Beiser Gebhard

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Biografie:
Gebhard und Anni Beiser – 25 Jahre Stuttgarter Hütte
Es war in der Pfingstwoche 1958, als die Sektion Schwaben nach vergeb¬lichem Suchen nach einem geeigne¬ten Ehepaar für die Bewirtschaftung ihrer Hütte am Krabachjoch vom da¬maligen Bürgermeister von Lech den entscheidenden Tip bekam: Gebhard, seit 1947 im Winter Skilehrer (er zählte nach dem Krieg zu den ersten fünf Skilehrern in Lech), und Anni Beiser, die aus der Steiermark kam und dort das Arbeiten und Leben auf einer Schutzhütte kennenge-lernt hatte und 1943 in die Hotellerie nach Lech gewechselt war.
Welche Entwicklung die Stuttgarter Hütte während der 25jährigen Ära Beiser, auch unter deren Anregungen und tatkräftiger Mithilfe erfuhr, läßt sich hier nur stichwortartig andeuten:
Erst im Sommer 1962 wurde von der Trittalpe zum Joch eine funktionstüchtige Materialseilbahn gebaut, während Jahre zuvor die komplette Versorgung, also Verpflegung und alle Güter, durch Mulis und Träger erfolgte, gar oft schon von Zürs aus. Ohne Rast und Ruhe hat sich Gebhard Beiser während zweier Sommer abgerackert, dieses Projekt erstellen zu helfen. Geblieben ist aber immer noch der Transport von Lech zur Trittalpe mit dem vierradangetriebenen „Haflinger", das Umladen sämtlicher Güter in den Kasten der Seilbahn und der Aufstieg von der Talstation zur Hütte bzw. Bergstation mit einer Höhendifferenz von rund 400 Metern zu Fuß, egal bei welchem Wetter und das so drei- bis viermal in der Woche. Nicht einbezogen sind dabei die vielen Begehungen zur Wasserstube im Quellengebiet, das oft beschwerliche Freischaufeln der Hüttenzugänge von Schnee und nicht selten, außer Führungen, auch der Einsatz der Bergrettung.
Abgesehen von den vielen von Gebhard Beiser ausgehenden Verbesserungen der Hütte seien noch einige wesentliche Bauabschnitte genannt: 1964 war der Anbau eines weiteren Gastraumes sowie die Vergrößerung der Unterkunft der Hüttenwirtsleute fertiggestellt und gleichzeitig ein Dieselstromaggregat in Betrieb genommen; 1970 wurde nach eigenen Entwürfen und zumeist in Eigenbau die Küche vergrößert und 1980 die Sanierung und Vergrößerung der sanitären Anlagen abgeschlossen. „Jedoch", schreibt Hüttenreferent Hermann Knorpp, „was wäre unser Hüttenwirt ohne seine Frau Anni, die, wie sich's gehört, das Zepter in der Küche und am Herd gar trefflich schwingt. Ihre Kochkünste haben sich bald herumgesprochen und noch zum späten Abend bleibt die Küche warm, weil sie weiß, was ein Bergsteiger nach langem, ermüdendem Tag braucht und schätzt. Wer keimt nicht, außer einem stets guten und reichlichen Bergsteigeressen, ihre unter anderen immer bestellbaren Spezialitäten wie Kaiserschmarrn, Palatschinken und Tiroler Speck¬knödel. Ja, gerade die letzteren, mit beachtlichem Volumen, sind mittlerweile so bekannt, daß von der Knödelhütte auf dem Krabachjoch gesprochen wird."
Quelle: Mitteilungen des DAV 1984, Seite 49-50

Quelle: Mitteilungen des ÖAV 1984, Heft ??, Seite ??