Dinkelacker Paul

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Biografie:
geboren in Böblingen
vom Skiverband "Bundesvater" genannt.
Organisator des württenbergischen Schneeschuhlaufs
Vorsitzender zahlreichen Skiverbände (DSV, SSV usw..)
Vorsitzender der DAV Sektion Schwaben.
Ältestes DAV Ehrenmitglied
Quelle: Archiv Proksch, Österr. Alpenklub

Paul Dinkelacker — Ehrenmitglied der S. Schwaben.
Die S. Schwaben hat ihren langjährigen Vorsitzenden in Anerkennung seiner Verdienste und als Ausdruck ihrer Dankbarkeit einmütig zum Ehrenmitglied ernannt.
Quelle: Mitteilungen des DÖAV 1934, Seite 14

Paul Dinkelacker 80 Jahre.
Am 22. Januar wird Paul Dinkelacker 80 Jahre alt. Die deutschen Skiläufer und Bergfreunde haben allen Anlaß, ihm hierzu herzlich und dankbar zu gratulieren. Für diesen Mann, der beruflich führende Stellungen in der schwäbischen Industrie innehatte, waren zeitlebens Skilauf, Alpenvereinsarbeit und Naturschutz Herzensangelegenheiten. Paul Dinkelacker ist wohl der älteste, heute noch aktive deutsche Skiläufer, der bereits im Winter 1892/93 die nordischen Brettln benutzte. 60 Winter — fürwahr eine lange Zeit, die ganze Entwicklung von der Meerrohr- bis zur Kandaharbindung umfassend! Vereinsmäßig trat er 1901 dem Skiclub Schwarzwald bei, wurde 3 Jahre später zum Vorsitzenden des Schwäbischen Schneelaufbundes gewählt und trat 1910 an die Stelle von Professor Paulcke als zweiter Vorsitzender des DSV. Im gleichen Jahre wirkte er auf die Erbauung einer Hütte im Schwarzwassertal hin. In den Jahren 1922 bis 26 leitete er den Deutschen Skiverband; in jener Zeit war unser Frankfurter Hauptausschußmitglied M. M. Wirth sein Stellvertreter. Auch nach 1930 berief ihn der DSV wieder an seine Spitze. Nach 25jähriger Amtswaltung als „Bundesvater" konnte er seinen Nachfolgern 350 zusammengeschlossene Vereine mit 24000 Mitgliedern übergeben.
Im Alpenverein leitete Paul Dinkelacker ab 1919 die große Sektion Schwaben in Stuttgart und trat 1934 an die Spitze des Stuttgarter Verwaltungsausschusses des D.u.Ö. AV. Für seine fruchtbare Arbeit wurde ihm die Ehrenmitgliedschaft im Alpenverein und der Ehrenvorsitz der Sektion Schwaben verliehen. Als Sonderbeauftragter für alpinen Naturschutz ab 1935 widmete er sich besonders dem Naturschutzgebiet am Großglockner. 1952 verlieh Bundespräsident Prof. Heuß Paul Dinkelacker das Große Verdienstkreuz mit den Worten, daß damit auch seine Erschließung des Winters für unser Volk und die Ertüchtigung der Jugend durch den Ski ihre staatliche Anerkennung gefunden habe.
Quelle: DAV Mitteilungen 1953, Heft 1, Seite 13

