Lent Walter

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Biografie:
WALTER LENT (+)
Im Jahrgang 1929 von "Die Alpen" konnte man einen ungewöhnlich klaren, viel beachteten Beitrag, "Spanische Bergfahrten", von Walter Lent lesen. Zu gleicher Zeit - es war im November - lud ich den Verfasser ein, über seine Eindrücke auf einer Kaukasusexpedition in unsrer Monatschrift zu erzählen. Lent schickte mir Bilder zur Auswahl und einen mit Bleistift geschriebenen Brief vom Krankenlager in Obergrainau in Oberbayern, worin er mir versprach, die Arbeit in Angriff zu nehmen. Dann kam plötzlich die Nachricht, er sei nach einer Operation gestorben.
Walter Lent entstammte einer Familie der Tiefebene. Er kam als Kind in den Schwarzwald und später nach Gries-Bozen mitten in die Dolomiten. Schon sehr früh offenbarte er eine wahre Leidenschaft für die Gebirgsnatur, ging als Alleingänger gefährliche Gipfel an, auch mit Führern, und hat wohl alle schwierigen Dolomitengipfel bestiegen, ohne dass jemand etwas Besonderes davon vernahm. Lent war ein bescheidener, ein im Grunde nach innen gerichteter Mensch, der nur bei der Arbeit als Ingenieur und im Umgang mit der Natur glücklich war. Pflanzen und Tieren galt seine besondere Liebe. Er zeichnete und malte gern auf seinen Wanderungen, und schon mit 17 Jahren schuf er ein ausgezeichnetes grosses Relief der Berge um Bozen. Als sehr gewandter Skifahrer verfasste er die Skiführer «Die blaue Silvretta" und "Der weisse Arlberg". Der dritte Skiführer, "Lermoos", liegt fertig vor. Bilder und Karten dazu fertigte er stets selber an.
Schade, sehr schade um diesen begabten Walter Lent! Eigentlich ist er das Opfer seiner Bergliebe geworden, denn im Kaukasus 1929 holte er die Malaria und hat sich, wie er mir schrieb, davon nie erholt. Dazu kam noch 'eine heftige Ohrenerkältung und -entzündung, schliesslich die Operation und der Tod. "Jung stirbt, wen die Götter lieben... "
E. J.
Quelle: SAC - Chronik des SAC und kleine Mitteilungen 1930, Seite 27


Gestorben am:
1929