Zopetspitze

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Höhe:
3.198 m
Infos:
Nördl. (3088 m.) und Südl. (3058 m.) Gastacherwand, I. tour. Erst.- Zopetspitze (3206 m.). I. tour. Erst, durch Heinrich v. Ficker und Ludwig Prohaska-Innsbruck am 14. August 1898 (VI. Jahresbericht des Akad. A.-C. Innsbruck; Oe. A.-Z. 1898, S. 292).

QueGastacherwände (3088 und 3058 m) - Zopetspitze (3296m) (I. tour. Ersteigungen).
Diese Gipfel bestiegen wir am 14. August, um die ganze Umrandung des hintersten Timmelthales kennen zu lernen. Wir verliessen die Johannis-Hütte um 4 Uhr 30min. früh und stiegen über einen kurzen, anfangs begrünten Seitengrat empor, der von der Zopetspitze abzweigt und unmittelbar unter der Hütte sein Ende erreicht. Fast 2 St. verfolgten wir denselben, schwenkten aber unmittelbar unter dem obersten Gipfelaufbau nach Norden ab, überschritten ein kleines Firnfeld, um zunächst einen kleinen Felskopf im Grate zwi¬schen der Zopetspitze und dem Gastacherwänden zu ersteigen; knapp unterhalb desselben fanden wir einen Steinmann mit eingesteckter Stange (7 Uhr 30min). Nun überkletterten wir, nachdem wir über die sehr unangenehmen brüchigen Wandstufen nordwärts abgestiegen, unschwierig die beiden Gipfel der Gastacherwände (7 Uhr 50 min - 8 Uhr 30min) und kehrten schliesslich auf dem gleichen Wege zum erwähnten Felskopfe zurück (9h 45 in).
Die elegante Pyramide der Zopetspitze entsendet gegen Norden einen ungemein scharfen Felsgrat, den wir auch zum Aufstieg benützten. Nach kurzer, aber interessanter und nicht zu schwieriger Kletterei standen wir loh 30m auf dem Gipfel (bis 11 Uhr 25m). Für den Abstieg, der infolge des ungemein brüchigen Gesteins und einiger sehr steiler, hartgefrorener Firnfelder mit aller Vorsicht durchgeführt werden musste, wählten wir die Südseite, um dann hinunter in das Timmelthal zu kommen, auf dessen Thalboden wir 1 Uhr 30min. anlangten. Dann gieng es noch hinaus nach Virgen, wo wir um 3 Uhr 50 min. ankamen.
Obwohl wir nirgends etwas vorfanden, was auf eine frühere Ersteigung gewiesen hätte, glaube ich doch sicher annehmen zu können, dass diese wegen ihres Mineralienreichthums bekannten Gipfel, wenn auch nicht von Touristen, so doch von einheimischen „Steinklaubern" bereits öfters früher besucht
worden sind. Ludwig Prochaska, Akad. Alpen-Club Innsbruck
Quelle: Österreichische Alpenzeitung 1898, Seite 293


Bild:
Foto gesucht!
Gebirgsgruppe:
Venediger-Gruppe
Erste(r) Besteiger(in):
Ficker Heinrich von
Prochaska Ludwig Dr. (Wien)
Datum erste Besteigung:
14.08.1898

Routen:
Nordgrat
Südsüdostgrat
Westflanke

(Route Neu)