Dolomieu Déodat de

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Biografie:
geboren in Isere (Frankreich)
gestorben Chateauneuf/Saone-et-Loire (Frankreich)

französischer Geologe und Naturforscher
gehörte dem Malteserorden an
bereiste die südlichen Ostalpen, der als erster die besondere Kalkgesteinsart entdeckte, die nach ihm "Dolomit" genannt wurde. Er bereiste Italien und Tirol (1789 - 1790) und Graubünden; dabei führte r Untersuchungen über den Ursprung des Basalts und nach ihm benannten Kalk.

Déodat Guy Silvain Gratet Tancrède de Dolomieu
Wer weiß heute noch etwas von dem Mann mit diesem langen Namen? Und doch ist eine Ableitung dieses Namens noch in aller Munde, das Sehnsuchtsland vieler Kletterer, die Dolomiten! Sein zweihundertster Geburtstag sei der Anlaß, seiner zu gedenken. Am 24. Juni 1750 wurde Herr von Dolomieu in der Dauphiné geboren. Schon als Kind wurde er in den Malterserorden aufgenommen, aber seine Liebe galt den Naturwissenschaften. So beendete er seine Soldatenlaufbahn im Dienste des Ordens und wurde Geologe, Forscher, Reisender, in seinen letzten Lebensjahren Professor der Mineralogie am Museum der Naturgeschichte in Paris. 1777 bis 1783 bereiste Dolomieu Europa; er kam 1788 in das südliche Tirol. Hier entdeckte er ein ihm sonderbar erscheinendes Gestein, einen magnesiumhaltigen Kalkstein, für den die Wissenschaft noch keinen Namen hatte. Dolomieu schickte 1791 eine Probe an den von ihm hochverehrten Genfer Gelehrten H.B. de Saussure zur Begutachtung und Probe. Ob die Namensgebung „Dolomieu“, zu deutsch Dolomit, von Saussure oder von Dolomieu selbst ausgegangen ist, läßt sich wohl nicht mehr genau feststellen. Die Bezeichnung findet sich jedenfalls bald bei beiden Gelehrten. 1791 beendete Dolomieu seine Reisen und ordnete auf seinem Landsitz Roche-Guyon seine reichhaltigen Sammlungen. Sein weiteres Leben führte ihn nach Errichtung der Bergschule in Paris als Professor an diese Anstalt und auf einen Ruf Napoleons hin mit dessen Kriegszug nach Ägypten; in Tarent kam er hierbei in Kriegsgefangenschaft. Am 26. November 1801 starb der Herr von Dolomieu in Chateauneuf. Die letzte Reise des „Bürgers Dolimeu“ veröffentlichte F. C. Bruun-Nergard 1802 in Paris („Journal du dernier voyage du citoyen Dolomieu dans les Alpes“).
Wohl hatte das Gestein nun seinen Namen, doch es sollte noch lange dauern, bis das ganze Bergland der kühnen Türme und wuchtigen Bergklötze,der mächtigen Wände und leuchtenden Gletscherkronen den Namen des französischen Geologen erhielt. Wohl tauchte ab und zu schon die Bezeichnung Dolomitgebirge auf, doch volkstümlich wurden die „Dolomiten“ erst durch das reizende Reisewerk der beiden Engländer Josiah Gilbert und George C. Churchill „The Dolomie Mountains“, in denen diese 1864 (deutsche Ausgabe 1865/68 in Klagenfurt) ihre in den Jahren 1861 bis 1863 unternommene Reise durch die Dolomiten, durch Kärnten, Krain und Friaul schilderten. Die Dolomiten kenntheute jedes Kind, aber wer weiß noch etwas von Déodat Guy Silvain Tancrède Gratet de Dolomieu?
Gr.
Quelle: Der Bergkamerad 1950 24. Juni, Heft 38, Seite 600

Quelle: der Bergsteiger 1953/54, Seite 6 ff

Geboren am:
23.06.1750
Gestorben am:
16.11.1801