Nordostgrat

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Routen Details:
Flachkögel, etwa 2200 Meter. 1. Ersteigung über den Nordostgrat durch Hans Reinl, Anton und Felix Steinmaier und Arnold v. Major und Karl Wieshammer am 9. September 1913 (Ö.A.Z. 1914, S. 65; Jahresbericht der S. Bayerland des D. u. 0. A.-V. 1913, S. 110).
Quelle: Mitteilungen des DÖAV 1915, Seite 72

Flachkögel etwa 2200m. Erster Aufstieg über den Nordostgrat: Arnold von Major, Hans Reinl, Anton und Felix Steinmaier und Karl Wieshammer am 9. September 1913
Von der Vorderen Scharwandalm auf dem Steiglweg zur Mündung des Kares der Gamsriese („Gamsfeldkar“). Durch dieses empor bis bei einer auffallenden schwarzen Höhle eine bis auf die Grathöhe führende Schuttrinne sichtbar wird. An dieser Rinne vorbei und durch die nächste (südlichere) Rinne ohne Schwierigkeiten auf die Gratscharte südwestlich einer auffallenden klotzigen Felsgestalt, des Gamsriesenturmes (1 ½ Stunden). Nun auf Latschenbändern an der Ostseite des Grates über einen Vorgipfel hinab in eine Scharte und durch eine enge, schrofige Rinne und über grasbesetzte Felsen in 25 Minuten auf den Gipfel des Gamsriesenturmes. – Auf gleichem Wege zu der erwähnten Gratscharte zurück (25 Minuten).
Alsdann auf der Westseite etwas hinab und über steilen Rasen und leichte Schrofen nach links auf die Grathöhe, die ohne jede Schwierigkeit bis zu einem breiten, geröllbedeckten Gratabsatz (Steinmann) verfolgt wurde. Über brüchige Schrofen auf ein den folgenden Steilaufschwung von links nach rechts aufwärts durchziehendes, auffallendes Band; es ist schmal und ausgesetzt, stellenweise sehr brüchig, aber ohne Schwierigkeiten begehbar. Es führt auf einen kleinen Schuttfleck, über welchem wir nach Erkletterung eines steilen Schrofengürtels den Rand der obersten, durch einen Schneefleck gekennzeichneten Terrasse unter der Trennungsschlucht der beiden Flachkögel erreichten ( 1 1/4 Stunden). Die erwähnte, von Gosau als senkrechter schwarzer Riß erkennbare Trennungsschlucht setzt als überhängender Blockkamin an, dessen sehr schwierige Überwindung durch einen seichten Winkel mit darauffolgendem Quergang in der rechtsseitigen Begrenzungswand gelang. Von dem nun folgenden sehr geräumigen Schlußabsatz kletterten wir durch den rechtsseitigen von drei auseinander führenden Schluchtästen, einen schönen Stemmkamin mit oben eingeklemmten Block, in idealer Kletterei empor, schlüpften unter dem Block durch, erreichten nach wenigen schritten die Gipfelscharte und nach steilem Ausstieg aus der auch auf der Südseite noch durch eine auffallende Vertiefung angedeuteten Gipfelschlucht das Gamsfeldplateau. (2 Stunden; diese verhältnismäßig lange Zeitdauer erklärt sich durch die große Teilnehmerzahl und das notwendige Rucksackaufseilen).
Landschaftlich hervorragend schöne, bis auf die Schlußkamine nur mittelschwere Klettertour. Schönster Anstieg von Norden auf das Gamsfeldplateau. Abstieg: Gamsfeldklamm – Stuhlalm – Hofpürglhütte.
Quelle: 18. Jahresbericht (Vereinsjahr 1913) der DÖAV Sektion Bayerland in München 1914, Seite 110-111

Quelle: Zeitschrift des DÖAV 1914, Seite 232
Datum erste Besteigung:
09.09.1913
Gipfel:
Flachkogel Niederer
Erste(r) Besteiger(in):
Major Arnold von
Reinl Hans
Steinmaier Anton
Steinmaier Felix
Wieshammer K.