Kreuzkarspitze

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Höhe:
2.591 m
Infos:
4. September 1898: Kreuzkarspitze (Hornbachkette) (I. tour. Erst.,? I. Abst. über die Nordwand, I. Überschr. v. Süd n. Nord): Felix v. Cube; Ernst Enzensperger Dr. R. Hermann, Leonardus L. Kleintjes, Hermann Lossen, Wilhelm Lossen.
In der Falllinie des nördlichen Söllerkopfes wurde im Balschtekar über steile Grashänge angestiegen, dann nach links ausweichend der Geröllsattel zwischen nördl. Söllerkopf und Kreuzkarspitze erreicht. Da wo deren Südabfall auf den Sattel abbricht, wurde durch Traversieren nach links eine breite Geröllrinne gewonnen und durch diese zur Grathöhe emporgestiegen. Von da wenige Schritte zum rechts gelegenen Gipfel (nicht schwierig, Aussichtspunkt I. Ranges).
Die Nordwand wird in ihrem oberen Teil von einer grossen Rinne durchzogen, die nach oben muldenförmig ausstrahlt. Vom Gipfel über Geröllbänder in die Rinne und durch diese bis zu einem grossen Überhang. Dieser wurde auf zwei Wegen, überwunden, links durch einen ca. 6 m hohen wasserüberronnenen Riss, rechts durch einen überhängenden Kamin (beides schwer). An dem kleinen Geröllfleck unter dem Abbruch wurde die Rinne nach links verlassen und über eine ausgedehnte Plattenzone meist auf schmalen Geröllbändern herabgeklettert. Die Richtung ist im allgemeinen links, auf die Köpfe einer schwach ausgeprägten Felsrippe zu, die sich bis ins Kreuzkar herab zu erstrecken scheint. Diese stürzt jedoch in einer glatten, senkrechten Wand ins Kar ab. Dieser Abbruch wurde an der Stelle überwunden, wo der Karboden am höchsten in die Wand emporreicht (links von Beschauer). Von der Stelle, wo der letzte Ausläufer der erwähnten Felsrippe ins Kar abbricht (Abseilzacken), wurde nach links durch kaminartige Risse ca. 20 m abgestiegen, dann abermals nach links über eine sehr steile, glatte Plattenwand (20 m) zu einem Band traversiert. Dieses leitete (10 m) zu einer kurzen, wasserüberronnenen Plattenwand, über die durch Abseilen das steile Schneefeld- des obersten Karboden erreicht wurde, (Die Überwindung der Wandstufe ist sehr schwer und aussergewöhnlich exponiert.) Von da über Geröll bis zu einer Wandstufe, die das kleine Schuttkar vom eigentlichen Kreuzkar trennt. Ein leichtes Band in der Mitte der Wandstufe leitete in letzteres hinab. Zeitdauer 6 1/2 Std. Sehr schwere, aber grossartige und empfehlenswerte Felstour.
Quelle: 7. Jahresbericht des Akademischen Alpenvereins München 1898/1899, Seite 45



Bild:
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Gebirgsgruppe:
Allgäuer Alpen
Erste(r) Besteiger(in):
Cube Felix von Dr.
Enzensperger Ernst
Hermann Rudolf Dr.
Kleintjes Leonardus L.
Lossen Hermann
Lossen Wilhelm

Routen:
Nordwand
Ostflanke
Überschreitung - von Süd nach Nord

(Route Neu)