Nordostwand

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Routen Details:
Riffeltorkopf (2231 m). 1. Beg. der Nordostwand durch Max Gämmerler und Karl Markert.
Die Nordostwand zieht mit ca. 70° Neigung zwischen der markanten Nordkante und schluchtähnlichen Verschneidung, die sie mit der West¬wand der Riffelspitze bildet, empor. Einstieg 50 m hinter der Kante. Man erklettert den 30 m hohen Abbruch der Schlucht, steigt in ihr 20 m empor, wendet sich dann nach rechts und erreicht über steile Risse und Wandstellen nach 100 m die NW-Kante. Hier setzt ein 10 m breites, 70° geneigtes Plattenband an, das sich unterhalb der N-Kante. durch die ganze Nordostwand zieht und den Anstieg vermittelt; auf schmaler Leiste nach links an die Kante des Plattenschusses und an ihr 10 m empor (äußerst schwer) Stand. 15 m links aufwärts an einem Bande, bis es durch eine angelehnte Platte versperrt wird (Mauerhaken). 1 m absteigend links um die Kante und 4 m hinauf in den Spalt hinter der Platte (Sitz, äußerst schwer). Auf stark hinaushängendem Gesimse 5 m links hinauf zu einer angelehnten Platte, an ihrem oberen Rand hangelnd 4 m rechts an die Kante (Mauerhaken). Noch 4 m empor; schwerer Quergang nach rechts und 5 m hinauf auf einen Absatz (Stand). Die Platten gehen über in eine 50 m hohe, vollkommen senkrechte, aber großgriffige und feste Wandstufe. Über mehrere, äußerst schwer Überhänge hinauf, bis neuerdings ein Plattenschuß ansetzt. An seiner linken Kante 4 m empor, dann auf schmaler, mit Rasenpolstern durchsetzten Leiste 15 m Quergang nach rechts (Seilzug, Mauerhaken an einer Unterbrechung) und anschließend durch einen 4m hohen schwarzen Riß hinauf auf die nunmehr weniger geneigte plattige Fortsetzung des Bandes. In gleicher Höhe befindet sich rechts die auffallende Scharte in der N-Kante, vor dem Ansatz der überhängenden Türme. Vom An-satz des Bandes bis hierher fast durchwegs äußerst schwer, aber wunderbare Wand- und Plattenkletterei. Nun leichter auf dem Band 40 m empor, nach einer kleinen Unterbrechung links um einen Pfeiler, bis von rechts oben eine größere Rinne herabzieht und das Band sich verliert. Von der NW-Kante sieht man jetzt zwei Risse herabziehen, links derselben befindet sich eine Schlucht, die man nun zu erreichen sucht. 30 m durch eine Rinne, am Fuße des linken Kamines empor und nach links unter die überhängende Wandstufe, mit welcher die Schlucht abbricht. 8 m schräg rechts äußerst schwer den unteren Teil des Überhanges hinauf und auf seinem Rücken 8 m äußerst schwerer Quergang nach links (Mauerhaken mit Karabiner). Nun mittels großen Spreizschrittes ungewöhn¬lich schwer links um die Kante und hinter eine angelehnte Platte (Stand). Über mehrere Schichtköpfe schräg aufwärts (10 m) und über eine 20 m hohe Wandstufe in die flache Schlucht. (Wanddepression). Nun in ihrem Grunde hinauf unter einen schwarzen Riß. Von hier entweder an der rötlichen, brüchigen Seitenwand links 5 m ungew. schwer empor und mittels Quergang nach rechts hinauf in ein schwarzes Felsloch (Stand), oder durch den schwarzen Riß hinauf in den Spalt. Von hier 5m Quergang rechts in ein zweites größeres Loch und nach rechts auf der Kante und anschließendem Band nach 40 m hinaus auf das Gipfelplateau.
400 m ca. 8 Std. Vom Beginn des Bandes an fast durchgehend äußerst schwer, aber hochinteressant.
Quelle: Bericht über die Jahre 1920/22 des „Alpenkränzchen Berggeist“ in München, Seite 15


Datum erste Besteigung:
1922
Gipfel:
Riffeltorkopf
Erste(r) Besteiger(in):
Gämmerler Max
Markert Karl