkeit, ein Mann, der als begeisterter Freund der Berge zu den erfolgreichsten Vertretern des ausübenden Alpinismus gehörte. Außerdem war er aber auch eine Reihe von Jahren in der Verwaltung unseres Vereins tätig, so als Kassier des Zentral-Ausschusses München (1877 bis 1879), ferner insgesamt 7 Jahre im Ausschusse unserer S. München als deren Kassier (1874 bis 1876), dann als ihr II. Vorstand und Referent für die Schlierseer und Tegernseer Berge (1881 und 1894 bis 1896). Krieger war Ehrenmitglied unserer S. Kufstein, der er die letzten Jahre seines Lebens angehörte.
Er hat als junger Mensch mit viel Widerwärtigkeiten zu kämpfen gehabt und mit Mühe nur errang er seine geschäftliche Selbständigkeit und materiellen Erfolge. Seiner Verdienste als Bürger und Gemeinde Vertreter Münchens zu gedenken, ist Sache anderer Kreise; für die alpine Welt sind neben zahllosen kleinen Unternehmungen, die er mit Rat und Tat förderte, vor allem zu nennen seine Fürsorge für das Wettersteingebiet und für die Schlierseer und Tegernseer Berge. Auf der Rotwand bei Schliersee wird der ?Kriegerweg" seinen Namen der bergsteigerischen Nachwelt überliefern und auch im Kaisergebirge wird der ?Krieger Maxi" so bald nicht vergessen sein. Auf alpin-literarischem Gebiete war Krieger bekannt geworden als Verfasser des im Jahre 1884 erschienenen Büchleins ?Geschichte der Zugspitzbesteigungen", welches seit längerem vergriffen, aber immer noch vielfach gesucht ist.
Die Nachricht von dem Tode dieses wackeren Mannes wird mancherlei Erinnerungen aus der Geschichte unseres Vereins bei denen wachrufen, welche mit ihm in Beziehung gestanden hatten. Wohlbekannt ist es, welch eine unerschüttliche Freundschaft, ja geradezu brüderliche Liebe Krieger mit dem so plötzlich
einer tückischen Krankheit erlegenen Artur v.Schmied (Graz) verbunden hatte, mit dem Krieger viele Jahre lang bis zum Tode Schmieds langdauernde Alpenreisen unternahm.
Zweifellos - und das werden auch jene anerkennen, die von den seinigen abweichende Anschauungen vertraten - war Krieger eine markante Persönlichkeit, einer jener Männer, die man nicht wieder vergißt, wenn man einmal mit ihnen Berührung hatte. So werden alle, die ihn kannten, mit Bewegung seines Hinscheidens gedenken. Möge ihm die Erde leicht sein!
Quelle: DÖAV Mitteilungen 1904, Folge 19, Seite 247-248


Krieger Max - Ehrenmitglied der Sektion Kufstein
aus München, seines Zeichens Mehlhändler, Ehrenmitglied seit 1.12.1900. Bei ihm waren ähnliche Gründe zur Ernennung maßgebend wie bei C. Babenstuber; auch hat er der Sektion verschiedentlich namhafte Geldspenden zukommen lassen
Quelle: Festschrift 50 Jahre Alpenvereinssektion Kufstein (1877-1927), Seite 120

Gestorben am:
07.10.1904