Hudeček Jindřich

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Biografie:
Jindřich Hudeček
Vita *26. 2. 1964 in Decin, dort lebt er auch heute noch und arbeitet als Automechaniker.
Chronik 1979 begann Jindrich, der von Freunden Jindra genannt wird, mit dem Klettern. Schon im gleichen Jahr gelangen ihm als Seilzweiter Routen im IX. Grad. Er ist kein Supersportler im landläufigen Sinn, er hat keine Muskelpakete vorzuweisen. Beim Klettern wirkt er fast wie eine Gummifigur. Er besitzt die unglaubliche Fähigkeit, überall einen Stand zu finden und die kleinsten Griffe zur Fortbewegung auszunutzen. Jindra hat sich vor allem im Elbsandsteingebirge einen Namen gemacht. Wichtige Begehungen, sogar im X. Grad, gelangen ihm 1982 (siehe auch Der Bergsteiger, Heft 3/ 83, Seite 52). Die von ihm eröffneten Routen sind nicht nur technisch, sondern auch psychisch anspruchsvoll, da immer wieder Schwierigkeiten in den Graden IXc und X der Elbsandsteinskala fünf bis zehn Meter oberhalb des letzten Ringes zu überwinden sind. Hier nun einige Begehungen im Elbsandsteingebirge aus dem Jahr 1982: Amselspitze, »Schallmauer« (Xa); Friensteinwarte, »Ausflug ins Nirwana« (Xa), Rokokoturm, »Millimetervariante« (Xa), Nonnengärtner, »Abendröte Super« (IXc), Erstbegehung; Jackelfels, »Forsáz« (Xa), Erstbegehung. 1983 gelangen Jindra eine Reihe Routen im X. Grad, Erstbegehungen und Rotpunktbegehungen, darunter: Großer Wehlturm, »Direkte Superlative«, rotpunkt (Xa); Gleitmannsturm, »Tornado« (Xa); Bärfangkegel, »Bärfang« (Xa); Wilde Zinne, »Fegefeuer« (Xa); Basteischluchtturm, »Ostwand«, rotpunkt, (IXc); Teufelspitze, »Talwand«, rotpunkt (IXc); Teufelspitze, »Südwand«, rotpunkt (IXc); Torstein, »Sauberarbeit« (IXc), Erstbege¬hung; Rauensteinturm, »Kamikaze«, Erstbegehung, nach Vergleich mit Routen in der Schwierigkeit Xa stellte Jindrich Hudecek Antrag, diese Route mit Xb einzustufen; Ente, »Fatamorgana« (Xa), Erstbegehung; Püscher Turm, »Dicker Hund« (Xa); im Gebiet bei Tepilce (Teplitz) in Ostböhmen: »41« (IXc), Erstbegehung; »Paprika«, rotpunkt (IXc).
Obwohl Jindra noch sehr jung ist, blieb er nicht nur beim Sandsteinklettern. Mit 18 Jahren besuchte er das Fan-Gebirge. Dort glückte ihm zusammen mit Zdeněk Weingartel die Erstbegehung einer Route am Zamok (5070 m) im Schwierigkeitsgrad VI/A2. Im Winter 1982/83 gelang ihm die zweite Winterbegehung der Route »Peterneli-Cop« an der Triglav-Nordwand. Im Frühjahr 1983 war er im Yosemite-Valley. Dort gelang ihm in zweieinhalb Tagen die Begehung der Route »Nose« am El Capitan zusammen mit Zdeněk Weingartel, außerdem die Routen »The Shield« und »Separate Reality«. — Dies ist für einen knapp Zwanzigjährigen schon eine bedeutende Tourenliste. Man darf auf seine weitere Entwicklung gespannt sein.
Jiři Novák
Quelle: Der Bergsteiger 1984, Heft 6, Seite 101-102


Geboren am:
26.02.1964