Nordwand - "Direkte"

(Bearbeiten)
Routen Details:
Quelle: Der Gebirgsfreund 1953, Seite 14

Dachsteingruppe
Windlegerspitz (2322 m). 1. Ersteigung über die unmittelbare Nordwand am 2. August 1946 durch Hubert Peterka und Fritz Proksch.
Allgemeines: Der Windlegerspitz-Nordabsturz wird durch eine tiefe Schlucht (Anstieg W. End, H. Kroyer und H. Peterka; 4. Juli 1947) in zwei Hälften geteilt der rechte Wandteil biegt sich leicht nach Nordwesten aus und mündet zuoberst in einer breiten Geröllschlucht, die einen vorgebauten Absturz von der eigentlichen Nordwand trennt, Über Wesen rechten Wandteil führt - der Nordwestwandanstieg (H. Peterka, August 1932; ÖAZ 1933, S. 19). Links, hinter dem linken Wandteil, fußt die scharfe Nordkante (Anstieg H. Peterka, August 1932, auch darüber siehe ÖAZ 1933, S. 19). Zwischen der Nordkante und der tiefen Nordwandschlucht erhebt sich die linke Nordwandhälfte in dolomitenähnlicher Steilheit und Geschlossenheit bis zum Gipfeldach mit den scharfen Türmen. Über dieses Gelände führt die unmittelbare Nordwandroute empor.
Einzelheit en: Bei der Ausmündung der vorerwähnten breiten Geröllschlucht nach links, um den zutiefst herabziehenden Felssporn herum und hinauf zu einem Felsriegel, der quer aus der Nordwand ins Geröll herauszieht. Bei ihm Einstieg in begrünte Schrofen in der Fallinie des Turmes der markanten Nordkante (Steinmann) Halb rechts hoch in einen Kamin und unter einem Klemmblock hinweg in eine Rinne und rechts daneben über prächtigen Fels in die Wand empor. Gerade über die immer steiler werdende Wand hoch; zuletzt über eine von engen Rissen durchzogene Stelle 40 m senkrecht empor zu gutem Sicherungsstand. Unmittelbar weiter, dann etwas nach links in einen Kaminwinkel, der von einem abstehenden Felsturm gebildet wird (Steinmann). Durch den sichtbaren Kamin direkt hinauf und über einen Überhang in das Fenster einer vorspringenden Felsmasse. Dahinter Ausstieg auf das gutgestufte Gipfeldach und kerzengerade zu den scharfen Gipfeltürmen empor.
Sehr schwierige Kletterei, Kletterzeit 1 1/2 Stunden vom Einstieg. Steiler, dolomitenartiger, eisenfester Fels! Bei der Erstbegehung wurden keinerlei Mauerhaken verwendet.
Quelle: Österreichische Alpenzeitung 1955, Folge 1280, Seite 47-48

Datum erste Besteigung:
02.08.1946
Gipfel:
Windlegerspitz (früher Eiskastenspitze)
Grafik:

Erste(r) Besteiger(in):
Peterka Hubert
Proksch Fritz