Bitterling Albert
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Biografie:
Bitterling Albert, * Kempten, später Berchtesgaden
Hüttenwirt des Watzmannhauses von 1955 bis 1978.
Mitglied des Österreichischen Alpenklubs.
Mitbegründer des deutschen Instituts für Auslandsforschung.
Mitbegründer des Deutschen Bergführerverbandes.
Die Berge hat sich der aus Kempten/Allgäu stammende Albert Bitterling zunächst einmal erwandert, bevor er sich an den Fels wagte. Die erste Klettertour im Alleingang war die Hochvogel Nordwand. Dann folgten viele extreme Touren, so die Fleischbank Ostwand und Südostwand, in den Dolomiten und den Westalpen. Vor allem als Bergführer kam er in fast alle Gebirgsgruppen der Alpen, angefangen von den Julischen Alpen, über die Zentralalpen, das Walliser Alpen oder die Graischen Alpen bis hin zur Dauphiné. Auch nachdem er die Hüttenpacht an den Sohn abgegeben hatte, war er als aktiver Bergführer tätig und bereiste die Berge der Welt in Südamerika, Südafrika, Sahara, im Nahen und Mittleren Osten.
Den Höhepunkt seiner bergsteigerischen Laufbahn bildeten zweifellos seine Himalaya-Expeditionen. 1953 nahm er als wichtiges Mitglied an und stellvertretender Expeditionsleiter der von Karl Herrligkoffer organisierten Nanga-Parbat-Expedition teil, bei der Hermann Buhl bekanntlich in seinem dramatischen Alleingang den Gipfel erreichen konnte. Bei der 1970 gleichfalls erfolgreichen Nanga-Parbat-Expedition, bei der erstmals die Rupal-Flanke erstiegen wurde, war Albert Bitterling für den gesamten Transport verantwortlich. Als stellvertretender Expeditionsleiter fungierte er 1954 bei der Broad-Peak-Expedition.
Albert Bitterling verstarb 84-jährig am 15. August 1995 in Berchtesgarden.
1953 Teilnehmer Nanga Parbat-Expedition, (Himalaya,Pakistan)
1953 Stellvertretender Expeditionsleiter an der Nanga Parbat Expedition
1953 Best.Jiliper Peak (in der Nähe des Nanga Parbat),5206m, (Himalaya,Pakistan) mit Karl Maria Herrligkoffer und H. Köllensperger
1954 Teiln.Karakorum-Expedition
1970 Teilnahme Nanga Parbat-Expedition, (Himalaya,Pakistan)
1971 Best.Vers.Rakaposhi,7788m, (Karakorum,Pakistan)
Alleinbeg.Hochvogel-Nordwand,2592m, (Allgäuer Alpen)
Beg.Fleischbank-Ostwand „Dülfer-Schaarschmidt“,V/A0,2187m, (Wilder Kaiser)
Beg.Fleischbank-Südostwand „Wießner-Rossi“,V+/A1,270 HM,2187m, (Wilder Kaiser)
Gerd Schauer, Isny im Allgäu
geboren in Kempten (Deutschland)
wohnhaft in 8240 Berchtesgaden;
Ehefrau siehe Bitterling Gabriele
Hüttenwirt des Watzmannhauses von 1955 bis 1978; Mitglied des Österr. Alpenklubs (Mitgliedsnummer 195)
Mitbegründer des deutschen Instituts für Auslandsforschung.
Stellvertretender Expeditionsleiter an der Nanga Parbat Expedition 1953 unter Karl Maria Herrligkoffer;
1953 Jiliper Peak (in der Nähe des Nanga Parbat) it Karl Maria Herrligkoffer und H. Köllensperger
1971 - Versuch am Rakaposhi 7788m
Quelle: Archiv Proksch (Österr. Apenklub)
Abert Bitterling zum 80. Geburtstag (12. Oktober).
