Kötterl Hans

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Biografie:
gestorben am Hochkönig (Österreich)

Zum Bergtod Hans Kötterls.
Mitte September kam der Münchner Bergsteiger Hans Kötterl (Mitglied der AVS Bayerland und Oberland) nach Überquerung des Steinernen Meeres am Hochkönig ums Leben. Presse und Rundfunk berichteten über mangelhafte Ausrüstung, bzw. Verirren im Gelände.
Dies bedarf einer Richtigstellung: Kötterl stieg mit seiner Begleiterin am 14. 9. vom Königssee zum Jagdhaus in der Röth auf. Am nächsten Tag gingen die beiden über Brandhorn und Matterlkopf zur Torscharte. Nach Überschreitung des Hochseiler - Nordgrates wurde am unteren Gletscherrand bei Punkt 2.560 m biwakiert. Nachts verschlechterte sich das Wetter. Um 6 Uhr früh verließen die beiden bei Nebel und Schneesturm das Biwak und Kötterl spurte bis Mittag, manchmal bis zu den Hüften im Schnee einsinkend, den Gletscher hinauf. Es wurde eine Stelle erreicht, von der das kurze Zeit sichtbare Matrashaus bei normalen Verhältnissen in einer halben Stunde zu erreichen gewesen wäre. Die Felsen waren jedoch so vereist und verschneit, daß sich der weitere Aufstieg als unmöglich erwies. Nach vergeblichen Versuchen, an anderer Stelle durchzukommen, wurde beschlossen in Richtung Blühnbachtal abzusteigen. Am Gletscherende, zwischen Punkt 2.560 m und 2.596 m war Kötterl so erschöpft, daß um 16 Uhr ein zweites Biwak bezogen wurde. Ohne Nahrung zu sich zu nehmen, schlief Kötterl ein und starb gegen 21 Uhr.
Hans Kötterl war ein sehr erfahrener und vorsichtiger Bergsteiger und auch auf seiner letzten Fahrt mit Zdarskysack, Benzinkocher, Proviant für mehrere Tage, Bezard-Kompaß, Höhenmesser, Zeller-Führer und Karte ausgerüstet.
Jede Entstellung der Tatsachen ist als Verunglimpfung der Bergsteigerehre des Verunglückten zu betrachten. Deshalb bedarf es bei der Abfassung von Unfallmeldungen besonderer Sorgfalt.
Quelle: DAV Mitteilungen 1950, Heft 11, Seite 174-175



Gestorben am:
16.09.1950

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