Biber Max

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Biografie:
geboren in Würzburg (Deutschland)
gestorben in Innsbruck (Österreich)

Rechnungsrat Max Biber. Allen Schatzmeistern unserer Zweigvereine, vielen Besuchern der Hauptversammlungen im letzten Jahrzehnt ist der Leiter der Kasse und Buchhaltungsabteilung in der Vereinsführung des D. A.V., Rechnungsrat Max Biber, persönlich oder aus dem Geschäftsverkehr bekannt.
Er ist nicht mehr.
In den Morgenstunden des 31. August ist er nach zwei schweren Operationen innerhalb einwöchiger Krankheit in Innsbruck gestorben und am 3. September auf dem Wiltener Friedhof zu Grabe getragen worden. In Vertretung der Vereinsführung und des Verwaltungsausschusses legte Herr Karl Zeuner Kränze ans Grab und nahm mit ergreifenden Worten Abschied von diesem an Jahren ältesten, in seiner Schaffenskraft und Arbeitsfreude aber ungebrochenen und eifrigen Mitarbeiter.
Im Kerbst 1940 hatte der gebürtige Würzburger seinen 60. Geburtstag feiern können. Nach Lehr- und Berufsjahren im Bankgewerbe, nach dem Weltkrieg, aus dem er schwer kriegsbeschädigt zurückkehrte, war er im Jahre 1925 vom damaligen Schatzmeister Dr. Hecht für die Buch- und Kassenführung im Verwaltungsausschuß München gewonnen worden, deren Leitung er seither innehatte.
Es war kein leichtes Amt, das er übernahm, und war vor allem kein geordnetes. Biber war der erste kaufmännisch und banktechnisch geschulte Mitarbeiter in der Gefolgschaft, der in der Folge maßgeblich beteiligt war an dem inzwischen musterhaft organisierten Aufbau der Beitrags- und sonstigen Geldgebarung des Gesamtvereins.
Es war auch kein Amt, das er versah, sondern eine Gemeinschaft von freiwilligem, ehrenamtlich tätigem, stets wechselndem Mitarbeiten in den Zweigvereinen, mit denen er arbeitet und die — dank der herrlichen Organisation des Deutschtums im Nachkriegseuropa — zwar in einer Sprache, aber in zeitweise acht Währungen und mehr abrechnete und ebenso viele Devisenvorschriften für sich geltend machte. Mit ganz wenigen Frauen als Hilfskräften, reibungslos und ohne viel Aufhebens, führte er sachverständig und gewandt, sauber und einwandfrei seine Geschäfte, und seine Berichte und Jahresabschlüsse — wenige Wochen vor seinem Tode wurde der letzte vom Verwaltungsausschuß genehmigt — zeugen von seiner Tätigkeit und ihren Erfolgen. Und trotzdem er auch nicht jünger wurde und mitunter schweren Rückfällen seines Kriegsleidens ausgesetzt war, scheute er sich nicht, immer wieder neue große Aufgaben auf sich zu nehmen. Erinnert sei nur an die Verrechnung aller, in die Millionen gehenden und auf Kleinstbeträge aufzuteilenden Devisenzuteilungen während der 1000-RM.-Grenzsperre, die Nächtigungsgutscheine, die über Nacht gekommene Übernahme der Unfallfürsorge und ihrer Geldgebarung, den Umbau der Hüttenfürsorge auf das Beitragssystem, die Neueinrichtung des Rechnungsverfahrens im Rettungswesen, bei den Jungmannschaften und Jugendgruppen — um nur andeutungsweise aufzuzählen, wie sehr der Aufgabenkreis Bibers in den knapp 16 Jahren seines Wirkens sich erweiterte. Und trotzdem er am ersten Tage dieses Krieges seine beiden männlichen Mitarbeiter den Soldaten geben mußte, der Ersatzmann bald starb und zwei Helferinnen seinen ganzen „Stab" bildeten — er hat es immer geschafft. Leider wohl nicht nur auf Kosten seines Urlaubs, sondern auch auf Kosten seiner Gesundheit und Kraft.
Max Biber starb in den Sielen — ein wahrhafter Kämpfer in der Heimatfront bis zum letzten Atemzug. Der Alpenverein aber und die große Gemeinschaft deutscher Bergsteiger werden weiterleben, in ihr und mit ihr und für sie aber das stille, musterhafte und opferreiche Wirken Max Bibers, unseres Rechnungsrates, der in unermüdlicher, hingebungsvoller Begeisterung für die Berge und unsere Gemeinschaft in seiner Lebensarbeit mitgeholfen hat, diesen Grundstein für die Zukunft zu legen.
Um ihn trauern mit Witwe und Tochter die Vereinsführung und die Gefolgschaft mit vielen Kameraden in den Zweivereinen des D. A. V.
S-W.
Quelle: Mitteilungen des Deutschen Alpenvereins 1941/42, Deutscher Bergsteigerverband im NS. Reichsbund für Leibesübungen, Folge 1, Seite 3

Geboren am:
1880
Gestorben am:
31.08.1941