Fink Lothar

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Biografie:
Linz
Prof. Lothar Fink 65 Jahre Ein verdienter AV-Mann
»Auf einem warmen Felsblock, ein Stück unterm Gipfel, ist es windstill, gut zum Schauen, zum Rasten und Sinnieren. Dieses Mal kann ich mich besonders schwer trennen, und ich ahne, daß ich hier oben wohl das letztemal gewesen bin. “Diese Worte schrieb Prof. Lothar Fink in einem Beitrag „Vor 40 Jahren und mehr in der Festschrift „100 Jahre Alpenverein Sektion Linz“. Lothar Fink, einer der größten Bergsteiger unserer Stadt, gehört mehr als 50 Jahre dem Alpenverein an. Seit frühester Jugend war Lothar Fink den Bergen zugetan, sie wurden ihm zur zweiten Heimat. Schon in seiner Anfängerzeit war Fink ein Draufgänger; bereits als Student bestieg er steile Wände und Grate, meisterte und liebte er klassische Führen. Künstliche Hilfsmittel, wie Felshaken und Trittschlingen usw., waren ihm verpönt, seine Wege waren natürlich und frei. Lothar Fink war das Ebenbild der einstigen Altmeister in Fels und Eis. Aber er verstand auch die alpine Jugend, die die letzten Probleme aus Wänden und Kanten herausholte und auch löste.
In reiferen Jahren wandte sich Fink dem Eise zu. Die Gletscherberge mit ihren weißen Firnhäuptern wurden seine Ziele, und er wurde ein perfekter Eisgeher von großem Format. Ein kleiner Einblick in sein Fahrtenbuch beweist, welch große Taten er in den Ost- und Westalpen vollbracht hat: Großglockner-Nordwand (Welzenbachführe), 2. Begehung; Pallavicini-Rinne im Alleingang; Wiesbachhorn-Nordwestwand usw. Im Reich der Viertausender war Prof. Fink Herrscher und Bezwinger, dort erlebte er die schönsten und herrlichsten Tage seiner Bergsteigerzeit, im Montblanc-Gebiet, in den Walliser Bergen, im Berner Oberland, in der Bernina usw. Fink war Hochalpinist, und die Berge schlugen ihm manche harte Wunde. Er kannte die Höhen und Tiefen des Lebens, doch unbeirrt ging er seine Wege, die Wege, zu denen er sich berufen fühlte.
Auch im fernen Ausland war Fink bergsteigerisch tätig, er bestieg den sagenumwobenen Ararat im Alleingang. Mit seinem Linzer Berggefährten Tinsobin ging er in die nordalbanischen Berge. Mit einer reichen Ausbeute von mehreren Erstbegehungen kehrten sie von dieser abenteuerlichen Fahrt in ihre heimatliche Bergwelt zurück.
Fink hatte zahlreiche Bergkameraden; viele seiner Seilgefährten blieben in den Bergen oder fanden den Heldentod in fremder Erde; sie bleiben ihm unvergeßlich. Ihn selbst kann man als ausgeglichenen Menschen mit edlem Charakter bezeichnen. In den Krisenjahren arbeitete Fink am Geologischen Institut in Innsbruck. Er befaßte sich mit der Gletscherkunde unter Univ.-Prof. Dr. Hans Kinzl, der ihm auch anbot, an einer Anden-Expedition teilzunehmen, doch der Krieg vereitelte diesen Wunschtraum.
Sieben Jahre seines Lebens stand er unter der Fahne. Nach seiner Heimkehr stieg Fink wie eh und je wieder zu den eisigen Höhen. Sein Tatendrang war ungebrochen, zahlreich waren seine Gipfelfahrten in Fels und Eis.
Die Sektion Linz berief ihn zum Jugendführer-Fahrtenleiter, er lei-tete alpine Jugendführer-Lehrgänge, aus denen eine Elite bergsteigerischen Nachwuchses hervorging, die später in die Weltberge hinauszog.
Prof. Lothar Fink ist nun 65 Jahre geworden. Auf Grund seines Alters und seiner derzeitigen Krank-heit sind seine Ziele bescheidener geworden, doch ungebrochen ist seine Liebe zu den Bergen. Jetzt zieht Prof. Fink mit Pinsel und Palette zu den Höhen seiner engeren Heimat, malt Bilder von künstlerischer Art. Doch oft schweift sein Blick zur blauweißen Alpenkette, die aus der Ferne schimmert, zu jenen Gipfeln, auf denen einst seine Bergsteigerzeit begann.
Sepp Fischer
Quelle: Der Bergsteiger 1974, Heft 12, Seite 770

Lothar Fink gelangen viele schwere Bergtouren im Montblanc-Gebiet, in den Walliser Alpen, im Berner Oberland, in der Berninagruppe, mehreren Erstbegehungen in den nordalbanischen Bergen mit dem Linzer Berggefährten Tinsobin.
1937 1.Beg.Gefrorene-Wand-Spitzen-von Norden,3286m, (Zillertaler Alpen)
2.Beg.Großglockner-Nordwand „Welzenbach-Führe“,IV+,Eis bis 55°,600 HM,3798m,
(Glocknergruppe,Hohe Tauern)
Alleinbeg.Großglockner-Nordostwand „Pallavicinirinne“,II-III,50°,600 Hm,3798m, (Hohe Tauern)
Beg.Wiesbachhorn-Nordwestwand,50°-55°,400 HM,3570m, (Hohe Tauern)
Alleinbest.Ararat,5137m, (Ostanatolien,Türkei)
G.Schauer


Geboren am:
1909

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