Gschwendtner Sepp

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Biografie:
Gschwendtner Sepp, Deining (Bayern)

Als Sportkletterer der Spitzenklasse war Sepp Gschendtner international bekannt. Er war einer der Pioniere des Sportkletterns und des Gleitschirmfliegens in Deutschland. Routen im achten, neunten und zehnten Schwierigkeitsgrad hat er in den Felsen der Mittelgebirge erschlossen. Sein "Münchner Dach" im Altmühltal war 1981 die erste Route im Grad IX in Deutschland. Auch an der Erschließung des Klettergebiets Kochel war er beteiligt. Dort kletterte er als erster die Toproute "Wer ko, der Ko", eine gute Neun plus.
Nach erfolgreichernLaufbahnen als Autorennfahrer, Alpinist und Sportkletterer hatte er sich fast ganz dem Gleitschirmfliegen verschrieben. Dort errang er internationale Erfolge in der noch jungen Sportart Gleitschirmfliegen.
1985 erhielt er das Silberne Lorbeerblatt, die höchste deutsche Sportauszeichnung.

Ca.100 Erstbegehungen im Altmühltal,Kronstein,Kochel.
1960 Beg.Prediktstuhl-Direttissima,VI+,2116m, (Wilder Kaiser)
1964 1.Beg.Vordere Karlspitze-Nordostkante "Bergspinnenweg",VI-/A1,2261m, (Wilder Kaiser)
1966 Beg.Eiger-Nordostwand "Lauperroute",V-,bis 70°,1800 KM,3970m, (Berner Alpen)
1967 1.Beg.Oberreintalschrofen-Südwestpfeiler,VI-/A0,2523m, (Wetterstein)
1975 1.Beg.Vordere Karlspitze-Unterer Südpfeiler "Gaudeamuspfeiler",VI-/A1,340 HM,2261m, (Wilder Kaiser)
1977 5.Beg.Fleischbank-Pfeiler "Pumprisse",VII,300 HM,1749m, (Wilder Kaiser)
1977 1.Beg.Schüsselkarspitze-Pantherkopf (Nussenkopf)-Südwandrisse,VI-,250 HM,2300m, (Wetterstein)
1978 1.Beg.Leutascher Dreitorspitze-Westlicher Söllerkopf-Südwand "Freie Verschneidung",VI,280 HM, (Wetterstein)
1979 1.Beg.Pantherkopf (Nussenkopf)-Südwand "Zweiter Streich",VI,250 HM,2300m, (Wetterstein)
1979 1.Beg.Unterer Berggeistturm-Nordwestwand "Sepperlverschneidung",VI,ca.2000m, (Oberreintal,Wetterstein)
1979 1.Beg.Christaturm-Ostwand-Direktvariante "Lohn der Angst",VI,220 HM,2170m, (Wilder Kaiser)
1979 1.freie Beg.Totenkirchl-Direkte Westwand "Dülferweg",VI+,2190m, (Wilder Kaiser)
1980 1.Beg.Prunner Turm-Südwestpfeiler "Oberbayerische Analyse",VIII+, (Altmühltal,Frankenjura
1981 1.Beg.Prunner Wand "Münchner Dach",IX, (Altmühltal)
1981 1.Beg. "Eisenfinger",IX+, (Konstein)
1981 Beg. "Kansas City",5.12b, (Shawangunks,USA)
1981 Beg.El Capitan "Separate Reality",VIII+,2307m, (Yosemite Valley)
1982 1.Beg.Bienenkorb "Bavarian Reality",IX, (Weltenburger/Kehlheimer Donautal)
1983 1.Freie Beg.Rotenstein "Maud Gesamte",IX+, (Frankenjura)
1984 1.Beg.Schellneckwand "Sachsenperle",VIII-, (Altmühltal,Frankenjura)
1984 1.Beg.Quderwand "Zombie",X-, (Altmühltal)
1984 Beg. "Lustgarten",Xb, (Elbsandsteingebirge)
1985 Beg.Christaturm-Direkte Ostwand,V+/A0,220 HM,2170m, (Wilder Kaiser)
1985 1.Beg.Domspitze "Weiße Taube",IXc, (Sächsische Schweiz)
1986 1.Beg.Karlstein-Auerwandl "Canabis",IX, (Chiemgauer Alpen)
1986 Freie Beg.Hausener Zinne "Idiotenüberhang",X-, (Oberes Donautal)
1984 1.Beg.Rockywand "Rocky Teil 1",VIII+, (Kochel am See)
1984 1.Beg.Rockywand "Everdry",IX-, (Kochel am See)
1984 1.Beg.Rockywand "Ziag oder fliag",IX-, (Kochel am See)
1985 1.Beg.Rockywand "Wer ko,der ko",IX+, (Kochel am See)
Beg.Fleischbank-Direkte Ostwand "Rebitsch-Spiegl",VII,400 HM,2187m, (Wilder Kaiser)
Beg.Lalidererspitze-Nordwand-Nordverschneidung "Rebitsch-Lorenz",VI+/A0,800HM,2583m, (Karwendel)
Gerd Schauer, Isny im Allgäu

