Nordwand - "Diagonalriß Oberer (Dachl-Diagonale)"

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Routen Details:
Erste Begehung durch L. Scheiblehner und K. Gollmeyer vom 9.-11.6.1955
Quell: Der Gebirgsfreund 1959, Seite 55

Dachl 2.204m (Gesäuseberge). 1. Ersteigung durch den Diagonalriß der Nordwand, vom 9. bis 11. Juni 1955, durch Leopold Scheiblehner und Karl GoIImeyer.
Einstieg gemeinsam mit der Nordwandroute und diese über den Plattenkegel hinan, bis das letzte große Band erreicht ist, ab dem die eigentlichen Schwierigkeiten dieses Anstieges beginnen (40m unterhalb der Gufel des Plattenspitzes). Vom genannten Band über sofort aufsteilende Platten nur 30 m aufwärts (höher oben ist ein Hineinkommen in den Diagonalriß nicht mehr möglich!) und 25 m nach links, leicht ansteigend, dann gerade empor zu einer Höhle. An der linken Begrenzung der Höhle überhangend (Haken) 2 bis 3 m hinan, kurzer Quergang nach rechts in einen Riß (Haken) und diesen weiter (Haken) zu einem gut gangbaren Kamin und durch diesen auf ein Band mit gutem Stand (Haken). Dem nun erreichten Diagonalriß folgend, bis man nach rechts abgedrängt wird und damit bis unter einen langgezogen en Überhang gelangt (Länge des gelben Risses etwa 120 bis 150 m; durchwegs ?überbangend!). Der langgezogene Überhang wird an seiner linken Seite schräg links aufwärts erklettert; nun 10 m Quergang nach rechts, über einen senkrechten Absatz empor und abermals nach rechts über einen 7 bis 1.0 m hohen Absatz zu einer Plattform oberhalb des langgezogenen Überhanges. Darüber erheben sich neuerlich gewaltige Überhänge. Von dieser Plattform 20 in Quergang nach links zu einer Verschneidung und durch sie aufwärts zu einem Überhang (äußerst gefährlich, schlechtsitzender Mauerhaken am Überhang!), dann gerade weiter in eine Höhle. Aus ihr auf einem leicht begehbaren Bande 20 m nach links in den obersten Diagonalriß hinüber. Dieser schräge Riß wird 60 m lang und überhangend verfolgt, bis er den Ausstieg am Dachlfirst vermittelt,
Schwierigkeitsgrad (bis auf einige Seillängen) stets VI und VI +. Sämtliche Mauerhaken bei den Hakenständen sind sicher.
Quelle: Österreichische Alpenzeitung 1959, Folge 1305, Seite 114

Erste Gesamtbegehung (Unterer und Oberer Diagonalriß) durch K. Hoi und H. Stelzig am 24.8.1961
Erste Winterbegehung durch W. Pongratz und H. Tockner vom 5,-7.3.1963
Erste Alleinbegehung durch L. Schlömmer am 19.9.1968


L. Scheiblehner, K. Gollmeyer,9.-11. Juni 1955. - Vl, A2, etwa 350m,6-10 Stunden.
Sehr beliebter Anstieg, es befinden sich in der Regel alle Haken im Fels (derzeit, 1981 , sogar etwas übernagelt). Wieviel frei geklettert wird, hängt von den Begehern ab - es kann verhältnismäßig viel frei geklettert werden.
Übersicht:
Anstieg durch jenen markanten und schrä9 links ansteigenden Riß, der (beim obersten Plattenspitz beginnend) die Wand zur Gänze durchzieht. Zugang: Wie zur klassischen Nordwandroute (Rößner) auf das Grasband am Fuß der Platten (des unterhalb schrofigen Plattenkegels).
Führe:
Plattig nach rechts (1 Stelle lV) zu gutem Stand unter der,,Seitelbergerplatte". Über diese (Vl -) kurz gerade empor, dann mit einer Schleile von links nach rechts zu Stand auf gutem Band oberhalb (bis hierher gemeinsam mit dem Rößneranstieg). Sofort 25 m nach links (etwas ansteigend), dann gerade empor zu einer Höhle. An ihrer linken Begrenzung 2-3m empor, kurzer Quergang nach rechts in einen Riß und diesem folgend (zuletzt kaminartig) zu gutem Stand auf einem Band (Beginn des eigentlichen Diagonalrisses). Nun durchwegs im Riß, bis
man nach rechts abgedrängt wird und unter,einen langgezogenen Überhang gelangt. Über den Überhang an seiner linken Seite, schräg links aufwärts, hinweg, dann 10m nach rechts queren. Nun gerade und rechtshaltend empor bis auf eine Plattform. 20m Quergang nach links zu einer Verschneidung und ihr aufwärts zu einem Überhang. Über ihn in eine Höhle am rechten Ende eines bequemen breiten Bandes (,,Fußballplatz"). Auf dem Band 20m nach links zu den Austiegsrissen. ln ihnen mit zwei Seillängen zum Ausstieg.
Quelle: Österreichische Alpenzeitung 1981, Folge 1439, Seite 92
Datum erste Besteigung:
11.06.1955
Erste(r) Winter-Besteiger(in):
07.03.1963
Gipfel:
Dachl
Erste(r) Besteiger(in):
Gollmeyer Karl
Scheiblehner Leopold
Erste(r) Winter-Besteiger(in)
Pongratz Werner
Tockner H.