Ostverschneidung

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Routen Details:
Wettersteingebirge
Oberreintalkopf-Ostverschneidung
Die etwa 350 m hohe Ostverschneidung am Zweithöchsten Oberreintalkopf (zweiter von Süden) erhielt am 4. Juni 1960 ihre dritte Begehung durch Wilfrid von Spaeht und Heinz Treyz. Wir berichten von dieser Fahrt nicht, weil es sich etwa um ein außergewöhnliches Unternehmen handelte, sondern allein deswegen, um die BK-Leser mit einem schönen und lohnenden Anstieg des Schwierigkeitsgrades IV bis V vertraut zu machen. Die erste Durchsteigung dieser Verschneidung wurde 1951 von F. Mayer und H. Schmidt durchgeführt, aber die Führe ist inzwischen in völlige Vergessenheit geraten; obgleich sie eine der schönsten Klettereien im Gebiet der Oberreintalhütte (der AV-Sektion Garmisch-Partenkirchen) bietet. Die Nichtbeachtung dieses Anstiegs ist wahrscheinlich auf die dürftige Beschreibung im Wetterstein-Führer (Band II, 1958, R 151 a) zurückzuführen. Von den Drittbegehern erhielten wir folgende Angaben über die Einzelheiten der empfehlenswerten Führe:
Die ersten Seillängen klettert man in der Verschneidung, meist spreizend, solange hinauf, bis sie von einer etwa 100 m hohen Plattenwand abgeschlossen ist. Die sehr abweisend ausschauende Platte geht man direkt an; die Kletterei an ihr ist schön und genußvoll. Anschließend folgen gutgriffige Risse, die den Durchstieg zum oberen, weniger steilen Wandteil und zum festen Grat vermitteln. Die im genannten Führer angegebene Kletterzeit von 1-1 1/2 Stunden dürfte, nach Mitteilung der Drittbegeher, nicht ausreichen; man müsse mit 2 1/2 bis 3 Stunden rechnen. Der Abstieg (II) ist gut zu finden.
Quelle: Der Bergkamerad 160, 21. Jahrgang, Heft 23 2. September, Seite 791

Datum erste Besteigung:
1951
Gipfel:
Oberreintalkopf Nördlicher
Erste(r) Besteiger(in):
Mayer F.
Schmidt H.