Groedel Theodor
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Biografie:
Theodor Groedel.
Am 11. Juli 1878 geboren, besuchte Theo Groedel die Gymnasien in Friedberg (Hessen) und Darmstadt. Schon als Gymnasiast beschäftigte er sich viel mit Naturwissenschaften und legte sich verschiedene Sammlungen an. Als Student der Medizin besuchte er Tübingen, Zürich und München, seiner Miltärpflicht genügte er in Heidelberg.
Im Sommer 1898 trat er dem A. A. V. M. als Mitglied bei. Jedoch ist er als Alpinist nie hervorgetreten, sein Wandern in den Bergen hatte mehr beschaulichen Charakter, diente ihm lediglich zur Erholung von dem mit größtem Eifer betriebenen Studium. So kam es, daß er, obwohl lange in München anwesend, im Verein sich Freunde - die ja meist aus Touren¬geführten hervorgehen - nicht erwarb. Nach Ablegung des Staatsexamens siedelte Theo Groedel im Jahre 1902 nach Bad Nauheim über, wo er in die Praxis seines Vaters, des Geh. Medizinalrats Prof. Dr. Groedel eintrat. In der Folge ward er diesem in seinem Sanatorium ein wertvoller Mitarbeiter. Die Sommermonate wurden dem Wohle der zahlreichen Patienten gewidmet, den Winter benützte Theo Groedel – Erholung gab's fast gar nicht — zu wissenschaftlichen Studien und Ar-beiten, zum Teil in Gemeinschaft mit seinem Bruder Franz, dem bekannten Röntgenologen. Speziell um die graphische Darstellung der Aktionsströme des Herzmuskels hat er sich große Verdienste erworben; mit der Bearbeitung eines Atlasses über diesen Forschungsgegenstand war er in den letzten Jahren vor dem Kriege beschäftigt.
Zu Kriegsbeginn trat er als Stabsarzt beim Stab der Eisenbahndirektion Il ein. Bei einer Besichtigungsfahrt von seinem Standort - Sedan - aus traf ihn in der Champagne am 28.Januar 1915 eine feindliche Granate, die seinem Leben sofort ein Ende setzte. Unter allgemeiner Teilnahme des Offi¬zierskorps erfolgte in Sedan die Einsegnung der Leiche. Seine letzte Ruhestätte fand Theo Groedel in der Heimat.
Ein trefflicher Mensch mit ausgezeichneten Charaktereigenschaften und ein hervorragend tüchtiger Arzt ist mit ihm dahingegangen.
Quelle: Der Akademische Alpenverein München im Kriege (1914-1918), XXIII. – XXVI.Vereinsjahr, Seite 46-47