Autorisierter Bergführer, Pächter des Watzmanhauses von 1955 - 1977, Teilnahme an den Nanga Parbat-Expeditionen 1953 und 1970 sowie an einer Karakorumexpedition 1954;
Quelle: ???
Wir gratulieren
Herrn Albert Bitterling nachträglich zum 70. Geburtstag am 12.10.1980. Der ausgebildete Industriekaufmann war im 2. Weltkrieg Gebirgsjägeroffizier und Heeresbergführer. Danach betätigte er sich als autorisierter Bergführer und zunächst als Wetterwart am Watzmann und Mitarbeiter bei der Bewirtschaftung des Watzmannhauses. Dieses betreute er von 1955 bis 1977 als Pächter gemeinsam mit Ehefrau Gabriele (geb. Strobl), die in dieser Aufgabe zuvor schon 25 Jahre ihrer Mutter zur Seite gestanden war. Heute wird das Watzmannhaus von der Familie in dritter Generation von Sohn Raimund Bitterling geführt.
Über den Watzmann und den Berchtesgadener Raum hinaus bekannt geworden ist Albert Bitterling durch seine Teilnahme an den Nanga Parbat-Expeditionen 1953 und 1970 sowie einer Karakorum-Expedition 1954. Private Reisen führten ihn in verschiedene Länder Europas, nach Arabien, Zentral- und Südafrika sowie Südamerika. Dem DAV gehört Albert Bitterling seit 50 Jahren als engagiertes Mitglied an, dem GAK seit 30. Seit 20 Jahren wirkt er außerdem im Vorstand des Deutschen Instituts für Auslandsforschung.
Quelle: Mitteilungen des DAV 1981, Heft 1, Seite 52
Albert Bitterling zum 75. Geburtstag am 12. Oktober. Der gebürtige Kemptener, ausgebildeter Industriekaufmann, betätigte sich nach dem 2. Weltkrieg als autorisierter Bergführer und am Watzmann zunächst Wetterwart sowie als Mitarbeiter bei der Bewirt¬schaftung des Watzmannhauses. Als Pächter betreute er dieses gemeinsam mit Ehefrau Gabriele (geb. Strobl), die in dieser Aufgabe zuvor schon 25 Jahre ihrer Mutter zur Seite gestanden war, von 1955-1977.
Über den Berchtesgadener Raum hinaus bekannt geworden ist Albert Bitterling wegen seiner Teilnahme an den Nanga-Parbat-Expeditionen 1953 und 1970 sowie an einer Karakorumexpedition 1954. Seit 25 Jahren wirkt er auch im Vorstand des Deutschen Instituts für Auslandsforschung mit.
Quelle: Mitteilungen des DAV 1985, Seite 364
Albert Bitterling
* 12. Oktober 1910 ? (+) 15. August 1995
Klubkamerad Albert Bitterling war ein Bergsteiger wie ihn sich Julius Kugy wünschte: wahrhaft, vornehm und bescheiden. Bescheidenheit vor allem war seine hervorstechendste Charaktereigenschaft. Extrem-Bergsteiger, Bergführer, Hüttenwirt, Teilnehmer berühmter Expeditionen in leitender Funktion, jahrzehntelang im Vorstand des Deutschen Instituts für Auslandsforschung, Mitbegründer des Deutschen Bergführerverbandes: von alledem machte er kein Aufhebens. Als er einmal von einem Gast gefragt wurde, ob er der berühmte Bitterling sei, der die erfolgreiche Nanga-Parbat-Expedition mitgemacht habe, erwiderte er: ?Na, dös bin i net, dös is' mei' Bruder. Aber der is', heut net da". Er wollte nicht bestaunt und bewundert werden.
