Gsur Ignaz Karl

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Biografie:
Ehrenmitglied der ÖAV Sektion Austria seit 1952

J. K. Gsur,Vorsitzender des OeAV
Nach der Demission von Univ.-Prof. Dr. Heinz von Ficker hat die Hauptversammlung des OeAV in Mayrhofen am 12. September d.J. Herrn Direktor Ignaz Karl Gsur zum ersten Vorsitzenden des OeAV gewählt. Damit hat ein Mann die Führung der Vereinsgeschäfte übernommen, der aus der Geschichte des Alpinismus und des österreichischen Sports nicht mehr weg zu denken ist. Aktiver Bergsteiger, Pionier des Schilaufs, Vorsitzender des OeAV., Vorsitzender des Österreichischen Olympischen Komitees, Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees – das waren die Stationen seiner Laufbahn. Mit dem Alpenverein seit Jahrzehnten verbunden, genießt er heute in allen Kreisen unbedingte Autorität. Die Sektion „Edelweiß“ hat in ihm einen verständnisvollen Freund.
Wir wünschen Herrn Direktor Gsur allen Erfolg bei seiner verantwortungsvollen Aufgabe!
F. H.
Quelle: Edelweiß Nachrichten, Heft 10 Oktober 1948, Seite 39

Ignaz Karl Gsur 70 Jahre alt
Am 22. Jänner 1958 vollendete in Wien unser Altvorsitzender Direktor Ignaz Karl Gsur, z. Zt. geschäftsführender Vorsitzender der ältesten und größten Alpenvereinssektion "Austria", sein 70. Lebensjahr. Aus diesem Anlaß richtete die Gesamtvereinsleitung an den Jubilar ein Glückwunschschreiben, in dem es u. a. heißt:
„Ihr kommender Geburtstag bietet dem Verwaltungsausschuß sowie dem scheidenden und dem nunmehrigen Ersten Vorsitzenden willkommenen Anlaß, zu wiederholtenmale in Dankbarkeit der großen Verdienste zu gedenken, die Sie sich um unseren Österreichischen Alpenverein und vor allem um seinen schwierigen Wiederaufbau in der Nachkriegszeit erworben haben. Nachdem zunächst Ihr wertvoller Rat und Ihre reiche Erfahrung, vor allem aber Ihre in Jahrzehnten erprobte Treue zum Alpenverein in den heiklen Verhandlungen zwischen AV und OeAV und dann in jenen über unsere Mitwirkung im alpinen Dachverband, dem Gesamtverein von größtem Nutzen waren, berief Sie dieser schon 1948 in schwieriger Lage als Ersten Vorsitzenden an die Spitze der Vereinsleitung. Was Sie an dieser Stelle in Ihrer mehr als vierjährigen Amtsführung durch die seine und vornehme Art der Leitung unserer obersten Vereinsorgane ebenso wie durch die tatkräftige Wahrnehmung der Alpenvereinsbelange nach außenhin geleistet haben, hat die denkwürdige Hauptversammlung in Bludenz 1953 durch die besondere Auszeichnung mit dem persönlichen Stimmrecht auf Lebenszeit in einmaliger Weise anerkannt und in aller Öffentlichkeit gewürdigt. Dafür, daß Sie sich seitdem immer wieder und trotz mehrfach angegriffener Gesundheit unseren Bitten um Mitarbeit und Hilfe sowohl als vielbewährter Finanzreferent im Expeditions-Unterausschuß wie insbesondere jetzt als geschäftsführender Vorsitzender Ihrer Sektion Austria in einer der zweifellos schwierigsten Lagen in deren Geschichte nicht versagt, sondern sich stets nach besten Kräften eingesetzt haben, dafür möchte Ihnen die nunmehrige geschäftsführende Vereinsleitung am Vorabend Ihres Siebzigers mit besonderer Herzlichkeit danken. Wir verbinden damit die aufrichtigsten Wünsche für Ihre Gesundheit und die Hoffnung, daß Ihnen noch lange Jahre ungebrochener Schaffenskraft und Ihren und unseren gemeinsamen Bemühungen um das Wohl von Sektion und Gesamtverein auch der verdiente Erfolg beschieden sein möge."
Den namens des Haupt- und Verwaltungsausschusses und des ganzen Österreichischen Alpen-Vereins übermittelten Glückwünschen schließen sich mit den "Mitteilungen" gewiß auch alle unsere Leser mit einem kräftigen "ad multos annos!" an.
Für den Hauptausschuß: Univ.-Prof. Dr. Kinzl
Quelle: Mitteilungen des ÖAV 1958, Heft 1/2, Seite 5