Paul Dinkelacker (+)
Erst am 22. Januar 1958 konnte der in Ammerland seinen Lebensabend verbringende ?Bundesvater" Paul Dinkelacker seinen 85. Geburtstag feiern. Für die Sektion Schwaben, der er besonders nahe stand, widmete ihm der 1. Vorsitzende Dr. Heinz dankbare Worte und Eugen Roller als Weggefährte herzliche Glückwunschverse. Man wußte damals nicht, daß die Lebenstage des Jubilars bereits gezählt waren. Am 9. März 1958 schloß er seine Augen für immer. Neben seinem beruflichen Schaffen waren für Paul Dinkelacker Skilauf, Alpenvereins- und Naturschutzarbeit Sache seines reichen Herzens. Bereits 1901 trat er dem Skiklub Schwarzwald bei, 1909 übernahm er den Vorsitz im Schwäbischen Schneelaufbund, ein Jahr später trat er als 2. Vorsitzender des Deutschen Skiverbandes an die Stelle von Wilhelm Paulcke. Insgesamt sieben Jahre stand Paul Dinkelacker mit Organisationsgeschick und gütigem Herzen an der Spitze des DSV.
Auch im Alpenverein trachtete man danach, diese Eigenschaften und Qualitäten zu nützen. Ab 1919 leitete er viele Jahre die Sektion Schwaben, die größte im württembergischen Raum. Als 1934 bis 1938 der Verwaltungsausschuß des DÖAV in Stuttgart amtierte, leitete er dieses Gremium als Vorsitzender. Für seine erfolgreiche Tätigkeit wurde ihm die Ehrenmitgliedschaft im Alpenverein und der Ehrenvorsitz der Sektion Schwaben verliehen. Bundespräsident Heuss ehrte den Verstorbenen durch Verleihung des Großen Verdienstkreuzes. Nun haben die Zeilen Eugen Rollers zum 85. Geburtstag Wirklichkeitssinn erhalten: ?So bist auch uns zum Vater Du geworden, in Deiner Führung, Deinen stolzen Worten, in Deinen Liedern lebst Du lang noch fort ..."
Quelle: DAV Mitteilungen 1958, Heft 3, Seite 45


Paul Dinkelacker (+)
Als frühzeitig in den Ruhestand getretener Berufsoffizier, der sich in der Folge seinen persönlichen Neigungen und Liebhabereien hingeben konnte, war Paul Dinkelacker der berufene und begeisterte Künder der Werte und Schönheiten des Touren-Schilaufs, den die schibeflissene größte Stuttgarter AV-Sektion Schwaben zu ihrem Vorsitzenden berief. Durch viele Jahre lenkte er diese Sektion und deren Schiabteilung, während er gleichzeitig Präsident des Schwäbischen Schneeschuhbundes und des Deutschen und später auch des Deutschen- und Österr. Schi-Verbandes war. Seither hieß er der „Bundesvater".
Der DuOeAB wählte ihn für die Jahre 1929 bis 1983 in den Hauptausschuß, in dem er sich insbesondere für die Belange der Schibergsteiger einsetzte, die Schaffung des Begriffes „Schiheini" anregte und im übrigen für die Verlegung des Vereinssitzes und die Wahl eines Verwaltungsausschusses in Stuttgart eintrat. Das geschah auch, und von 1934 bis 1938 war, Dinkelacker als 2. Vorsitzender des DuOeAV Vorsitzender des Verwaltungsausschusses Stuttgart. Seine Amtsführung fiel in die schwierigste Zeit der Vereinsgeschichte vor 1945, hervorgerufen durch die einander bekämpfenden politischen Systeme in den Ländern Deutschland und Österreich. Tausendmarksperre herrschte während der ganzen Amtszeit Dinkelackers und machte jeden Verkehr über die Reichsgrenzen unmöglich, was die Vereinstreue der Mitglieder im Reich natürlich auf eine sehr harte jahrelange Probe stellte. Ten totalitären Führungsanspruch der herrschenden Parteien dies- und jenseits der, Grenzen konnte das Nicht-Parteimitglied Dinkelacker geschickt und unermüdlich abwehren. Rückblickend kann heute gesagt werden, daß die viereinhalbjährige Tätigkeit Dinkelackers und seines Stuttgarter Verwaltungsausschusses vom ersten bis zum letzten Tag ein einziger, ununterbrochener Abwehrkampf gegen die übermächtigen Kräfte war, die die unpolitische, überstaatliche Stellung des DuQeAV bedrohten. Daß der DuOeAV unversehrt erhallen blieb, ist auch dem Wirken Dinkelackers zu verdanken, und diesem Dank gab die Hauptversammlung 1938 dadurch spontan Ausdruck, daß sie die beiden Vorsitzenden dieser schweren Zeit, Univ.-Prof. Dr. v. Klebelsberg und Paul Dinkelacker, zu Ehren
mitgliedern ernannte — die ersten, die dieser Würde teilhaftig wurden. Nun bat uns dieser wackere aufrechte Mann, der begeisterte Bergsteiger, Schiläufer und Naturfreund am 12. März 1958 für immer verlassen. Der OeAV wird sein ältestes Ehrenmitglied nicht vergessen.
Quelle: Mitteilungen des ÖAV 1958, Heft 4/5, Seite 38

Geboren am:
22.01.1873
Gestorben am:
09.03.1958