Nordwestwand

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Routen Details:
Südl. Riffelspitze (2264 m) Nordwestwand, 1. Begehung am 24. Sept. 1922 durch Max Gämmerler und Karl Markert.
In der Fallinie des Gipfels zieht eine Kaminreihe herab, die da aus der Wand austritt, wo einige Zirben am höchsten emporreichen (Quelle!) Einstieg: (1650 m) 30m östlich der Schlucht über den aus der Wand vorspringenden Plattenkegel im Zickzack 70 m empor, bis ein Band nach rechts in die Schlucht leitet. Teils in ihr, teils auf der linken Begrenzungsrippe 100 m oft sehr schwer empor in eine grasdurchsetzte Schrofenmulde (1800 in), die von mehreren, kulissenartig aufgebauten Wandstufen abgeschlossen wird. Diese werden nicht rechts, sondern in einer Schleife nach links überwunden, indem man schräg links aufwärts unter einer schwarz-gelb gestreiften Wand auf eine Rippe quert (Steindaube) und nun hinter mehreren Schichttafeln in gleicher Richtung weiterquerend zu einer markanten Rippe gelangt, von der sich ein Überblick über den ganzen östlichen Teil der Wand bietet. Hier ist der untere Wandgürtel überwunden (250 m E.). Auf der Rippe und in Schroten leicht empor, sich ständig rechts haltend, auf einen begrünten Rücken (350 m). Auf ihm empor und nach rechts in eine Mulde, in welche auch die anfangs verfolgte Schlucht mündet und aus der sich nun die wunderbar geformte, plattengepanzerte Schlußwand 200 m hoch aufbäumt. Zwei Schächte, Gletscherspalten ähnelnd, leiten an ihren Fuß, man wählt den linken und klettert in ihm, mehrere Stufen überstemmend, aufwärts; er führt in die eingangs erwähnte Kaminreihe. In ihr in sehr anregender und schwerer Kletterei weiter; eine senkrechte Wandstufe wird an der linken Begrenzung durch einen brüchigen Riß überwunden (10 in), der nach rechts an die Kante führt. Man ist nun aus dem Kamin gedrängt und muß versuchen, in einer Schleife nach rechts in der ausgesetzten Plattenwand ihn wieder zu gewinnen. Auf der Rippe 8 m empor, an einer Leiste 10 m Quergang nach rechts zu einem Riß. An ihm (sehr kleingriffig) 8 m 'empor, bis er durch eine völlig glatte Platte von 2 m Länge abgeschlossen wird. Diese mit Hilfe eines Hacken überwindend gewinnt man die Fortsetzung des Risses, der sehr anstrengend nach 12 m auf ein in den Kamin zurückführendes Band mündet. Im Kamin anfangs sehr eng und anstrengend 30 m empor zu einem Stand; dann nach links aus ihm heraus und über Schroten und Wandstufen 30 m grade empor auf den Gipfelblock.
(5 Stunden, Wandhöhe 600 m). Untere Stufe teilweise sehr schwierig, Schlußwand teilweise äußerst schwierig.
Quelle: Bericht über die Jahre 1920/22 des „Alpenkränzchen Berggeist“ in München, Seite 15

Datum erste Besteigung:
24.09.1922
Gipfel:
Riffelspitze Südliche
Erste(r) Besteiger(in):
Gämmerler Max
Markert Karl