Nordostanstieg

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Routen Details:
Habachthal (Hohe Fürleg 3276 m., Plattiger Habachkopf 3218 m.) — Habachscharte —Pragerhütte.
Nach der am 6. Juli d. J. durchgeführten Besteigung der Hohen Fürleg und des Plattigen Habachkopfes, welche von der in der Alpenvereinskarte mit „Habachscharte" bezeichneten Einsenkung zwischen dem Grünen und Plattigen Habachkopfe unternommen wurde, stieg ich von der erwähnten Scharte zum ebenen Theile des Viltragenkeeses ab und querte denselben zum Punkte 2425 der Specialkarte. Von dort circa 100 m. in die Hänge des Kesselkopfes ansteigend, querte ich über Anrathen des vorzüglich orientierten Bergführers Anton Kröll aus Prägratten circa in der Höhe von 2500 m. auf geneigten Grashalden zuletzt nach Ueberschreitung einer Schlucht um den Kesselkopf herum und gelangte ohne Schwierigkeiten fast eben zur Pragerhütte. Unter der Voraussetzung einer Weganlage am Kesselkopfe würde dies den kürzesten und bequemsten Weg aus dem Habachthale in das Herz der Venediger Gruppe bilden (Habachscharte—Pragerhütte 2 St.), was besonders nach der für das kommende Jahr in Aussicht genommenen Erbauung der Jubiläumshütte der S. Berlin auf einem nahe an dem Habachgletscher gelegenen Bauplatze bergsteigerisch wichtig werden wird, da von diesem Platze über die Habachscharte die Pragerhütte in 4—5 St. erreicht werden kann. Ich bemerke hiezu, dass das Viltragenkees sowohl von der Habachscharte, als auch von der Einsenkung zwischen dem Plattigen Habachkopf und der Hohen Fürleg, nicht aber direct von beiden Spitzen erreicht werden kann. Von einer früheren Besteigung der Hohen Fürleg war weder im Oberpinzgau, noch auch in Prägratten oder Windisch-Matrei etwas bekannt. Dr. Trnka, Prag.
Quelle: Mitteilungen des DÖAV 1896, Seite 200;
Datum erste Besteigung:
06.07.1896
Gipfel:
Fürleg Hohe (Venedigergruppe)
Erste(r) Besteiger(in):
Trnka F.