Ignaz Karl Gsur ein Siebziger.
Direktor Ignaz Karl Gsur, geschäftsführender Vorsitzender der Sektion Austria in Wien, wurde am 22. Januar 1958 70 Jahre alt. 1948 wurde er zum 1. Vorsitzenden des Österreichischen Alpenvereins gewählt und übte dieses Amt in schwieriger, für die Vereinsentwicklung maßgebender Zeit vier Jahre lang aus.
Quelle: DAV Mitteilungen 1958, Heft 3, Seite 46

Knapp zweiundsiebzigjährig und viel zu früh für uns alle, erlag am 14. April 1960 in einem Wiener Krankenhaus der Altvorsitzende des OeAV, Direktor Ignaz Karl Gsur, einer Lungenentzündung, die sein schon seit Jahren angegriffenes Herz nicht mehr überstand. Damit erlosch ein Leben, das seit frühester Jugend zu einem guten Teil den Bergen und dem Alpenverein verschrieben war und das beiden gedient hat, fast bis zur letzten Stunde. In tiefer und aufrichtiger Trauer steht daher mit der schwer betroffenen Witwe und seiner ihm so sehr ans Herz gewachsenen Sektion Austria, deren stellvertretender Vorsitzender er bis zuletzt war, der ganze Österreichische Alpenverein an dieser Bahre und gedenkt in Dankbarkeit eines seiner verdientesten Männer, mit dessen Namen der Wiederaufbau des Vereins in den schweren Jahren nach dem zweiten Weltkrieg für immer verbunden bleibt.
Seit 1905 Mitglied und schon ab dem nächsten Jahr in ununterbrochener Folge und in verschiedensten Funktionen für den Verein tätig, stellte Gsur sich sofort wieder zur Verfügung, als die kleine Schar Unverzagter daranging, aus den Trümmern des Krieges und Zusammenbruches den Alpenverein in Österreich wiedererstehen zu lassen. So war es kein Wunder, daß ihn schon die erste gemeinsame Hauptversammlung des damaligen AV und OeAV zu Allerheiligen 1947 in Bad Ischl in den neuen Hauptausschuß berief. Bereits im Jahre darauf wurde ihm - nach dem Rücktritt Prof. v. Ficker's - in der Hauptversammlung zu Mayrhofen der Vorsitz des Gesamtvereins anvertraut, den er bis zum Ablauf der satzungsmäßigen Amtszeit Ende 1952 innehatte.
Wie es ihm an dieser Stelle dank seiner feinen und vornehmen Amtsführung gelang, zusammen mit seinem schon vor ihm Heimgegangenen Freund und Amtsnachfolger Prof. Busch, den OeAV zu innerer Festigkeit und neuer Blüte zu führen, das ist noch zu frisch in unserer Erinnerung, als daß es hierüber vieler Worte bedürfte. Der Verein dankte es ihm durch die Verleihung des persönlichen Stimmrechts in der Hauptversammlung, das ihm in Bludenz 1953 auf Lebenszeit zuerkannt wurde. In all den Jahren seither war er - stets in Begleitung seiner liebenswürdigen Gattin - lieber Ehrengast und guter Ratgeber bei unseren Hauptversammlungen, soweit es seine schon angegriffene Gesundheit zuließ. Aber auch nach seinem Ausscheiden aus der Gesamtvereinsleitung hat Dir. Gsur durch seine wertvolle Mitarbeit im Expeditions-Unterausschuß sich große Verdienste um das Zustandekommen mehrerer Auslandskundfahrten, besonders in den Jahren 1955 und 1957, erworben. Daß er dadurch mithelfen konnte, jungen und begabten Bergsteigern den Weg zu den Weltbergen zu ebnen, war ihm größte Freude und Befriedigung. Und als ihn 1957 seine Sektion Austria in schwerer Stunde nochmals zu höchster Verantwortung berief, da übernahm der schon am Abend seines Lebens Stehende deren geschäftsführende Leitung und alle damit verbundenen Lasten, weil er sich dieser Aufgabe nicht entziehen zu dürfen glaubte. Mit Hilfe des Gesamtvereins und treuer Mithelfer in seiner Sektion gelang es ihm schließlich, aller Schwierigkeiten und Hindernisse im Zusammenhang mit dem Neubau der Rudolfshütte Herr zu werden, doch durfte er selbst der Feier der Vollendung und Weihe des neuen Hauses im letzten Frühjahr aus Gesundheitsrücksichten schon nicht mehr beiwohnen. Der abgelaufene Winter überfiel ihn mit neuen schmerzlichen Beschwerden und unsere Hoffnung, das kranke Herz würde mit dem wachsenden Frühling wieder neue Kräfte gewinnen, blieb leider unerfüllt. Nun ist Ignaz Karl Gsur, der ganz im Sinne seiner Abschiedsworte, in Gmunden (1952) einer der Unsern war, solange ihm das Schicksal Zeit ließ, für immer von uns gegangen.
Sein Name aber bleibt im Österreichischen Alpenverein, der ihm so viel verdankt, für immer unvergessen.
Für den Verwaltungsausschuß: Dr. v. Hörmann
Quelle: Mitteilungen des ÖAV 1960, Heft 4/5, Seite 35

