Haushofer Karl

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Biografie:
Karl Hanshofer ein Siebziger.
Am 27. August begeht Karl Haushofer, einer der führenden Gelehrten und ein Soldat im besten Sinne des Wortes zugleich, seinen 70. Geburtstag. Weit über
Wehrmacht und Wissenschaft hinaus ist Karl Haushofer in allen Kreisen des Volkes bekannt als aufrechter Soldat, als steter Mahner zur Einheit, als Vorkämpfer für den Volkstumsgedanken, als unermüdlicher Verteidiger der Lebensrechte des deutschen Volkes und als Anwalt der Schicksalsverbundenheit mit dem Deutschtum jenseits der Reichsgrenzen, Haushofer, der am 27. August 1869 in München geboren wurde, entstammt emer alten bayrischen Künstler- und Gelehrtenfamilie; 1887 bis 1918 war er aktiver Soldat und als solcher nahm er auch in vorderster Front fast an allen Kriegsschauplätzen am Weltkriege teil; von größter Bedeutung für sein Leben war sein Aufenthalt in Japan als Generalstabsoffizier (1908—1910), denn hier lernte er die gewaltigen Auseinandersetzungen des ostasiatischen Kulturkreises kennen, hier sammelte er auch die Grundlagen für seine spätere wissenschaftliche Laufbahn. Er, der einen großen Teil Asiens erlebt hat, habilitiert sich als Generalmajor a. D.1919 an der Universität München, wird Honorarprofessor und schließlich 1933 Ordinarius.
Als Hochschullehrer sammelt er eine Schar begeisterter Schüler um sich, führt Ratzels Gedankengänge und Kjellens Ideen weiter, begründet in Deutschland die Geopolitik und entwickelt sich zu ihrem bedeutendsten Vertreter überhaupt. In zahllosen Ehrenämtern wirkt er darüber hinaus, als Präsident der Deutschen Akademie (1934 bis 1937), heute als Bundesleiter des Volksbundes für das Deutschtum im Auslande; immer gilt seine Arbeit Deutschlands Stärke, dem deutschen Gedanken in der Welt. Seine Werke sind zahlreich und allgemein bekannt. Hervorzuheben sind seine grenzpolitischen Untersuchungen, in denen er vor allem auch die Bedeutung der Gebirge und Wasserscheiden für die Entwicklung der Staaten herausschält. Seine Liebe zu den Bergen spricht aus vielen entzückenden Aquarellen europäischer und asiatischer Gebirge, insbesondere der deutschen und japanischen Alpen, des Wasgenwaldes und der Karpaten. Mögen diesem wahrhaft deutschen Gelehrten und Soldaten noch viele schöne Sommer der Arbeit und Muße auf seiner herrlichen Alm angesichts des Wettersteins vergönnt sein!
G. Fochler Sauke.
Quelle: Mitteilungen des Deutschen Alpenvereins 1938/39, Deutscher Bergsteigerverband im NS. Reichsbund für Leibesübungen, Folge 11, Seite 336

Geboren am:
27.08.1869