Heß Adolfo

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Biografie:
geboren in Turin am 24. Feber 1878


Adolfo Heß (+)
In Turin ist am 8. Juni 1951 Ing. Adolfo Heß im Alter von 73 Jahren gestorben. Heß erwarb sich Verdienste um die Einführung des Skilaufes in Italien und war später ein eifriger Förderer der Bivacchi fissi (Biwakschachteln). Er trat auch literarisch hervor; es sei nur an die Studien zur Psychologie des Alpinismus erinnert.
Quelle: Mitteilungen des DAV 1951, Heft 11, Seite 170

Adolfo Heß ist am 24. Februar 1878 in Turin geboren und am 8. Juni 1951 in San Benigno Canavese (Turin) gestorben. Er studierte in Turin und in Darmstadt, wo er sich das Diplom eines Elektroingenieurs erwarb; als solcher arbeitete er einige Zeit in Deutschland und Amerika und kehrte dann nach Italien zurück.
Er wurde ein leidenschaftlicher Bergsteiger und widmete dem Club Alpino Italiano viel Zeit und Arbeit, bekleidete auch mehrere Ämter in diesem Klub. Heß war auch Gründungsmitglied des Club Alpino Academico Italiano (C. A. A. I.) und eine Zeitlang dessen Präsident. Die besonderen alpinen Verdienste von Heß liegen einerseits, seinem Berufe entsprechend, auf technischem Gebiet, anderseits auf literarischem.
Heß ist der Erfinder und Konstrukteur der Biwakschachtel, die er auf dem Wege über den C. A. A. I. in Turin einführte. Mit welch großem Erfolg dies geschah, ist jedem einigermaßen unterrichteten Bergsteiger wohl bekannt. Bereits stehen in den Westalpen, besonders in Italien und Frankreich, eine große Zahl solcher
Biwakschachteln im Hochgebirge, haben aber auch in den Ostalpen Eingang gefunden, so im Karwendel (Lalidererspitze) oder auf dem Grimming. Schon um dieser Idee willen müßte des bedeutenden Alpinisten gedacht werden. Ebenso fruchtbar war und ist seine alpin-literarische Tätigkeit. Er veröffentlichte zahlreiche
Artikel und Studien in der alpinen und Tagespresse Italiens, aber auch mehrere Buchwerke, darunter ein Band alpiner Geschichte und ein großes illustriertes Werk ?Dreißig Jahre Bergsteigen? (?30 anni di Alpinismo?; Novara 1928).
Ein Markstein in der alpinen Weltliteratur aber ist und bleibt sein Werk "Saggi sulla psicologia dell'Alpinista? = ?Untersuchungen über die Psychologie der Alpinisten" (Turin 1914). Das leider vergriffene Werk ist auch deshalb interessant, weil es die Zeit des Überganges vom klassischen, forschenden Alpinismus zum sportlichen Bergsteigen wiederspiegelt und noch heute viele wertvolle Betrachtungen dazu enthält. Neben der Einführung des Verfassers, der eine erlesene Auswahl aus der berühmtesten alpinen Literatur jener Zeit folgt, sind besonders zwei Kapitel des Werkes bedeutsam: das von Heinrich Steinitzer über die Psychologie des
Bergsteigens und eines von Oskar Schuster über Bergsteigen und Psychopathologie. Dann folgen 77 Selbstbeschreibungen bekannter Alpinisten aus aller Welt: England, Amerika, Deutschland, Österreich, Rußland, Frankreich, Schweiz, Italien, darunter einige wahrhaft erster Ordnung. Es sind u. a. vertreten: Barth, Benesch, Blodig, Bobba, Brofferio, Cibrario, Coleman, Compton, Corti, Darmstaedter, Duhamel, Euringer, Freshfield, Gaillard, Güßfeldt, Heim, Helbronner, Henry, Lämmer, Lampugnani, Longstaff, Martelli, von Martin, Meyer, Montandon, Pfannl, Prielmeyer, Puiseux, Pühn, Ronchetti, von Saar, Sacco, Täuber, Vaccari, Wilson, Wundt usw.
Eine Sammlung von 50 Novellen alpinen Inhaltes, die von einem bekannten Turiner Künstler illustriert werden sollte, ist leider unveröffentlicht geblieben.
A. C
Quelle: Berge und Heimat 1952, Heft 01, Seite 030-031

1897 1.Best.Aigulle de la Brenva,3269m, (Montblancgebiet)
1898 1.Beg.Aiguille de la Brenva-Südostgrat,3269m, (Montblancgebiet)
1898 1.Best.Dent de Jetoula, (Montblancgebiet)
1903 1.Beg.Montblanc du Tacul-Südwand,4248m, (Montblancgebiet)
G.Schauer




Geboren am:
24.02.1878
Gestorben am:
08.06.1951