Madlener Andreas (Bregenz)

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Biografie:
geboren in Rankweil (Österreich)

Andreas Madlener, der verdiente Vorstand unserer Section Vorarlberg, ist am 14. März plötzlich gestorben.
Geboren zu Rankweil 1844, ging er 1866 nach Amerika und fand, auf sich selbst angewiesen, eine Stellung in Texas. Den Bitten seiner Mutter entsprechend, kehrte er in die Heimath zurück und nun begann seine Thätigkeit im Alpenverein. Die Section Vorarlberg fand in ihm den richtigen Mann zur Uebernahme der Vorstandsstelle, und er hatte diese seit 1874 inne. Das erste war, Vereinsstatuten, Bergführerordnung und Tarif gründlich umzuarbeiten, zu verbessern und die Mitgliederzahl möglichst zu heben. Die Anregung zum Bau des Touristenhauses am Hohen Freschen ging hauptsächlich von ihm aus. Als Vorsitzender des Bau-Comités liess er es an keiner Anstrengung fehlen und das schwierige Unternehmen wurde glücklich zu Ende geführt. Kaum war dieses Haus unter Dach, als er mit dem Project der Tilisuna-Hütte hervortrat, und er verstand, es wieder, die Mitglieder der Section dafür zu begeistern und trotz mancher Hindernisse war die Hütte 1878 zur Eröffnung bereit. Während des Baues derselben kam im Frühjahr 1876 die Nachricht zu Thal, die schon früher von der Section erbaute Douglass-Hütte am Lüner See sei von einer Lawine zerstört worden. Rathlos stand die Section vor einem Missgeschick, und alle liessen betrübt die Köpfe hängen, doch Madiener war bald gefasst, seine Anstrengung und die neuerdings entflammte Opferwilligkeit brachte die nöthigen Mittel zusammen, und im Herbst desselben Jahres stand die Hütte wieder neugebaut da. — Im Jahre 1878 griff Madlener das Project der Erbauung einer Unterkunftshütte am Vermunt-Gletscher auf. Nach endlosen mühevollen Verhandlungen mit Grundeigenthümer, Pächter, Gemeinden nahm das Unternehmen nach und nach greifbare Gestalt an und nachdem 1883 noch ein Bauübernehmer gefunden war, konnte für heuer die Eröffnung der Hütte in sichere Aussicht gestellt werden. Kein Project lag Madiener so sehr am Herzen, wie dieses, vielleicht eben nur, weil keines so viel Schwierigkeiten verursachte. — Neben Einleitung und Durchführung von vier Hüttenbauten in Vorarlberg widmete Madlener auch vielen Weghauten und Wegverbesserungen seine vollste Aufmerksamkeit. Als kühner Bergsteiger hat er die meisten, auch die schwierigen Spitzen der Vorarlberger Gebirge erklommen, in jedem Winkel des Landes war er zu Hause. Im Interesse des Alpenvereins nie sparsam, sind gross die pecuniären Opfer, die er gebracht. In seiner Brust schlug das Herz eines ganzen Mannes, Energie und Thatkraft bezeichnen alle seine Wege. In den letzten Jahren überstand Madlener dreimal die Lungenentzündung, doch war er bis unmittelbar vor seinem Tode anscheinend gesund und am letzten Abend noch heiter in seiner gewöhnlichen Gesellschaft. Am Morgen fand man ihn bewusstlos im Bett, und ohne wieder zu sich zu kommen, verschied er nach 11 Uhr Nachts. Die Section ergab eine locale Gehirnaffection. — Die Section verliert an ihm einen treuen, unschätzbaren Freund, der Gesammtverein den eifrigsten Förderer und Verfechter seiner Sache.
Quelle: Mitteilungen des DÖAV 1884, Seite 87

1877 1.Best.Schindlerspitze über Südflanke,2647m, (Lechtaler Alpen)
1877 1.Best.Valluga,2809m, (Lechtaler Alpen)
1877 1.Best.Roggalspitze über Südostflanke,2672m,(Lechquellengebirge)
1877 1.Best.Westliche Kuchenspitze, (Verwall)
1877 1.Best.Scheibler vom Fasultal,2978m, (Verwall)
1877 2.Touristische Best.Patteriol,3059m (Verwall)
1878 2.Best.Saumspitze,3034m, (Verwall)
1880 1.Alleinbest.Piz Tasna,3179m, (Silvretta,Graubünden)
Quelle: Gerhard Schauer, Isny im Allgäu


Geboren am:
30.09.1844
Gestorben am:
14.03.1884

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