Mumelter Manfred Dr. Hofrat
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Biografie:
Hofrat Dr. Mumelter ist vor kurzem als Landesschulinspektor Tirols in den wohlverdienten Ruhestand getreten. Hofrat Mumelter, der sich seit Jahrzehnten das Jugendwandern im Rahmen des Alpenvereins angelegen sein ließ, wird auch weiterhin diese wichtige Sparte betreuen. Er ist Mitglied des Innsbrucker Verwaltungsausschusses des Vereins.
Quelle: Berge und Heimat 1951, Heft 6
Hofrat Dr. Mumelter 70 Jahre.
Hofrat Mumelter, ein höchstverdienter Sachwalter für Jugendbergsteigen im Alpenverein und einer der Mitschöpfer dieser Einrichtung, Mitglied des Verwaltungsausschusses Innsbruck 1929-1933 und 1945-1953, konnte am 28. Oktober in völliger geistiger und körperlicher Frische seinen 70. Geburtstag feiern.
Hofrat Mumelter ist heute noch Landesvorsitzender des österreichischen Jugendherbergswerkes, Landesgruppe Tirol.
Quelle: Der Bergsteiger 1955-56, Heft 02 Nobember 1955, Seite A 018
Quelle: Der Bergkamerad 1964/65, Seite 595
Hofrat Dr. Manfred Mumelter 1885-1965
Am 9. Februar 1965 starb im achtzigsten Lebensjähre Hofrat Dr. Manfred Mumelter. Seine sterbliche Hülle wurde in Absam bei Solbad Hall unter ungewöhnlich großer Beteiligung aus den Kreisen des Tiroler Schulwesens, der Standschützen und des Österreichischen Alpenvereins beigesetzt. Mit ihm verliert der Österreichische Alpenverein nicht nur eines seiner ältesten und treuesten Mitglieder, sondern auch einen überaus verdienten Mitarbeiter, der in besonders schwierigen Zeiten der Vereinsleiung angehört hatte. Schon als junger Mittelschulprofessor führte er seine Schüler in die Berge und machte sie mit der Schönheit unserer Heimat bekannt. Wegen seines Einsatzes für die außerschulische Jugendbetreuung wurde er, als der Sitz des alten Deutschen und Österreichischen Alpen-Vereins für die Jahre 1929 bis 1933 nach Innsbruck verlegt worden war, als Sachwalter für Jugendbetreuung und Jugendwandern in den Verwaltungsausschuß berufen. Er hat sich dieser Aufgabe mit großer Hingabe gewidmet, obwohl er als Direktor des größten Gymnasiums in Tirol dienstlich stark beansprucht war.
Der Beginn der nationalsozialistischen Herrschaft im März 1938 brachte für Mumelter eine Zeit schwerer Prüfungen, insbesondere eine fast einjährige Haft im Konzentrationslager Dachau. Wie er aber, im Jahre 1945 zum Landesschulinspektor berufen, tatkräftig und mit großem Erfolg an den Wiederaufbau des Mittelschulwesens in Tirol schritt, so stellte er seine außerdienstliche Arbeit und seine große Erfahrung sofort auch wieder dem OeAV zur Verfügung. Während seiner Tätigkeit als Sachwalter bis zum Jahre 1953 entstanden an Hand der von ihm ausgearbeiteten Richtlinien Jugendgruppen und Jungmannschaften in den meisten Sektionen, und zahlreiche Kurse dienten ihrer Ausbildung. Damals sind die Grundlagen für die große Entfaltung der Jugend im Alpenverein geschaffen worden, die heute schon 62.000 Mitglieder zählt.
Darüber hinaus stand Mumelter als Stellvertreter im Verwaltungsausschuß seinem alten Freund Hofrat Martin Busch auch bei der Rettung des Alpenvereins in Österreich und beim Aufbau des Österreichischen Alpenvereins zur Seite. Eine andere Leistung im Dienste der Jugend war die Gründung des Tiroler Jugendherbergwerkes, dessen Vorsitz er bis 1958 führte. Zahlreiche Jugendherbergen wurden in dieser Zeit geschaffen. Mumelters Wirken für die Jugend läßt sich nicht besser kennzeichnen als durch die folgenden Sätze, die er in einem Brief an den Österreichischen Alpenverein am 27.2.1961 schrieb: „War auch mein langes Berufsleben ganz auf die Erfüllung meiner Berufspflichten im Sinne der Hebung der Mittelschule und der Allgemeinertüchtigung der Jugend ausgerichtet, so ersah ich doch die Hauptaufgäbe in der außerschulischen Erziehung der Jugend im Sinne der körperlichen Ertüchtigung, der Erschließung der Jugend für die Schönheiten unserer lieben Heimat und ihrer Erziehung zu Heimattreuen Staatsbürgern. Dies führte naturnotwendig zu reger Mitarbeit am Alpenverein, dem ich immer mit Leib und Seele diente. Sind doch die unzähligen kleineren und größeren .Wanderungen mit der Jugend im Sommer und Winter, auf denen ich immer lehrend und lernend selbst der Beglückte war, die schönsten Erinnerungen meines Lebens. Immer machte ich auch die Erfahrung, daß man die Heimat und ihre Schönheit erst dann richtig kennenlernt, wenn man sie anderen zeigen darf, insbesondere der Jugend, die noch unvoreingenommen und unverbildet in die großen Geheimnisse viel tiefer eindringt als der Erwachsene. So bilden rückschauend die Jahre meiner Berufstätigkeit eine geschlossene Kette beglückender Erlebnisse, die alle im Leben unvermeidlichen Enttäuschungen längst vergessen ließen.
Mein Dank gilt aber ganz besonders dem Österreichischen Alpenverein, der alle meine Bestrebungen zur Förderung der Jugend und des Jugendwanderns immer mit allen Kräften unterstützt und dadurch erst ermöglicht hat."
Mumelters Persönlichkeit ist die beste Bürgschaft für den guten Geist der von ihm nach dem zweiten Weltkrieg neugesammelten Jugend im Österreichischen Alpenverein. Er war ein gütiger und frohsinniger Mensch und gerade deshalb ein Verständnisvoller und fürsorglicher Freund der Jugend. Seine Mitarbeiter schätzten ihn als einen allezeit hilfsbereiten und liebenswürdigen Kameraden. Seine Arbeit wird fortwirken im Österreichischen Alpenverein, in dessen Geschichte sein Name immer einen ehrenvollen Platz einnehmen wird.
H. Kinzl
Quelle: Mitteilungen des ÖAV 1965, Heft 3/4, Seite 30
Geboren am:
28.10.1885
Gestorben am:
09.02.1965