Hamann Fritz

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Biografie:
Fritz Hamann (21. Juni 1864 bis 28. Jänner 1946)
Am 28. Jänner 1946 ist mein alter Freund Fritz Hamann nach einem arbeitsreichen, dem Wohle seiner Familie gewidmeten Leben von uns gegangen. Den bis dahin unverwüstlich Scheinenden verließ nach dem Tode seiner Gattin Friedericke, die ihm im August 1945 voranging, der Lebensmut; so ist der für alles geistige, Schöne und vor allem für die Musik aufgeschlossenen frau schon wenige Monate später gefolgt.
Mit der Natur, vor allem den Bergen zeitlebens eng verbunden, liebte er auch profanere Dinge und war einem soliden Dämmerschoppen ebenso wenig abhold wie einer guten Zigarre. Im Kreise seiner alten und jungend Freunde war sein trockener, manchmal etwas bissiger, doch niemals verletzender Humor ebenso bekannt wie seine stets bewährte Güte und Hilfsbereitschaft. Ich selbst verdanke seiner Großzügigkeit den Grundstock meiner alpinen Bücherei. Meine Mutter schlug damals die Hände über dem Kopf zusammen, als an Stelle der ihr angekündigten paar Bücher an die hundert Bände ÖAZ., „Zeitschrift“, „Jahrbuch des SAC“ und wertvolle Einzelwerke anrollten, für die sie nun Raum schaffen sollte. Und in den Frühlingstagen des Jahres 1945 war er einer der ersten und wenigen, die mich in meinem damaligen Rotquartier in der Blindengasse aufsuchten, wo er mich Ausgebombten, Um Existenz, Besitz und Gesundheit Gekommenen durch Zuspruch und Hilfe aufzurichten suchte.
Das Zeichen des ÖAK hat er über vier Jahrzehnte lang mit Stolz und in Ehren getragen; bei den „Preintalern“ hat er 60 Jahre lang, buchstäblich bis zu seinem letzten Atemzug, aktiv mitgearbeitet, zuletzt als Kassier. Die Gesellschaft ehrte seine beispielhafte Mitarbeit, indem sie ihn zu seinem 80. Geburtstage zum Ehrenmitgliede ernannte, eine Ehrung, die vor ihm nur den Brüdern Hans und Franz Wödl verliehen worden war.
Karl Hermann Grundwald
Quelle: Österreichische Alpenzeitung 1950, Seite 53


Geboren am:
21.06.1864
Gestorben am:
28.01.1946