Kunaver Ales

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Biografie:
geboren in Laibach (Slowenien)
gestorben in Jesenice/Bled (Slowenien)

Begehung einer neuen Route in der Triglav Nordwand mit Kazimir Drasler vom 22. bis 24. August 1961;
Quelle: Archiv Proksch (Österr. Alpenklub)

Ales Kunaver
Vita *23. Juni 1935 Ljubljana; Gymnasium, Maschinenbau-und Außenhandelsstudium mit Abschluß 1967, Abteilungsleiter in einem Automontagebetrieb in Ljubljana, verheiratet seit 1963, drei Kinder.
Chronik Ales Kunaver begann 1947 mit Bergsteigen und gehört heute zu den erfolgreichsten Männern des jugoslawischen Alpinismus. Bedeutendste Unternehmungen in den Alpen (u. a.): 1956 Triglav-Nordwand (Langer Deutscher Weg, 1. Winterbeg., VI), 1959 Gesamtüberschreitung der Steiner Alpen (1. Winterbeg.), Dru-Westwand (Magnone, VI) mit Abstieg über die Nordwand, Triglav-Nordwand (Sfinga, 1. Beg., VI, A3). Ab 1960 konzentrierte sich Kunaver auf Expeditionen, von sechs hatte er fünf geleitet: 1960 1. Besteigung von Trisul II (6260 m) und Trisul III (6630 m), 1972 Makalu-Südwand, wo er bis auf 8000 m mitmachte; 1975 leitete er schließlich auch die erfolgreiche Expedition zur Makalu-Südwand; 1981 Leiter der Lhotse-Südwand-Expedition, bei der Kunaver wieder bis über 8000 m vordringen konnte. Seine Expedition hat zwar nicht den Lhotse-Gipfel erreicht, aber die schon oft versuchte Südwand durchstiegen. Bücher: Makalu 1973 und Lhotse, das Anfang 1982 erscheinen wird, beide in Slowenisch.
-jn-
Quelle: Der Bergsteiger 1982, Heft 1, Seite 55-56

Aleš Kunaver (geboren am 23. 6. 1935) war zweifelsohne einer der bekanntesten und erfolgreichsten Bergsteiger Jugoslawiens. Er war eines der Opfer des tragischen Hubschrauberabsturzes in den Julischen Alpen, bei dem auch Toni Hiebeler und dessen Frau ums Leben kamen.
1952 begann Kunaver mit dem Bergsteigen, von seinem Vater dazu motiviert, der einer der Pioniere des jugoslawischen Alpinismus war. Bald kannte Aleš Kunaver die meisten Anstiege seiner Heimat und in den Alpen. 1961 durchstieg er als erster die Sphinx-Route an der Triglav-Nordwand (VI/A3), sieben Jahre später glückte ihm in acht Tagen die erste Winterbegehung des ?op-Pfeilers an der gleichen Wand. Doch seine größten Erfolge verzeichnete Kunaver im Himalaya. 1960 war er Teilnehmer der ersten Jugoslawischen Himalaya-Expedition, der die Besteigung von Trisul II und Trisul III gelang. In dar-auffolgenden Jahren war Kunaver Leiter von insgesamt fünf Expeditionen zu den bedeutendsten Bergen Nepals: 1969 wurde die Annapurna II (7937 m) erstiegen (zweite Besteigung), 1972 erreichte seine Mannschaft eine Höhe von über 8000 Meter an der Südwand des Makalu (8463 m), die er mit einer anderen Expedition schließlich drei Jahre später erfolgreich durchstieg.
1981 organisierte er die erste Durchsteigung der Lhotse Südwand (8516 m), wobei der Gipfel jedoch nicht erreicht wurde, und im Frühjahr 1984 war er mit einer Kleinexpedition an der Südtiroler Route am Manaslu (8163 m) erfolgreich. Kunaver war der Gründer eines Ausbildungszentrums für Bergführer in Manang (Nepal). In dieser Bergsteigerschule arbeitete Kunaver als Organisator und als Ausbilder, und zu seinem Gedenken soll diese Schule zukünftig seinen Namen tragen.
Aleš Kunaver war eine vielseitige Persönlichkeit: Er schrieb ungezählte Artikel über das Bergsteigen und war ein bekannter und beliebter Vortragsredner (er hielt seine Vorträge in fünf Sprachen fließend!).
Seine Begeisterung für die Berge gab er an seine Kinder weiter, seine älteste Tochter Vlasta (21) ist eine der besten jugoslawischen Bergsteigerinnen. Er hinterläßt seine Frau Dusi?a und außer Vlasta zwei weitere Kinder: Brigitta und Primož. Die jugoslawischen Bergsteiger und die internationale Alpinistenszene trauern um eine ihrer großen Persönlichkeiten.
Franci Savenc
Quelle: Der Bergsteiger 1985, Heft 2, Seite 93

1956 1.Winterbeg.Triglav-Nordwand "Langer Deutscher Weg",VI,2864m, (Julische Alpen,Slowenien)
1959 1.Wintergesamtüberschr.Steiner Alpen
1959 Beg.Beg.Aigulle Dru-Westwand "Magnone",VI/A2,900 HM mit Abstieg über die Nordwand,3754m,
(Montblancgebiet)
1959 1.Beg.Triglav-Nordwand Sfinga,VI/A3,2864m, (Julische Alpen,Slowenien)
1960 1.Best.Trisul II,6260 m, und Trisul III,6630 m, (Himalaya,Indien)
1961 1.Beg.Triglav Nordwand "Kunaver-Drasler-Führe",2864m, (Julische Alpen,Slowenien)
1961 1.Beg.Triglav-Nordwand "Sphinx-Route",VI/A3,2863m, (Julische Alpen)
1968 1.Winterbeg.Triglav-Nordwand "Cop-Pfeiler",VI,2863m, (Julische Alpen)
1969 Expeditionsleiter Annapurna II-Expedition,7937 m, (Himalaya,Nepal)
1972 Beg.Makalu-Südwand bis 8000 m,8463m, (Himalaya,Nepal/Tibet)
1975 Expeditionsleiter der Makalu-Südwand-Expedition, (Himalaya,Nepal/Tibet)
1975 1.Beg.Makalu-Südwand,8463m, (Himalaya,Nepal/Tibet)
1981 Expeditionsleiter der Lhotse-Südwand-Expedition, (Himalaya,Nepal/Tibet)
1981 1.Beg.Lhotse-Südwand bis 8000 m ohne Gipfelerfolg,8516m, (Himalaya,Nepal/Tibet)
1984 Beg.Manaslu-Südtiroler Route,8163 m, (Himalaya,Nepal)
Gerd Schauer, Isny im Allgäu


Geboren am:
23.06.1935
Gestorben am:
02.11.1984