Steinmaier Toni

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Biografie:
geboren in Goisern Österreich)
gestorben in Linz (Österreich)

oni Steinmaier (+)
Wieder ist einer von der alten Garde ins Grab gesunken! Ein echter Bergsteiger, dessen Höhensehnsucht nichts Gekünsteltes oder durch die Mode Anerzogenes, sondern tief verwurzeltes Erbgut war, einer, dessen Seele aufging in der Schönheit der Natur, in der Freude an kühner Mannestat, aber auch in eiserner Erfüllung der Pflicht, ein braver, tapferer. Soldat Altösterreichs, ein goldgetreuer Freund und Bergkamerad! Toni Steinmaier und sein 1924 im Tode vorausgegangener Zwillingsbruder Felix gehörten zu den tüchtigsten Führerlosen Österreichs und waren besonders im Salzkammergut, ihrer engeren Heimat, deren Gipfel sie auf ihren schwierigsten Pfaden, gar oft als Erstbegeher, erklommen hatten, aber auch in Wiener, Linzer und Salzburger Bergsteigerkreifen als die zwei „Gambsen" bei jung und alt bekannt. Sooft es irgendwo Hilfe in Bergnot zu bringen galt, bei Nacht und Nebel, in Schneesturm und Gefahr, die beiden „Gambsen" waren stets die ersten und überall dabei, wo nur der Einsatz höchster Opferfreudigkeit Erfolg verbürgen konnte. Am 28. Juni 1891 in Goisern geboren, trat Toni Steinmaier, gleich seinem Bruder, frühzeitig in den Dienst der Ischler Saline, wo er zuletzt die Stelle eines Oberbergmeisters bekleidete. Aber auch nach den schmählichen Novembertagen des Jahres 1918 blieb Toni Steinmaier was- er war, ein aufrechter deutscher Mann.
Furchtbar schwer traf den kurz Heimgekehrten der Tod seines heißgeliebten Zwillingsbruders, dem er damals wohl in wenigen Tagen gefolgt wäre, wenn nicht der Zuspruch alter Freunde, noch mehr aber die Liebe seiner nachmaligen jungen Gattin, - ihm langsam wieder- neuen - Lebensmut gegeben hätten. Am 8. November 1926 vermählte sich Toni Steinmaier in Gosau mit Frl. Marianne Braun. Kaum mehr als ein Jährlein ungetrübten Glückes ging dahin, da stellten sich — wohl eine Folge der fortgesetzten Überanstrengungen im Kriege — Atem- und Herzbeschwerden ein, die eine Halsoperation rätlich erscheinen ließen. Letztere gelang, doch trat schon nach wenigen Tagen eine bösartige Lungen- und Rippenfellentzündung hinzu, der das geschwächte Herz nicht mehr gewachsen war. Am 17. März 1928 verschied mein lieber Freund und langjähriger Tourengefährte zu Linz in den Armen seiner jungen Frau, deren selbstlose Liebe den Lebensabend dieses wackeren Mannes bis zuletzt vergoldet hatte.
Quelle: Mitteilungen des DÖAV 1928, Seite 86-87


Geboren am:
28.06.1891
Gestorben am:
17.03.1928