Poech Erwin

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Biografie:
Erwin Poech (+)
Am 16. September 1915 starb das Mitglied der Akademischen Sektion Wien Erwin Poech den Heldentod für das Vaterland. Ein Sonnenkind ist er gewesen, einer, der die Berge mit dem Menschen in sich in jauchzende Verbindung brachte. Sein goldener Idealismus, der die stolzen Höhen förmlich zum Reden zwang, der sie mit dem Trutzpanzer des starken Germanentums umkleidete, stach so wundervoll von dem blasierten, überlegenen Modeklettertum ab. Poech war einer, der in den Bergen nur die Berge suchte, nicht Äußerliches, Ruhm, Protzerei und eingebildetes Abermenschentum. Und er hätte es gekonnt, wenn er gewollt, denn mit seinem tiefinnerlichen Erleben der Bergnatur verband sich eine den modernsten Anforderungen gewachsene Kletterkunst. Seine Erfolge haben das bewiesen: Mit Dr. Kugy gelang ihm die erste Durchkletterung der riesigen Ostwand der Kaltwassergamsmutter, mit seiner Schwester Herma Poech die erste Ersteigung des Enzianturms, die Nordwand der Grünspitzen, die erste freie Erkletterung des Ostgrates des Kleinen Manharts und die erste Ersteigung der Mittleren Kaltwasserkarspitze. Alles im Gebiete der Julischen Alpen! Diese waren seine Lieblingsberge, seine zweite Heimat. Und es liegt eine triumphierende, stolze Tragik darin die dem bescheidenen jungen Mann den Lorbeer um die Stirne schlingt und auf das allzu frühe Grab legt, daß er dem Schütze dieser Berge auch sein Leben geopfert hatte. Ein Leben, in dem er noch so vieles hätte geben können. Aber der fülle Held, der jetzt im Kranze seiner Berge in die Ewigkeit hinüberträumt, hat es wohl selbst nicht anders wollen, und vor diesem Willen zum Heldentode müssen wir Freunde still und mannhaft das Haupt senken. Was Poech in den Julischen Alpen geleistet hat, sieht in den alpingeschichtlichen Blättern für immer verzeichnet.
Dr. Gustav Renker.
Quelle: Mitteilungen des DÖAV 1915, Seite 211


Gestorben am:
16.09.1915