Seidel Gustav

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Biografie:
Gustav Seidel (+)
Mit Gustav Seidel, geboren 1870 zu Reichenberg im Sudetenland und gestorben am 15. November 1946 in Bad Saarow am Scharmützelsee, hat der Klub, dem er seit Jahrzehnten angehörte, wieder ein altes und bewährtes Mitglied verloren. Naturliebe trieb den jungen Mann schon seit 1890 zu den Bergen Österreichs, in denen er dann fast alljährlich die ihm zusagende beglückende Erholung fand. Zahlreich sind die Gipfel, die er in vielen Gruppen der Ostalpen und in der Lohen Tatra bestiegen: von den.Ortlerbergen im Westen bis zu den östlichen Hohen Tauern, vom Karwendel und Wilden Kaiser im Norden bis zu den Julischen Alpen, der Pala- und Brentagruppe im Süden hat er, wenn auch nicht immer führerlos, das Glück hoher Schau auf manch schwierigem Gipfel genossen, bis ihm im vergangenen Jahrzehnt ein quälendes Leiden die Tat des Bergsteigens immer mehr versagte.
Im Jahre 1894, ein Jahr nach ihrer Gründung, trat er der Sektion Reichenberg des DuOAV. bei und hat in ihrem Ausschüsse bis zuletzt in allen alpinen und geselligen Bestrebungen tatkräftig fördernd gewirkt; besonders angelegen ließ er sich die Verwaltung des Rudolf Tham-Fonds sein, welcher der Förderung des bergsteigerischen Nachwuchses der Sektion diente; sie lag bei seinem rechtschaffenen Charakter in den besten Händen.
Der gute Freund, der noch als „Alter Herr" mit viel Jüngeren der Wander- und Klettergilde seiner Sektion die großen heimatlichen Wälder durchstreifte und auf ihren rauhen Granitfelsen ruhte — nun deckt ihn, den Träger des Goldenen Abzeichens, der gern unter Bergen heimgegangen wäre, der Ebene märkischer Sand!
Rudolf Kauschka.
Österreichische Alpenzeitung 1949, Folge 1246, Seite 142

Geboren am:
1870
Gestorben am:
15.11.1946

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