Titze Anton

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Biografie:
Ing. Dr. Anton Titze (+)
Die S. Bruck a. M. hat durch den jähen Tod ihres Obmannstellvertreters, der einem Eisenbahnunfall am 14. März zum Opfer fiel, einen schweren Verlust erlitten. Sein tiefes Verhältnis zu den Bergen reicht weit in seine Studentenzeit zurück. Es hatte nichts Äußerliches an sich: er war kein Anhänger der ausgesprochen sportlichen Einstellung, aber ein in allen Sätteln gerechter Bergsteiger von guter alter Art. Die steirischen Berge waren ihm wohl von allen Seiten vertraut, aber auch weiter hinaus ist er wiederholt gekommen: im letzten Sommer lernte er die Schweiz kennen und für heuer hatte er große Bergfahrten in ihren Eisgefilden vor. Nicht nur seine Angehörigen und unser Verein haben seinen Verlust aufs tiefste zu beklagen. Sein hervorragendes Wissen auf dem Gebiete der gesamten montanistischen Wissenschaft, insbesondere auf dem des Eisenhüttenwesens, schufen ihm in Fachkreisen den Ruf eines in Forschen und Wirken ersten Stahlfachmannes, in dem die österreichische Hüttenindustrie eine außergewöhnliche, bahnbrechend wirkende Persönlichkeit verliert. Was er unter schwierigen Verhältnissen für den Verein leistete, ist wohl nur dem Ausschuß näher bekannt. Der Einsatz seiner Persönlichkeit und seine vornehme Hand ermöglichten vieles, was sonst nur mühselig oder nicht zu erreichen gewesen wäre. Ihn zu ersetzen wird unter den heutigen Verhältnissen nur schwer und allmählich gelingen. Mitten aus reichem Leben und vollem Schaffen hat ihn ein sinnlos erscheinendes Geschick plötzlich hinweggerissen. Sich dagegen trotzig aufzubäumen, wäre nutzlos. Wir können nur geloben, in seinem Sinne unser Bestes für unser deutsches Volk, unsere deutschen Berge und unseren Alpenverein einzusetzen, ihm aber und dem, was er für uns wirkte, ein treues Gedenken zu bewahren
S. Brück a. M.
Quelle: Mitteilungen des DÖAV 1926, Seite 164



Gestorben am:
14.03.1926