Karl Gsur (+)
Der Wiener Bergsteiger und verdiente ÖAV.- Mann, Dir. Karl Gsur, ist am 14. April 1960 nach einer längeren Krankheit in seiner Heimatstadt verstorben.
Karl Gsur hat sich um den Österreichischen Alpenverein sehr verdient gemacht, denn gerade in der problemerfüllten Zeit von 1948 bis 1952 betreute er das Amt des Ersten Vorsitzenden, fürwahr eine Aufgabe, die viel Arbeit und persönliche Opfer forderte. Der ÖAV. hat es Karl Gsur zu verdanken, daß dem Verein ERP-Mittel zugesprochen wurden, und auch, daß im alpinen Vereinsleben Österreichs keine Spannungen mehr auftraten.
Seit 1907 gehörte der Verstorbene auch dem angesehenen Österreichischen Alpenklub an, schließlich war er noch Präsident des Österreichischen Skiverbandes und vor 1937 des Nationalen Olympischen Komitees. Die Sektion „Austria" des ÖAV. ernannte Karl Gsur noch am 17. März 1960 zu ihrem Ehrenvorsitzenden.
Quelle: Der Bergkamerad 21. Jahrgang 1960, Heft 18, Seite 604

Direktor Ignaz Karl Gsur (+)
Am 14. April 1960 starb in Wien der Altvorsitzende des Österreichischen Alpenvereins, Direktor Ignaz Karl Gsur, im 73. Lebensjahr. Der Verstorbene hat für Alpenverein, Skilauf und Bergsteigen in Österreich lebenslang viel geleistet. Auch nach dem Zusammenbruch von 1945 stellte er — aus der großen Wiener Sektion Austria stammend — sich für den Wiederaufbau des ÖAV zur Verfügung. 1947 wurde er in den Hauptausschuß berufen und im nächsten Jahr, als Nachfolger von Professor Heinz von Ficker, als 1. Vorsitzender des ÖAV gewählt. Dieses Amt hatte Ignaz Karl Gsur in den Aufbaujahren bis 1952 inne. Auch der DAV wußte stets das tatkräftige Wirken und die konziliante Art des Verstorbenen dankbar zu würdigen. In einem Beileidsschreiben des Vorsitzenden des Verwaltungsausschusses des DAV, Hans von Bomhard, an Frau Olly Gsur heißt es: „Mit tiefer Bewegung hat der Deutsche Alpenverein das Ableben Ihres Mannes zur Kenntnis genommen. In den Jahren nach dem Krieg haben wir den Verstorbenen besonders schätzen gelernt, als er sein Amt als Erster Vorsitzender des Österreichischen Alpenvereins mit großem Geschick so führte, daß die gemeinsamen Bande unserer Vereine bewahrt und gestärkt wurden. Wir wissen, daß es in diesem Rahmen möglich war, die Werte, die unsere beiden Vereine in der Arbeit von Menschenaltern geschaffen haben, nicht nur zu erhalten, sondern auch zu vermehren. Deswegen haben wir gerade in den letzten Jahren Ihren Gatten immer wieder dankbar begrüßt, wenn wir ihm bei den Zusammenkünften des Österreichischen Alpenvereins begegnen durften. In diesem Sinne teilen wir Ihren Schmerz und werden des Verstorbenen immer gedenken."
Quelle: DAV Mitteilungen 1960, Heft 6, Seite 102

Direktor Ignaz Karl Gsur (+)
Als am Gründonnerstag Direktor Ignaz Karl Gsur die Augen für immer schloß, da wußten wir, der Alpenverein hat einen Kameraden, einen führenden Mann verloren, wie es kaum einen anderen gab.
Als erster Vorsitzender des Gesamtvereins in den Jahren 1948-1952 war es ihm gegönnt, maßgeblich die Schwierigkeiten der Nachkriegszeit zu überwinden. Konnte sich doch niemand seinem vornehmen und verbindlichen Wesen und seiner unbeirrbaren Hingabe an die Idee unseres Vereines verschließen. Er war es aber auch, der entscheidend half, dem Verein ERP-Mittel zu verschaffen, ohne die die Neubauten der letzten Jahre, darunter auch unsere Tappenkarseehütte, nicht entstanden wären.
Direktor Gsur war unserer Sektion herzlich zugetan, was auch immer wieder zum Ausdruck kam, wenn es galt, im großen Rahmen unsere Probleme zu lösen. Seiner wollen wir stets in Dankbarkeit und Ehrfurcht gedenken.
Hiess
Quelle: Edelweiss Nachrichten 1960, Folge 5, Seite 33




Geboren am:
22.01.1888
Gestorben am:
14.04.1960