Nordwestwand - "Blitz und Donner" mit Nordwestpfeiler

(Bearbeiten)
Routen Details:
AMMERGAUER BERGE
Geiselstein-Nordwestkante »Blitz und Donner«
Erste Begehung am 11.6.1981 durch Marcus Lutz und Jürgen Geier nach einem wegen Wandgewitter gescheiterten Versuch am 9.6.1981. Die Zeit der Erstbegeher 4 1/2 Stunden. Zeit für Wiederholer 3-4 Stunden. Schwierigkeit: VII (eine längere Stelle), überwiegend.- VI-, nur ganz oben leichter.
Wandhöhe: 280 m.
Sämtliches benötigte Material wurde belassen (10 Stand-, 5 Zwischenhaken).
n kleines Hakensortiment und ein ausgewogenes Keilsortiment aller Größen bis Hexentric Größe 9 sowie alle Stoppergrößen sind zur weiteren Absicherung empfehlenswert. Die Schlüsselstelle ist zwingend und stellt derzeit eine der interessantesten Kletterstellen im
Umkreis dar. Bitte keine (!) weiteren Haken hinzuschlagen! Der Fels ist von der Qualität her sehr gut, nur obersten Teil etwas locker, da hier leichte Grasschrofen das Ende der Führe darstellen.
Zugang: Vom Wankerfleck (Bushaltestelle) in etwa 45 Min. unter die Nordwand des Geiselsteins. Nun unter dieser rechts eine Felsrinne hinaufqueren, bis man bei einer leichten Wandeinbuchtung links oben einen roten Haken erkennen Kann. Einstieg rechts unterhalb bei einem Absatz in der Felsrinne Standhaken unter kleinem Wulst). Etwa 1 Std. ab Wankerfleck.
Übersicht: Die Geiselstein-Nordwand weist im rechten Teil einen großen Dachgürtel auf. Unter diesem befindet sich ein breiter werdender Felskeil, der zunächst erklettert wird, und zwar direkt links der Fallinie des riesigen Überhanges an der Nordwestkante des Geiselsteines. Ein unersteigbarer Aufschwung über dem Felskeil wird in einer großen Rechtsschleife umgangen. Immer etwas linkshaltend wird die folgende große Plattenzone erstiegen, um zuletzt mittels großer ansteigender Linksquerung unter den Überhängen im oberen Teil der Kante nach links, an die Kante selbst, zu gelangen. Rechtshaltend gelangt man wieder über die Überhänge und erreicht an der sich verflachenden, gratartigen Kante den Ausstieg beim Normalweg.
Führe: Vom Absatz der Felsrinne gerade über kleinen Wulst und leicht linkshaltend in herrlicher Kletterei durch rauhe Platten zu dem roten Haken. Noch etwas nach links und dann gerade, zuletzt rechtshaltend an Einrissen auf das Band, das der Felskeil mit der Wand bildet (Stand, 40 m). Das Band nach rechts hinauf, zuletzt über kurze Platte gerade auf Leiste, die nach rechts zu einer markanten Rißverschneidung leitet (Stand, 43 m). Diese Rißverschneidung hinauf zu ihrem Ende und über kleinen Überhang zu gutem Standplatz (44 m). Gleich links-haltend über Reibungsplatten und kurzem Riß zu einem rinnenartigen Kamin. Diesen hinauf und bei Haken links um die Kante zu Stand in Mulde (40 m). Rechts einen Riß hinauf und leicht links ansteigend unter den Überhängen zu bauchiger Wand queren (2 Haken). Diese von rechts nach links hinauf (Schlüsselstelle) und zuletzt waagrecht nach links zu Stand an der Kante (44 m): Gerade über Platten zu Rampe, die nach rechts auf den Kopf über den Überhängen führt (44 m, Stand). Über einen Überhang gerade hinauf und an der sich verflachenden Kante zu Stand bei gelbem Ausbruch (43 m, Stand). Rechts zu Grasrinne und in ihr oder rechts über schöne Platte (IV+) hinauf zu Stand an Sanduhr (schlecht zu finden! 30 m). Kurz links, dann rechts hinauf zum von der Westseite herleitenden Normalweg des Geiselsteines, noch vor Beginn dessen Kletterstellen. Abstieg: Rechts unter der Westwand hindurch zum Geiselsteinsattel. Wer will, kann über den obersten Pfeiler links vom Normalweg noch drei schöne Seillängen (V, V+, IV+) in bestem Fels mitnehmen. Diesen Pfeiler erklettert man durch einen von links (Nordseite) heraufführenden Kamin, den man gleich links vom Normalweg absteigend erreicht. Hernach folgt man dem Pfeiler bis zu dessen Ende am Ostgipfel. Ca. 1 Std. Kletterzeit.
Marcus Lutz
Quelle: Der Bergsteiger 1982, Heft 10, Seite 66-67


Datum erste Besteigung:
11.06.1981
Gipfel:
Geiselstein
Grafik:
Geiselstein Nordwestwand - Blitz und Donner - 5. Seillänge (Foto: Marcus Lutz)

application/pdf Geiselstein NO-Seite.pdf
Erste(r) Besteiger(in):
Geiger Jürgen
Lutz Marcus