Barobek Hans

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Biografie:
geboren in Wien
verheiratet mit Cilli Barobek , zwei Kinder Traude und Peter
ÖAK-Mitglied Mitgliedsnummer 302 - Beisitzer und Archivar;
Ehrenmitglied des Österr. Gebirgsvereins;
Chefdestillateuer bei der Firma Meinl (Wien)
Hans Barobek, Graphiker, arbeitete seit vielen Jahren an fast allen deutschsprachigen Alpinzeitschriften mit, schrieb ein Buch ("Weg ins Licht" - 1940) und hielt über zweitausend Vorträge;
Zahlreiche Bergfahrten in den Ost- und Westalpen; Überschreitung des Weißhorns mit Maria Kampitsch; Überschreitung der Dru, Grepon, Requin, Aig. Midi, Aig. Plan, Matterhorn, Dent Blanche, Dom, Nadelgrat, Palü-Bellavista, Piz Bernina - Biancograt;
Bergfahrten in Norwegen, Teneriffa, Madeira, Kreta,

Zum Ableben von Hans Barobek
Einen freund habe ich verloren. nun ist er mit seiner Cilly vereint, die er abgöttlich geliebt hatte. Mit ihr und den beidenKindern in jungen Jahren bereits mit den Peilsteinfels vertraut gemacht, ein Grundstein für die Liebe zu den bergen. Hans barobek, seine Verdienste um den gebirgsverein sind unschätzbar und wurde auch ihr Ehrenmitglied. im Klub als Archivar und jede menge schriftstellerische Arbeit. Er hinterläßt ein lücke, die nicht ausgefüllt werden kann.
Fritz Proksch - Südstadt, 20. Jänner 1997
Quelle: Archiv Proksch (Österr. Alpenklub)
Quelle: Der Bergsteiger Jahrgang 40, 1973, Seite 565

Hans Barobek
* 16. Juli 1912 ? (+) 6. Jänner 1997 Mitglied des ÖAK seit 28. Mai 1942
Im Jahre 1948, als ich zur Bergsteigergruppe im Österreichischen Gebirgsverein stieß, war Hans Barobek Erster Vorstand dieser angesehenen Gemeinschaft.
Ausstrahlung und Anziehungskraft so kleiner Gruppen hängen sowohl von der sportlichen wie auch der gemeinschaftsbildenden Qualifikation ihrer Vorbilder ab. Als Organisator der BG war und blieb Hans unübertroffen. Im Österreichischen Gebirgsverein war er bald Vorsitzender und auch dort ein mitreißender Gestalter. Sein ausgeprägtes Pflichtbewußtsein bestimmte einen ganzen Lebensweg, auch im Beruf, auch vorbildlich in seiner glücklichen Familie.
Indirekt hat auch der ÖAK von Stellung und Schaffenskraft Hans Barobeks Nutzen gezogen: Nie sahen wir ihn ohne Abzeichen des Österreichischen Alpenklubs, auch nicht, als er der Erste Vorsitzende des ÖGV geworden war. Nie-mals versäumte er, junge BG-Mitglieder auf den ÖAK hinzuweisen, wenn sie nach seiner Meinung die Reife für eine Aufnahme in diese größere Gemeinschaft hatten. Das war nicht nur im ÖGV so üblich! Auch in den anderen Vereinen und Sektionen standen Männer an der Spitze der hochalpinen Gruppen, die jungen Bergsteigern die Verbundenheit mit dem Klub vorlebten. Heut sind die so gewonnenen Jahrgänge der Klubmitglieder ein Pfeiler unseres ÖAK. Noch war die Zeit nicht ab-gelaufen, in der man unser Klubabzeichen als ?Pour-le-Merit" des Bergsteigens bewertete.
Von dieser Hochachtung für eine verehrenswürdige Traditionsgemeinschaft war Hans Barobek seit seiner frühesten Jugend getragen. Er war noch weit davon entfernt, Klubreife aufzuweisen, als er mit dem noch amtierenden Klubpräsidenten Heinrich Pfannl ein Gespräch führte, später mit Kugy, mit Lammer, u. a. Doch auch Gespräche mit großen österreichischen Schriftstellern suchte er, was sicher nur die engsten Freunde wissen.
Der Antrieb dazu folgte seiner Liebe und Nähe zur Literatur. Hans Barobek war ein hervorragender Kenner der alpinen Literatur, hat aber in der ÖGV-Bergsteigergruppe auch Leseproben aus der Weltliteratur zum Thema gemacht. Und siehe da, wir jungen, wilden Peilsteintiger saßen still und lauschten. Hans Barobek hat nie im Klubaus-schuß eine bedeutende Funktion gehabt. Sein Augenleiden verhinderte, daß er die Schriftleitung der ÖAZ nach Freund Sepp Walcher übernehmen konnte. Als Mitarbeiter stand er bis zuletzt bereit. So kennen wir im Klub Hans vorwiegend als Künder, Erzähler, Essayist.
Den erster Aufsatz in der ÖAZ, erschienen im September 1936, widmete er der Hochtor-Nordwand. Das war noch jene Zeit, in der er glaubte, mit seinem Freund Fritz Kasparek Schritt halten zu müssen, worüber er schon wenig später lächelte. Und doch hat seine Serie von Gipfel-fahrten einige anspruchsvolle Touren aufzuweisen. Besonders in den Westalpen war er erfolgreich. Hans Barobek war kein Erschließer, kein Spitzenalpinist, sondern ein Bergsteiger, dem das Erlebenis und die Partnerschaft das Höchste waren. Schönste Erfüllung fand sie in der Seilschaft seiner Ehe.
In mehr als sechzig Jahrgängen alpiner Schriften hat Hans uns Spuren hinterlassen, auf die wir immer wieder stoßen werden. Ich fühle mich hier nicht berufen, sein Lebenswerk zu würdigen. Mir fehlt dazu die Qualifikation und Kompetenz. Ich weiß nur heute schon, daß er bei der Gestaltung unserer Zeitung eine Lücke hinterläßt, die, so wie er sie füllte, nicht geschlossen werden kann.
Als Künder hielt er auch Jahre hindurch Vorträge, nicht nur in den bergnahen Vereinigungen! Er war auch dabei stets bemüht den Ansprüchen einer gepflegten Sprache gerecht zu werden.
Mit seinem Buch ?Weg ins Licht" hat Hans seinen Gefährten ein bleibendes Vermächtnis hinterlassen. Ich wünschte ihm, er könnte jetzt auf lichtem Wege weiterschreiten.
Die alten Freunde grüßen Dich, Hans Barobek, und werden Dir im ÖAK ein ehrendes Gedenken bewahren.
Horst Schmoltner
Quelle: Österr. Alpenzeitung 1997, Folge 1533-1534


Geboren am:
16.07.1912
Gestorben am:
06.01.1997
application/pdf WIKIBarobek Hans - Todesanzeige.pdf
application/pdf WIKIBarobek Hans - Tourenliste.pdf