Südostwand - "Direkte - Variante"

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Routen Details:
Gr. Galitzenspitze, 2710 m. 1. Ersteigung über die Unmittelbare Südostwand durch Hubert Peterka am 26. Juli 1969.
Allgemeines : Die lotrecht aufstrebende Südostwand wird von den bisherigen Anstiegen (R. Eller, September 1909, ÖAZ 1910/305; L. Eller, 1910; L. Eller, J. Kittenberger u. G. Unterforcher, 7. September 1913, Gfr. 1921/91) nicht berührt; diese Bergsteiger haben jeweils die linke, doch sehr schöne und markante Südostwandkante der Kl. Galitzenspitze bzw. L. Eller zweimal die daran befindliche Kaminrinne rechts zum Ausstiegsschartl zwischen den beiden Galitzenspitzen begangen. W. End u. Hermi Kroyer, 29, Juli 1946, Gfr. 1947/45, verfolgten mit einer Einstiegsvariante am Sockelbau, das Gelände zur flachen Schneerinne unter der lotrechten, aufschwingenden Südostwand und wichen daran (wie ihre Vorgänger) gleichfalls nach links zur Südostwandkante der Kl. Galitzenspitze ab, wo sie die bisherigen Ellerwege erreichten bzw. weiterbenützten. Ihre Ersteigungsangaben unterliegen dem Erkennen der Richtigkeit, die ebenfalls ihre Vorgänger verkannt hatten. Eine tatsächliche „Unmittelbare Südostwand" erhebt sich geradeaus über der flachen (gegabelten) Schneerinne über dem dreieckigen Sockelbau; sie ist senkrecht und schmal, und wird links von den beiden Ellerwegen (1909, 1910 bzw. 1913), rechts vom noch nicht begangenen (oben pfeilerartigem) Ostgrat umschlossen. Zugang bis zur gegabelten Schneerinne mit dem Anstieg L. Eller vom Jahre 1910 gemeinsam, d. i. über den Ostgrat zur Südostwand empor. In der Unmittelbaren Südostwand, im Mittelstück (über dem rechten Ast der gegabelten Schneerinne), eine senkrechte, ausgewaschene, doch sehr enge Bucht, die Überhänge abschließen. Darunter ein Steilgesimse schräg rechts gegen den einfassenden Ostgrat hinaus (wahrscheinliche Ausweichmöglichkeit), nach links eine kurze Steilrampe und über ihr die nochmals senkrechte Gipfelwand. In halber Höhe daran, eine Ausquerungsmöglichkeit zum Ostgrat und Gipfel.
Einzelheiten: Im rechten Ast der Rinnengabel aufwärts zu der darüber liegenden Stufe mit Band (das vom linken Rinnenwinkel heranreicht und am Ostgrat endet). Links der Bandmitte durch einen Riß über den Überhang hinauf (IV) und an der Plattenwand querend nach rechts in die ausgewaschene Wandbucht. In ihr von links nach rechts, zuletzt im Quergang, hinauf, dann senkrecht (IV +) bis zum Abschluß, den eine schmale Platte bildet. Am Giebel der Platte (unter einem Überhang) kleine Querung nach rechts und weiter schief rechts über einige Absätze mit Überhängen bis fast zum Ostgrat hinaus (an dein etwas höher schrägstehende Plattenschilder beginnen; Ausweichmöglichkeit; innerhalb der halben Strecke bei einer kleinen Nische Steinmann und Karte). Noch im vordersten Bereich davon, bei einem abkeilenden Kopf kurz absteigend, um eine Ecke zu der kleinen Schrägrampe, die von einem wasserüberronnenen Überhang überwölbt ist. Hier schief nach links, kleine waagrechte Querung nach links und schon mit der frühesten Möglichkeit (IV 1-) über die senkrechte Gipfelwand empor. In ihrer Hälfte rechts zum ausklingenden Ostgrat; daran eine Rinne und durch sie, zuletzt über Schrofen, unmittelbar zum nahen Gipfel.
Fast beständige sehr schwierige Kletterei (IV), dreimal jedoch darüber (IV +), Kletterzeit 2H Stunden vom Einstieg bei gegabelter Schneerinne (Ellerweg), etwa 4 Stunden vom Kareinstieg, Wandhöhe 400m insgesamt (mit Sockelvorbau).
Quelle: Österreichische Alpenzeitung 1970, November/Dezember, Folge 1374, Seite 164-165

Datum erste Besteigung:
26.07.1969
Gipfel:
Galitzenspitze Große
Erste(r) Besteiger(in):
Peterka Hubert