Dennerl Albert

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Biografie:
Albert Dennerl.
Das hervorstechende Merkmal an Albert Dennerl war für uns seine innige Liebe zur Natur und insbesondere zu den Bergen. Diese Zuneigung zur Bergwelt trieb ihn in seinem vor¬letzten Studiensemester, 1903, zu unserem Verein, nachdem er schon jahrelang vorher seine Ferien und freien Tage zu Alpen¬wanderungen und Klettertouren benützt hatte. Er war gewohnt allein zu gehen und hat auch bald als Rechtspraktikant München verlassen — so kam es, dass er im A. A. V. M. keinen engeren Anschluss mehr gefunden hat. Nur auf dreien seiner Tiroler Alpenfahrten hatte er Mitglieder unseres Vereins zu Begleitern. Im übrigen wanderte und stieg er wie vorher meist allein, nahm sich auf schwierigeren Touren gern einen Führer mit oder auch einen gelegentlichen einsamen Begleiter. So hat er auch später immer wieder in Urlaubszeiten oder — während seiner Tätig¬keit als Regierungsakzessist in München — an Sonntagen die Berge aufgesucht, wiederholt die Dolomiten, die Zillerthaler usw., häufig die Bayerischen Alpen. Als Bezirksamtsassesor in Kötzting lernte er den Bayerischen Wald kennen und lieben und durch¬streifte ihn oft. Und auch auf seinen Auslandreisen bestieg er manchen Gipfel, so den Vesuv und verschiedene Höhen des Apennin und Siziliens. Seine Art, die Alpen zu bereisen und die Bergwelt zu genießen, hatte etwas von jener der frühesten Alpinisten, es war ein Höhendrang mit wenig sportlichem Ehrgeiz — obwohl sein Turenbuch achtbare Leistungen aufzuzählen hat — und sehr viel Liebe zur Natur.
Als der Krieg ausbrach, drängte Dennerl - welcher früher als untauglich erklärt war und in seiner Dienststelle als un¬abkömmlich galt - mit allen Mitteln zu den Waffen und kam denn schließlich als Artillerist ins Feld. Nachdem er in Flandern harte Kämpfe mitgemacht hatte, trat er zur Maschinengewehr-Waffe über und wurde bald darauf Offizier und Führer einer Maschinengewehr-Kompagnie im 16. Res.-Inf.-Regt. „List". Bei diesem Regiment, in dessen Reihen schon im Jahre 1914 ein lieber Freund und Verkehrsgast unseres Vereins, Albert Beuschel, den Tod gefunden hatte, fiel Albert Dennerl nach Tagen härtesten Kampfes am 7. Oktober 1916 an der Somme. Zwei Jahre hatte er den Krieg als Kämpfer mitgemacht, voll von einer ungewöhn¬lichen Begeisterung, welche ihn oft die große Zeit der Not und des Heldentumes als den schönsten Abschnitt seines Lebens preisen ließ.
Quelle: Der Akademische Alpenverein München im Kriege (1914-1918), XXIII. – XXVI.Vereinsjahr, Seite 38