Südwand

(Bearbeiten)
Routen Details:
Erste Ersteigung durch die Südwand (Dr. Fritz Rigele, Viktor Serainer) und Dr. Otto Zimmeter am 12. Oktober 1924.
Die schmale Südwand bricht im untersten Drittel überhängend ab; dieser Abbruch ist von Bändern durchzogen, die im westlichen Wandteil von Westen nach Osten ansteigend verlaufen; den mittleren Teil der Wand durchreißt eine weniger steile Schlucht, woran sich der senkrechte, wie aus übereinander getürmten Riesenblöcken erbaute Gipfelaufbau anschließt.
Vom Hasenhals, dem südlichen Ausläufer der Südwand des westlichen Zinthorns, über Geröll und Schrofen rechts abwärts zum Beginn der Schlucht zwischen mittlerem und westlichem Zinthorn. In ihr etwa 40m empor bis durch einen überhängenden Riß der Beginn des untersten ausgesprochenen und gut gangbaren Bandes, das zur rechten Kante zieht, erreicht wird. Hier nicht zur Kante, sondern wiederum durch einen Überhang und einen sehr schwierigen Riß gerade hinauf. An der folgenden Wandstufe befindet sich ein auffallender, gelber Fleck. Knapp rechts hievon in eine, mit einem Überhang ansetzende, enge Rinne, weiter auf ein kurzes Band und gleich darauf über zerspaltete, steile Felsleisten auf einen Absatz. Nun wieder nicht auf dem breiten Bande nach rechts zur Kante, sondern neuerlich über einen schweren Überhang zum Beginne eines nach rechts ziehenden, einmal unterbrochenen Bandes. Auf ihm nach rechts an die Kante und mit wenigen Schritten in die, den mittleren Teil der Wand durchreißende, schwächer geneigte Schlucht; durch sie zum Teil leicht, zum Teil schwierig zum Beginn der Gipfelwand. Vorerst an ihrem linken Teile durch eine plattige Rinne und eine Wandstufe auf ein Band unter senkrechten Abbrüchen, das nach rechts zieht und das man bis zu einer gelben, mit roten Flechten besprenkelten und mit einem ganz feinen Riß durchzogen, senkrechten Wandstelle verfolgt. Hier schwerstes Stück, Mauerhaken. Die gelbe Wandstelle wird unter ungewöhnlichen Schwierigkeiten erst gerade, dann nach rechts hin zum Beginne eines plattigen Risses erklettert; durch ihn, immer noch sehr schwierig, dann über eine steile Platte auf das nächsthöhere Band. Hier nach rechts wenige Schritte absteigend zum Beginne eines prächtigen Stemmkamines, durch den man die Gipfelplatte und über sie den Gipfel selbst erreicht. Dauer der Kletterei für eine Dreierschaft 3 Stunden; teilweise äußerst schwierig.
Quelle: 32 Jahresbericht des Akademischen Alpenklubs Innsbruck 1924-25, Seite 56-57
Datum erste Besteigung:
12.10.1924
Gipfel:
Zinthorn Mittleres
Erste(r) Besteiger(in):
Rigele Friedrich "Fritz"
Seerainer Viktor
Zimmeter Otto Dr.