Hauk K.

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Biografie:
Karl Hauk
*8. September 1899 - (+) 28. Juni 1976
Nun hat wieder ein alter Klubkamerad seine letzte Bergfahrt angetreten. Eine kleine Trauergemeinde, Bergsteiger und Turner, nahm am 2. Juli 1976 in der Steyrer Feuerhalle vom plötzlich verstorbenen Kameraden Karl Hauk für immer Abschied. Herr Willi Pfefferl, Ausschußmitglied der AV-Sektion Steyr, sprach am offenen Grab tiefempfundene Gedenkworte.
Karl Hauk war nach Ablegung der Matura mit 18 Jahren zur Wehrmacht eingerückt, besuchte die Reserveoffiziersschule in Freistadt, 00., und ging anschließend im September 1917 an die Front. An Malaria erkrankt, kam er nach Ende des Krieges, ausgezeichnet mit beiden silbernen Tapferkeitsmedaillen, zurück und trat in den Dienst der Städtischen Sparkasse. Nun konnte er seinen langgehegten Wunsch, die Schönheit der Berge kennenzulernen, verwirklichen. Im Laufe der Jahre führte er immer mehr schwierige und schwierigste Fahrten aus, im Sommer im Fels und im Winter mit den langen Brettern, so daß er im Jahre 1923 in den Klub aufgenommen werden konnte; 53 Jahre hindurch trug er das Klubabzeichen mit Stolz und stets in Ehren. Im Gesäuse kannte er (bis 1924) alle Anstiege. Viele Fahrten führte er in der Prielgruppe aus, ebenso in den Niederen Tauern, in der Dachsteingruppe und im Wilden Kaiser. Dann kamen die Dolomiten, vorwiegend die Rosengartengruppe (Vajolettürme), aber auch der Langkofel, die Marmolata- und Geislergruppe waren vielfach das Ziel seiner Wünsche, ebenso die Glocknergruppe, die Zillertaler Berge, das Ötztal, die Ortlergruppe und die Bernina.
Im August 1939 wurde er zur Wehrmacht einberufen und rüstete nach Kriegsende als Hauptmann der Reserve ab. Wie für so viele andere kam jetzt auch für Karl Hauk eine lange und bittere Zeit; er verlor seine Stellung in der Sparkasse und fand erst nach langer Wartezeit einen Dienstposten in einem Industrieunternehmen. Nach seiner Pensionierung setzte er seine alpine Tätigkeit fort und verbrachte mehrmals einige Wochen in Zermatt. Solange es ihm gesundheitlich möglich war, besuchte er regelmäßig das Klubtreffen.
In den letzten Jahren nahm seine Gesundheit merklich ab; sie verschlechterte sich rasch, bis er am 28. Juni zur großen Bergsteigerarmee einberufen wurde.
Und nun, mein bester Bergkamerad, rufe ich Dir noch ein herzliches Berg-Heil zu; ich werde Dich nie vergessen, der Du mit mir die schönsten und glücklichsten Stunden des Lebens in den Bergen erlebt hast.
Heinrich Tulzer
Quelle: Österreichische Alpenzeitung 1977, Jänner/Februar, Folge 1411, Seite 22-23


Geboren am:
08.09.1899
Gestorben am:
28.06.1976

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