Sepp Geschwendtner,
extremer Freikletterer, engagiert sich verstärkt in der Entwicklung neuer Ausrüstung. Nachdem er für Salewa den verstellbaren Klemmkeil entwickelte (er kommt im nächsten Jahr auf den Markt), konzipierte er, zusammen mit Adidas, einen neuen Kletterschuh. Die Prototypen dieses Schuhs fanden anläßlich des VII.- Grad-Symposiums bei den besten deutschen Kletterern großen Anklang. In einem der nächsten Hefte werden wir diesen Schuh in den Ausrüstungsseiten vorstellen.
Quelle: Der Bergsteiger 1978, Heft 11, Seite 661

»Je oller desto doller«, so nannte der Münchner Sepp Gschwendtner vor einigen Jahren eine seiner zahlreichen Erstbegehungen im Altmühltal. Daß dieser Ausspruch durchaus auf ihn selbst zutrifft, bewies er in der letzten Zeit mehrfach. Nach mehrwöchigem Krankenhausaufenthalt verging kaum eine Woche, bis der Sepp wieder in VIII-er-Routen gesichtet wurde, und wenig später folgten bereits die ersten IXer. Doch jetzt hat Sepp Gschwendtner eine neue Betätigung gefunden, die ihn beinahe ebenso fasziniert wie das extreme Sportklettern, nämlich das Gleitschirmfliegen.Nach einigen Übungsstunden und recht unsanften Landungen brachte er bald die ersten Höhenflüge hinter sich. Ob die Faszination des Fallschirmfliegens allerdings mit der des Sportkletterns mithalten kann, wird die nächste Klettersaison beweisen, wenn es wieder ernst wird mit kleinsten Griffen und höchsten Schwierigkeitsgraden: "43 und kein bißchen weise"? ungezügelte Begeisterungsfähigkeit für das Außergewöhnliche und »Verrückte« ist ?gottseidank? keine Frage des Alters!
Quelle: Der Bergsteiger 1987, Heft 2

Sepp Gschendtner war einer der Pioniere des Sportkletterns und des Gleitschirmfliegens in Deutschland. Sein „Münchner Dach“im Altmühltal war 1981 die erste Route im Grad IX in Deutschland. Auch an der Erschließung des Klettergebiets Kochel war er beteiligt. 1985 erhielt er das Silberne Lorbeerblatt,die höchste deutsche Sportauszeichnung. Danach errang er internationale Erfolge in der jungen Sportart Gleitschirmfliegen.
Quelle: DAV Panorama 5/2019

http://www.gleitschirm.de/sepp
http://www.dhv.de/web/typo3temp/pics/42dca71a6f.jpg


Geboren am:
11.09.1944

Erste Route-Begehung