Und er konnte rauh und bärbeißig sein. Von der winterlichen Watzmann Ostwand kommend strebten wir über Mittelgipfel und Hocheck dem zur Überraschung erleuchteten Watzmannhaus zu, in großer Vorfreude unsere durstigen Kehlen dort löschen zu können. Albert Bitterling fuhr uns jedoch recht unsanft an, was wir denn da zu dieser Zeit zu suchen hätten und erhob allerlei Vorwürfe. Nachdem diese Kanonade verraucht war, versorgte er uns allerdings ungemein fürsorglich, taute bei vielen Litern dampfenden Tees sichtlich auf und wußte faszinierend von seinen Berg- und Kriegsabenteuern zu erzählen. Das war eine schöne Kostprobe seines Naturells, wie ihn viele erlebten.
Von 1938 bis 1945 gehörte er der Gebirgstruppe ? im Gebirgsjägerregiment 100 ? an, zuletzt als Hauptmann und Heeresbergführer. Nach dem Krieg leitete er jahrelang die Klimastation des Deutschen Wetterdienstes auf dem Watzmannhaus und versah seine meteorologischen Aufgaben auch im Winter. Ab 1955 übernahm er dann als Hüttenpächter das Watzmannhaus gemeinsam mit seiner fröhlichen und tatkräftigen Frau Gabriele, deren Mutter schon langjährige und beliebte Pächterin dieser Hütte war. 25 lange Jahre währte das Regiment dieses allseits hoch-geschätzten Ehepaares Bitterling auf dem viel besuchten großen Haus. Sie waren Hüttenwirte aus Passion.
Die Berge hat sich der aus Kempten/Allgäu stammende Albert Bitterling zunächst einmal erwandert, bevor er sich an den Fels wagte. Die erste Klettertour im Alleingang war die Hochvogel Nordwand. Dann folgten viele extreme Touren, so die Fleischbank Ostwand und Südostwand, in den Dolomiten und den Westalpen. Vor allem als Bergführer kam er mit seiner Kundschaft viel herum, praktisch waren ihm fast alle Gebirgsgruppen des Alpenbogens vertraut, angefangen von den Julischen Alpen, über die Zentralalpen, das Wallis oder die Graischen Alpen bis hin zur Dauphiné. Bei seinen Klienten war er in seiner ruhigen, selbstsicheren und kenntnisreichen Art sehr beliebt. Das zeigte sich daran, daß er Jahr für Jahr meist die gleichen Menschen führte und schon im Frühjahr für den ganzen Sommer ausgebucht war. Auch nachdem er die Hüttenpacht an den Sohn abgegeben hatte, war er als aktiver Bergführer tätig und bereiste die Berge der Welt in Südamerika, Südafrika, Sahara, im Nahen und Mittleren Osten.
Den Höhepunkt seiner bergsteigerischen Laufbahn bildeten zweifellos seine Himalaya-Expeditionen. 1953 nahm er als wichtiges Mitglied an der von Karl Herrligkoffer organisierten Nanga-Parbat-Expedition teil, bei der der ebenfalls in Berchtesgaden verheiratete Hermann Buhl bekanntlich in seinem dramatischen Alleingang den Gipfel erreichen konnte. Es war die 8. Expedition zum Nanga-Parbat und die 3. Erstbesteigung eines 8000ers überhaupt. Bei der 1970 gleichfalls erfolgreichen Nanga-Parbat-Expedition, bei der erstmals die Rupal-Flanke erstiegen wurde, war Albert Bitterling für den gesamten Transport verantwortlich. Als stellvertretender Expeditionsleiter fungierte er 1954 bei der Broad-Peak-Expedition, die zwar wegen der anhaltenden Karakorum-Stürme nicht die Spitze erreichen, aber die später erfolgreiche Anstiegsroute bis 900 m unter den Gipfel erkunden konnte.
Albert Bitterling verstarb 84-jährig im August 1995 in Berchtesgarden.
Reinhard Sander
Quelle: Österr. Alpenzeitung 1996, Folge 1525; Seite 13-14
Geboren am:
12.10.1910
Gestorben am:
15.08.1995