Reich Ottmar Ritter von

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Biografie:
Ottmar Ritter v. Reich (+)
Mit seinem Tode verliert die S. Oberstaufen-Lindenberg und das ganze Allgäu einen ihrer tatkräftigsten und erfolgreichsten Bergsteiger. Im Jahre 1907 kommt Ottmar Ritter v. Reich nach Genf. Der einjährige Aufenthalt in dieser Stadt wird bestimmend für seine Bergsteigerlaufbahn. Eifrige Betätigung in der Kletterschule des Salöve und zahlreiche Winter- und Frühjahrsbergfahrten in den Bergen Savoyens geben die Grundlage zu seinem späteren alpinen Können. Mit nur wenig älteren Kameraden besteigt der erst Siebzehnjährige den Montblanc. Mit 19 Jahren erkämpft er sich das Matterhorn im Gewittersturm und Schneetreiben. Von nun an wird ihm die Schweiz zur zweiten Bergheimat. Mit Ausnahme der Kriegs- und Inflationszeit ringt er jedes Jahr um den Sieg über einige der Schweizer Vergriesen, die ihn ganz in ihren Bann zogen. Ein Meister ist er in der Durchführung winterlicher Schihochfahrten. Er ging stets führerlos. Aber auch in den Heimatbergen des Allgäus, in den Lechtaler Alpen, der Silvretta, dem Rätikon und dem Ferwall dürfte es kaum einen Berg von Bedeutung geben, den er nicht bestiegen hat. Verantwortliche Berufsarbeit und ein glückliches Familienleben lassen ihn selten länger wie einige Tage in den Bergen verweilen. Um so erstaunlicher wirkt die große Zahl der glücklich ausgeführten Hochturen. Keiner wußte besser wie er, welch unerschöpfliche Quelle der Kraft und des Mutes das Ringen mit den Naturgewalten für den Daseinskampf bedeutet. Sein Ableben bedeutet für seine Bergkameraden einen schmerzvollen, unersetzlichen Verlust. Sie werden der vielen Tage nie vergessen, da sie mit ihm auf hohen Gipfeln standen und seine Freunde sein durften.

Quelle: Mitteilungen des DÖAV 1937, Seite 127

Gestorben am:
1937