Schöttner Karl

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Biografie:
Karl Schöttner — ein Siebziger!
Am 30. Oktober 1939 feierte Herr Karl Schöttner, der Vereinsführer des Zweiges Karlsbad, seinen 70. Geburtstag. Karl Schöttner ist nicht nur uns durch seine Mitarbeit an der „Zeitschrift", sondern darüber hinaus in weiten Kreisen durch seine langjährige und verdienstvolle Tätigkeit auf allen Gebieten unseres Vereins wohlbekannt. Seit vielen Jahren leitet er als Obmann die Geschicke des Zweiges Karlsbad und hat sich schon in jungen Jahren durch die Erbauung der Karlsbader Hütte einen hervorragenden Anteil an der Erschließung des Lienzer Dolomitengebietes erworben. Auch für die Erschließung des am Muntanitz gelegenen Gebietes der Sudetendeutschen Hütte hat Karl Schöttner seine reiche Arbeitskraft zur Verfügung gestellt, und es wurde in diesem Gebiete bekanntlich ein neuerbauter Höhenweg nach ihm benannt. Aus Kreisen seiner Karlsbader Freunde gehen uns aus Anlaß seines Jubeltages folgende Zeilen zu:
„Karl Schöttner — ein Siebziger? Wer von seinen Berggefährten hält dies für möglich! Denn allzu gut bekannt ist unser Jubilar als Bergsteiger und begeisterter Wanderer, und um die Rüstigkeit, mit der er heute noch anstrengende Touren bewältigt, könnte ihn mancher Jüngere beneiden. Erst im Vorjahre konnte er zusammen mit dem 30jährigen Bestand der Karlsbader Hütte seinen 60. Hüttenbesuch feiern, und es war uns eine besondere Freude, ihm durch Anbringung eines Bronzereliefs auf seinem Lieblingsplatz, der Laserzwand, eine verdiente Ehrung bereiten zu können. 50 Jahre Bergsteigertätigkeit liegen hinter ihm, die ebenso viele Jahre aufopferungsvolle Arbeit am Geschick des Zweiges Karlsbad bedeuten, den er durch gute und harte Zeiten in nimmermüder Tätigkeit geführt hat. Seine Kameradschaft und seine Hilfsbereitschaft waren beispielgebend. Doch nicht nur seiner alpinen Tätigkeit als solcher wollen wir heute gedenken. So wie Karl Schöttner in den Bergen und in der Heimat seine Berufung aufgefaßt hat, war es ihm neben Liebe zur Natur und Betätigung seines bergsteigerischen Dranges um ernste, erzieherische Arbeit an seiner Mitgliedschaft und somit an seinem Volke zu tun. Dadurch hat er sich ein besonderes Verdienst erworben, das seinen Namen für immer mit dem Zweig Karlsbad des D. A. V. verbinden wird.
Und wenn wir heute vor ihn hintreten und ihn zu seinem Jubeltag beglückwünschen, so wollen wir ihm, der große Worte nicht liebt, nur schlicht zum Ausdruck bringen: Wir danken dir aus vollem Herzen für deine nimmermüde Tätigkeit und deine Kameradschaft, die uns immer ein Vorbild sein wird, und wünschen, du mögest deinem Verein und deinen Kameraden noch recht lange erhalten bleiden. Dies wünschen wir dir, und dies wünschen
wir uns."
Quelle: Mitteilungen des Deutschen Alpenvereins, Deutscher Bergsteigerverband im NS. Reichsbund für Leibesübungen 1939-40, Heft 2, Seite 37-38

Karl Schöttner gestorben.
Am 23 Dezember 1946 verschied im Bamberger Krankenhaus Herr Karl Schöttner aus Karlsbad im 78. Lebensjahr. er war Obmann des Deutschen Alpenvereins Karlsbad seit dessen Gründung im Jahre 1902 und vorher schon viele Jahre Mitglied der Sektion Prag des DÖAV. Unter seiner bewährten Leitung wurde vom Deutschen Alpenverein Karlsbad die ehemalige Leitmeritzer Hütte in den Lienzer Dolomiten erworben und durch zweimaligen Umbau vergrößert. Anläßlich seines 70. Geburtstages konnte Schöttner den 60. besuch der nunmehrigen Karlsbader Hütte verzeichnen. 1925 bis 1930 gehörte Schöttner dem Hauptausschuß des DuÖAV. an. In dieser Zeit gelang unter seiner Leitung der bau der Sudetendeutschen Hütte in der Granatspitzgruppe. Schöttner zählte auch zu den Pionieren des Skilaufs im Erzgebirge.
H.K.
Quelle: Mitteilungen des DAV 1948, Seite 39

Geboren am:
30.10.1869
Gestorben am:
23.12.1946