Rehm Hans

(Bearbeiten)
Foto gesucht!
Biografie:
Hofapotheker Hans Rehm (+)
Bei Schluß dieser Nummer kommt aus Regensburg die traurige Kunde von dem plötzlichen Ableben des verdienstvollen Vorstandes der S. Regensburg, Herrn Hofapotheker H. Rehm, Mitglied des Hauptausschusses unseres Vereins. Alle, die den schaffensfrohen, stets heiteren und unserem Verein mit ganzer Seele anhänglichen Mann gekannt haben, werden durch diese Trauerbotschaft um so mehr erschüttert sein, als niemand auf ein so rasches Ende Rehms vorbereitet war. Noch auf der im September zu Passau stattgehabten Hauptausschußsitzung und der anschließenden Vertrauensmännerversammlung weilte Rehm in der an ihm gewohnten, stets gleichmäßig und gewinnend freundlichen Laune im alpinen Freundeskreis. Und als die dem Schicksal unseres Vereins in dieser tiefernsten Zeit gewidmeten Beratungen beendet waren, führte Rehm noch eine kleine Schar engerer Freunde in den von ihm so sehr geschätzten Bayrischen Wald. Dies waren die letzten Stunden trauter, Vereinigung mit dem unvergeßlichen Mann, der in seiner S. Regensburg, aber auch in der S. Bayerland und im Hauptausschuß nur Freunde hatte. Wir werden seinem Andenken demnächst eine ausführliche Besprechung widmen; heute rufen wir ihm aus schmerzerfülltem Herzen ein „Ruhe sanft" in das frühe Grab nach.
Quelle: Mitteilungen des DÖAV 1918, Seite 140

