Nordgrat (Breithornkante)

(Bearbeiten)
Routen Details:
Breithorn 2416m. Erste Begehung des Nordgrates durch Fritz Bechtoldt und Hans Haslacher am 21. Juli 1927.
Das Breithorn entsendet nach Norden einen idealen, langen Felsgrat mit hohen, plattengepanzerten Absätzen. Seine Überkletterung zählt wohl zu den schönsten und großartigsten Felsfahrten in den Bergen um das Saalachtal.
Ausgangspunkt der Tour ist der flache Sattel nördlich der Gjaidstatt 2024m, den man am besten vom Punkt 2080 m des Griesbachsteiges über Schuttbänder und kurze Wandstufen von westen her erreicht. (Von der Schmidt-Zabierow-Hütte über die Waidringer Nieder etwa 2 172 Stunden.) Vom genannten Sattel rechts die große flache Mulde abwärts, bis man auf breitem Schuttband auf deutlich sichtbarem Gamswechsel an den Nordgrat hinausqueren kann.
Um den plattigen Abbruch nach links herum zum unteren Ende eines Kaminsystems. Durch einen kurzen rauen Riß und über einen Überhang unter eine Überdachung. Überaus schwer über sie hinweg zu einem Absatz. Weiter durch einen 5 m hohen Riß, an einer Doline vorbei zu einem Schuttband. Von hier gerade aufwärts durch eine kaminartige Steilrinne unter blockigen Überhängen. Über sie hinweg zu einem Absatz. der folgende 15 m hohe Riß wird spreizend bis unter Überhänge verfolgt. Auf einem Bande nach rechts auf die Kante, und knapp links von ihr über eine glatte Platte und die folgende Verschneidung zum nächsten Kantenaufschwung. Etwas leichter an ihm direkt empor auf ein breites Schuttband. Über dasselbe nach links , über eine Unterbrechung an einer Höhle vorbei. Knapp links von ihr durch eine raue, unten überhängende, kaminartige Verschneidung überaus schwer auf ein breites Ringband. Nach rechts um die Kante herum, bis sich links ein enger, unten ungangbarer 60 m hoher Kamin öffnet, dessen Überwindung die größte Schwierigkeit der Tour darstellt. Etwa 7 m links des Kamines an glatter angelehnter Platte aufwärts (Mauerhaken), und über ihren oberen Rücken nach rechts zu einem weiteren Mauerhaken. Mit Seilhilfe nach rechts in den Kamin hinein zu einem Absatz – überaus schwierig. In dem rauen, sehr engen Kamin weiter überaus schwierig nach etwa 40 m auf ein Schuttband. – Nach links an die Kante, und rechts von ihr durch einen Riß empor. Weiter nach links um die Kante herum und über eine orginelle Platte durch einen eigenartigen, plattigen Einriß zu einem Absatz. Weiter leicht aufwärts, zuletzt durch einen Spalt und durch einen kurzen Kamin auf die nächste Graterhebung. Über ein Wandel abwärts in die Scharte vor den folgenden Grattürmen, die direkt überklettert werden, bis in die Scharte vor dem Gipfelmassiv. Auf einem Schuttband nach links und über eine angelehnte Platte aufwärts zu einem 2.Band. Dieses verfolgt man nach rechts, bis zum unteren Ende einer 100 m langen, kaminartigen Steilrinne. In ihr etwa 30 m empor. Weiter an der sie rechts begrenzenden scharfen und steilen Schneide eine Seillänge aufwärts. Zuletzt an der rechten Begrenzungswand des Kamins außerordentlich schwer zum Ausstieg der Steilrinne. nun nach links durch eine Wanddepression aufwärts und nach kurzem zum Gipfel.
Felshöhe 700 m; überaus schwer; eisenfester Fels.
Quelle: 21. Jahresbericht (Vereinsjahre 1925-1927) der DÖAV Sektion Bayerland 1928, Seite 41

Datum erste Besteigung:
1927
Erste(r) Winter-Besteiger(in):
02.1985
Gipfel:
Breithorn (Loferer Steinberge)
Erste(r) Besteiger(in):
Bechtoldt Fritz
Haslacher Hans
Erste(r) Winter-Besteiger(in)
Rieder Hermann
Stocker Adi