Lindlahnkamin

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Routen Details:
Gerberkreuz. I. Ersteigung durch den Lindlahnkamin am 19. Juni 1913. Dr. W. Blume und Rudolf Körner, Sektion Hochland Akademischer Alpenverein München
Von Mittenwald in die Lindlahn, in ihr empor bis in ihren oberen Teil. Man sieht hier gegen den Gipfel des gerberkreuzes eine große Schlucht emporziehen; an ihrem oberen Ende befindet sich ein charakteristisches Fensterl. Zunächst über Schrofen ca. 40m empor und in die geröllerfüllte Schlucht. Leicht weiter bis zu einem kurzen, oben überhängenden Kamin. schwierig durch ihn empor und wieder in den Hintergrund der Schlucht, die sich hier gabelt. Durch den rechten Kamin schwierig ca. 10-12m hinauf, dann über Schrofen links aufwärts steigend, zuletzt Traverse nach links in den Hauptarm der Schlucht zurück. Es folgt ein 15m hohes, wenig überhängendes Kaminstück mit 3 Absätzen, das in prächtiger Stemmarbeit überwunden wird. Nun weiter durch eine Rinne, bis der Kamin breiter wird. In seinem Hintergrund über eine 15m hohe Wand sehr schwierig empor (zuerst links wenige Meter hinauf, dann nach rechts übergehend). Weitere 15m durch eine Rinne zu einem 3-4m hohen überhängenden Stück (rechts davon in einem tiefen Loch ausgezeichneter Sicherungsplatz für den Nachkommenden). An der linken Seite des Überhanges sehr schwer hinauf und über eine Schrofenrippe in eine Rinne. Nach ca. 40m erreicht man den Schlußkamin. Äußerst schwierig über einen Überhang (Mauerhaken an der östlichen Kaminwand) empor in eine enge Steilrinne, dann über Schrofen kurz unterhalb des vom Einstieg sichtbaren riesigen Fensters auf den Südwestgrat, der kurz vor der Traverse und dem Schlußwandl erreicht wird, über dieses zum Gipfel.
Dauer der Kletterei vom Einstieg bis zum Gipfel 2 ½ bis 3 Stunden. Sehr schwierige schwere Kletterei, eine äußerst schwere Stelle.
Quelle: XVI. Jahresbericht der Sektion Hochland des DÖAV 1918, Seite 4

Datum erste Besteigung:
19.06.1913
Gipfel:
Gerberkreuz
Erste(r) Besteiger(in):
Blume Werner
Körner Rudolf