Hans Rehm (+)
Am 19. November ist Herr Hans Rehm, Besitzer der St. Emeram-Hofapotheke zu Regensburg und 1. Vorsitzender der S. Regensburg unseres Vereins, nach nur dreitätigem Krankenlager unerwartet verschieden. Durch diesen Todesfall erleidet die Sektion einen großen, nur schwer ersetzbaren Verlust, war es doch Nehm, der die Sektion in unermüdlichem Eifer zu großer Blüte emporhob und ihr, nicht zuletzt durch seine Persönlichkeit selbst, auch in weiteren alpinen Kreisen einen guten Ruf zu verschaffen wußte.
Ein begeisterter und von tiefer, echter Liebe zur Alpenwelt erfüllter Freund der Berge, hatte er sein Leben von Jugend auf bis zuletzt dem Alpinismus und der Sache des Alpenvereins gewidmet. Schon als junger Mann erwarb er die Mitgliedschaft der S. Ingolstadt. Anfangs der neunziger Jahre verzog er nach München, wo er Ende des Jahres 1895 die S. „Bayerland" mitbegründete, die sich als eine der ersten Sektionen des D. u. O. Alpenvereins die Verfolgung rein hochtouristischer Ziele in der Art des englischen „Alpine Club" zum Vereinszweck setzte. Bei der Gründung der neuen Sektion zunächst zum 2. Vorsitzenden gewählt, konnte Rehm schon nach dem ersten Sektionsjahr die Stelle, des 1. Vorsitzenden übernehmen, die durch den Wegzug Dr. Madleners von München frei geworden war. In dieser Eigenschaft hat Rehm selbstlos und unermüdlich eine Fülle von Arbeit geleistet und die Bestrebungen der jungen Sektion mit der ganzen Kraft seiner Bergbegeisterung gefördert. Seine schönen persönlichen Eigenschaften und seine ungewöhnliche Hingabe an die alpine Sache haben ihm in diesen Jahren einen großen Kreis von Bergkameraden gewonnen, die ihm auch nach seiner 1904 erfolgten Übersiedlung und Selbständigmachung als Apothekenbesitzer in Regensburg all die Jahre hindurch in aufrichtiger Freundschaft zugetan blieben.
Nachdem der arbeitsfrohe Mann in der S. Regensburg zunächst die Stelle des 1. Schriftführers versehen hatte, übernahm er wenige Jahre darauf, nach dem Rücktritt des langjährigen, verdienten 1. Vorsitzenden, Oberbaurat Schulze, dessen Stelle. In dieser Eigenschaft nun entfaltete Rehm seine ganze Tatkraft durch überaus rührige und erfolgreiche Förderung der Sektion, deren inneren Vereinslebens und des Sektionsbesitzes. Seine vielen Bemühungen als Hüttenreferent um die Regensburger Hütte in der Geißlergruppe fanden in der Herstellung einiger Anbauten, zahlreicher Wegverbesserungen, in der Herstellung eines versicherten Anstieges auf den Saß Rigais, in der Erbauung einer Fernsprechleitung zur Hütte, in der Anlage einer Wasserleitung und mannigfacher Verbesserungen zur wohnlicheren Ausgestaltung der Hütte sichtbaren Ausdruck. Gute Beziehungen mit der Bevölkerung des inneren Grödnertales und den Nachbarsektionen zu pflegen, war sein besonderes Bestreben. Während Rehms Vorstandschaft stieg die Mitgliederzahl der Sektion auf über 500 trotz eines an sich wenig günstigen alpinistischen Untergrundes der örtlichen Verhältnisse, und auf seine Anregung hin kam 1913 die letzte Hauptversammlung des D. u. O. Alpenvereins vor dem Kriege in Regensburg zustande, deren arbeitsreiche Vorbereitung und gelungene Durchführung er in wirklich unermüdlicher Tätigkeit betrieb und deren glanzvoller Verlauf ein Ruhmesblatt in der Geschichte der S. Regensburg bilden wird.
Aber nicht nur im Vereinswesen äußerte sich Rehms Hingabe und Vorliebe für die Alpenwelt. Ein überzeugter Verehrer der Bergwelt und der aus ihr zu schöpfenden Werte, .hat Rehm sich besonders in jüngeren Jahren als „Bayerländer" touristisch eifrig betätigt, die Berge als Hochturist während vieler Jahre nach allen Richtungen durchstreift und in Gesellschaft von Alpinisten klangvollen Namens in vielen Gruppen der Ost- und Westalpen auf manch stolzem Gipfel gestanden. Auf zahlreichen Wanderungen und Gipfelfahrten hat Nehm eine umfangreiche und gründliche Kenntnis der Alpen und alpiner Verhältnisse erworben. Wochenlang weilte er in späteren Jahren als Hüttenreferent fast alljährlich in Gröden, inmitten der Wunderwelt der Dolomiten, die er von seinem Sommersitz aus, vielfach im Kreise seiner Familie, auf mannigfachen Wanderfahrten durchzog. Die Geißlergruppe für den großen Touristenverkehr zu erschließen, diese Berggruppe in den weitesten Kreisen der Alpenfreunde bekannt zu machen und ihren Besuch durch eine vorzügliche Ausgestaltung der Hütte und ihrer Bewirtschaftung zu fördern, erachtete er als sein bestes Ziel, das zu verwirklichen seinen Bemühungen und Beziehungen Zu einem guten Teil gelungen ist.
Ein Naturfreund, der die Erhabenheit der Natur nicht nur in der Obergewalt der Alpen schätzte, verschloß sich Rehm auch der Schönheit und stilleren Ausdrucksweise des Mittelgebirges und Flachlandes nicht. Auf seinen Wanderungen durch den Bayrischen Wald und die Umgegend von Regensburg, deren Erschließung für die große Menge ein besonderes Verdienst der Waldvereinssektion Regensburg bildet, deren 1. Vorsitzender Rehm ebenfalls lange Jahre war, suchte er außer der alpinen Zeit seine Erholung. So war es ihm auch eine besondere Freude, als er noch Mitte September d. J. eine Gruppe von Teilnehmern der letzten Hauptausschußsitzung und Vertrauensmännerversammlung der Sektionen in Passau durch die Täler und Höhen des Bayrischen Waldes geleiten durfte.
In alpinistischen und Vereinskreisen eine bekannte Persönlichkeit, berief ihn das Vertrauen der Hauptversammlung des Gesamtvereins 1911 in den Hauptausschuß, dem er seine alpinen Erfahrungen und Kenntnisse nach besten Kräften zur Verfügung stellte. Als Referent für das Dachsteingebiet, die Ennstaler Alpen und das Salzkammergut gab er sich der Erfüllung des ihm hiemit zugewiesenen Pflichtenkreises mit vollem Eifer hin.
Gleich der Sektion trauert auch der Hauptausschuß um Rehm als einen Mann, der sich als schätzenswerte Arbeitskraft und verdienstvoller Förderer der alpinistischen Interessen erwies und durch sein jederzeit entgegenkommendes Wesen sich jedermann zu Dank und Anerkennung zu verpflichten wußte.
W. Lehner..
Quelle: Mitteilungen des DÖAV 1918, Seite 154

1896 1.Überschr.Kleine Höfats,II, (Allgäuer Alpen)
1909 1.Beg.Kleines Häuslhorn-Westgrat,2227m, (Berchtesgadener Alpen)



Gestorben am:
19.11.1918

Erste Route-Begehung

 Gipfel
 Route