Nordwand - Östlicher Durchstieg

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Routen Details:
Hochgleirsch (2493 m, gerade Nordwand)
1. Begehung am 18. September 1932 durch K. Heitner und A. Simon (beide S. Oberland und S. Bayerland) sowie M. Kötterl und N. Steinberger (alle Hochturistengruppe der S. Oberland).
Der Hochgleirsch entsendet gegen das Hinterautal zwei wilde Grate, welche mit mehreren hundert Meter hohen Wänden ins Wasserfallkar abbrechen. Diese Grate bilden zwischen sich eine riesige Schlucht, die in der Gipfelwand beginnt und zuletzt ebenfalls mit fast lotrechter Wand ins Kar abbricht. Beim Jagdhaus Hubertus über die Isar und auf gutem Jagdsteig durch Hochwald ins Kar. Rechts haltend auf den bewaldeten Rücken (P. 1600) und von hier westlich hinab ins Wasserfallkar und an den Fuß der Wand. Hier Einstieg; 2 Stunden von der Isar, 3 1/2 Stunden von Scharnitz. Zuerst einige Seillängen über Schrofen auf ein breites Geröllband. Hier bricht oberhalb eine plattige Rinne, die untere Fortsetzung der Schlucht, überhangend ab. Rechts (westl.) der Rinne über steile und brüchige Schrofen etwa 10 m empor und schwierig nach links in die Rinne. Mit zunehmender Schwierigkeit in der plattigen Rinne empor zu kleinem Stand. Nun überaus schwierig neben der Rinne zu höhlenartigem Loch (Haken) und äußerst schwierig nach links oben an die Kante. Noch einige Meter nach links, dann hinauf zu einer kurzen und sehr brüchigen Rippe mit schlechtem Stand. Überaus schwierig über den folgenden griffarmen Überhang und nach links aufwärts in eine Gufel. Ein schwieriger Kamin führt rechts aus der Gufel zu Schrofen und in die Hauptschlucht. Kurze Zeit in der Schlucht empor bis zu senkrechter Wand. Nach links auf den Grat, der die Schlucht begrenzt, und in schwieriger Kletterei ihm folgend, später auf brüchigen Platten immer links neben der Schlucht empor bis unter einen sperrenden Wandgürtel. Unter ihm links durch, bis man rechts über ihn hinweg wieder in die Schlucht zurück gelangt. (Auf der rechten Schluchtbegrenzung großer Steinmann von Herzog, der im Vorjahr die Wand erstmalig durchstieg, indem er weiter westlich hieher gelangte.) In der Schlucht ein kurzes Stück leicht empor; bei Teilung rechts haltend, bis man den die Schlucht teilenden Grat links ansteigend leicht erreicht, über den Grat zu engem Kamin; in schöner Kletterei bis an sein Ende. Nunmehr äußerst schwierig und luftig entweder durch den glatten Riß rechts oder direkt
über die Wand in einen engen Kamin und zu einem guten Stand. Von hier überaus schwierig über eine kurze Wandstelle mit Überhang und weiter über Platten zu einem Quergang, der luftig und brüchig sehr schwierig um einen markanten Turm herum nach links auf Schrofen leitet. Die Wand legt sich jetzt muldenartig zurück. (Am Grat rechts nochmals Steinmann von Herzog.) über Schutt nach links auf bandartigen Absätzen ansteigend, erreicht man einen sich entwickelnden Grat und nun schwierig auf demselben in eine Scharte; von hier in wenigen Minuten nach links zum Gipfelsteinmann. — Kletterzeit 7 bis 8 Stunden; sehr, teilweise äußerst schwierig. Meist fester Fels, sehr schöne Bergfahrt, 1000 m Wandhöhe.
Quelle: Mitteilungend es DÖAV 1933, Seite 116
Datum erste Besteigung:
18.09.1932
Gipfel:
Hoher Gleiersch