Hanke Hans

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Biografie:
Dr. Hans Hanke zum Gedenken
Am 3. Juli dieses Jahres verschied Dr. Hans Hanke plötzlich und unerwartet für alle, die ihn kannten. Und im Alpenverein sind das wohl sehr viele. Dr. Hans Hanke war 1908 in Breslau geboren. Nach dem Mittelschulstudium übersiedelte er nach Innsbruck und studierte an der Alma Mater Oenipontana bei Klebelsberg und Sander Geologie und Mineralogie. Dieses Studium brachte ihn sehr bald mit den Tiroler Bergen in innigste Beziehung, besonders mit den Ötztaler Alpen, die er sich als Dissertationsgebiet wählte. 1933 promovierte Hans Hanke zum Doktor der Philosophie auf Grund einer quartärgeologischen, also die Spuren der Eiszeit untersuchenden Arbeit über das Ötztal, die sein Lehrer Klebelsberg in seiner berühmten „Geologie von Tirol" mehrfach genannt hat. Schon damals entdeckte Dr. Hanke seine Neigung zum Schreiben. In den wirtschaftlich so mageren mittleren Dreißiger jähren war er vielfach als freischaffender Journalist und Rundfunkmitarbeiter tätig. Während des zweiten Weltkrieges war er als Funker die meiste Zeit an der Ostfront eingesetzt. Nach dem Kriege ließ sich Dr. Hanke in Salzburg nieder. Breslau war keine deutsche Stadt mehr. In diesen schweren Jahrenkehrte Dr. Hanke wieder zur Journalistik zurück, nachdem er eine Zeitlang im Jugendreferat der Salzburger Landesregierung tätig gewesen war. Und er kam auch sehr bald zur Sektion Salzburg des OeAV, in deren Ausschuß er 1950 eintrat. Er war Vortragswart und betreute die Sektionsmitteilungen. Bereits 1952 wurde Dr. Hanke zum Zweiten Vorsitzenden der Sektion gewählt und blieb es lange Jahre, bis er mit 1969 die Leitung des Salzburger Sektionen Verbandes übernahm. Ein Steckenpferd Dr. Hankes war die Naturschutzarbeit. Den Lesern des „Bergsteigers" sind seine Arbeiten auf diesem Gebiete ohne Zweifel in Erinnerung. Er war ein ausgezeichneter Photograph und hat dazu also immer auch gut gelungene Aufnahmen beigesteuert. Darüber hinaus hat Dr. Hanke im Verein Naturschutzpark mitgearbeitet. So sind auf seine Veranlassung aus dem schweizerischen Nationalpark drei Steinbockpaare in das Venedigergebiet ausgesetzt worden, wo die Steinböcke früher auch heimisch gewesen sind. Im Jahre 1953 entschloß sich der österreichische Alpenverein, seine bis dahin von Walther Flaig geleitete Monatsschrift „Berge und Heimat" mit dem von einem alten Freunde des Alpenvereins, dem Münchner Verleger Alfred Bruckmann, herausgegebenen,,Bergsteiger" zusammenzulegen, wobei diese gemeinsame Zeitschrift weiterhin ein offizielles Organ des OeAV blieb. Ihr Schriftleiter wurde 1955 Dr. Hanke und blieb es, bis er nach Alfred Bruckmanns Tod im Zuge eigentumsrechtlicher Änderungen 1968 aus der Schriftleitung schied. Als Verlagsleiter in Salzburg war Dr. Hanke seit einem Jahr bestrebt, eine neue berufliche Heimat zu erringen. Es war ihm nicht gegönnt, die Früchte dieses Bemühens zu ernten. Zu früh hat ihn der Tod vom Schreibtisch und von seiner Familie weggeholt.
Die Alpenvereinsmitglieder kannten Dr. Hanke vorwiegend als Schriftleiter des „Bergsteigers", der er fast eineinhalb Jahrzehnte war. Redaktionsarbeit ist ein dornenvolles und aufreibendes Geschäft, bei dem man sehr viel „einstecken" können muß. Und das ist nicht immer leicht, besonders dann nicht, wenn man es sehr oft gut meint und auch von Freunden nicht immer verstanden wird. In die Freude, die mit der Redaktionsarbeit verbunden ist und die einen Mann wohl erfüllen kann, werden immer reichlich Wermutstropfen gemischt. Das hat auch Dr. Hanke erfahren. Trotzdem blieb er immer ein Mann des Alpenvereins. Und als solchen haben wir ihn in treuem Gedenken.
Dr. Emil Hensler
Quelle: Mitteilungen des ÖAV 1969, Heft 11/12, Seite 236

Dr. Hans Hanke (+)
Wir haben bereits im letzten Heft eine kurze Nachricht gebracht, daß Dr. Hans Hanke, der langjährige Schriftleiter unserer Zeitschrift, einem Herzschlag erlegen ist. Er stand im 62. Lebensjahr und hinterließ eine Frau und eine zwölfjährige Tochter. Sie wurden von diesem Schicksalsschlag unvermittelt getroffen, war Dr. Hanke doch noch an seinem Todestag im Salzburger Rotary-Club und fühlte sich nur ein wenig unpäßlich. Er fuhr ins Krankenhaus, um sich untersuchen zu lassen, und starb dann dort in kürzester Zeit. Bei seiner Beerdigung geleitete ihn eine große Trauergemeinde. Prof. Dr. Tollner, Hauptausschußmitglied des OeAV, sprach Dankes- und Abschiedsworte im Namen des OeAV, des DAV, der Sektionen des Landes und der Stadt Salzburg.
Der Verstorbene, ein in Breslau gebürtiger Schlesier, hatte in Innsbruck unter den Professoren Kinzl und von Klebelsberg Geologie studiert und 1933 promoviert. Dann arbeitete er als freier Journalist und Schriftsteller, bis ihn der 2. Weltkrieg als Funker nach Rußland verschlug. Erst 1947 kehrte er nach Österreich zurück und verdiente sein Geld weiterhin als Journalist. 1954 übernahm er dann von Josef Julius Schätz und Walther Flaig die Schriftleitung unserer Zeitschrift.
Da der größte Teil unserer Leser den „Bergsteiger" noch unter der Schriftleitung von Dr. Hanke kannte, erübrigt es sich, viel über sein Schaffen für die Zeit-schrift zu schreiben. Sein Hauptanliegen war die Verbindung von Bergsteigen, Kunst und Wissenschaft. Dies spiegelt sich auch in seinen großen Beiträgen wieder, die periodisch im „Bergsteiger" erschienen und ein bestimmtes Gebiet in den Alpen sehr ausführlich und von diesen drei Blickpunkten aus vorstellten. Er war auch ein begeisterter Fotograf und liebte hier vor allen Dingen die „kleinen Motive". So sah man von ihm besonders häufig Aufnahmen von Blumen, verschneiten Bäumen, Spuren und dergleichen.
Dr. Hans Hanke war dem Alpenverein und seinem Gedankengut immer auf das engste verbunden. Er war 2. Vorsitzender der Sektion Salzburg, Vortragswart und Redakteur ihrer „Nachrichten", vor allem aber der Vorsitzende des Verbandes der Salzburger Alpenvereinssektionen. Mit besonderem Eifer und gewandter Feder setzte er sich außerdem für die Belange des alpinen Naturschutzes ein und war auch verdienstvoller Mitarbeiter des „Vereins Naturschutzpark" e. V. (Stuttgart — Hamburg), dessen ausgedehnten Grundbesitz in den Hohen Tauern er zeitweilig betreute und durch das Aussetzen von Steinwild besonders bereicherte.
Leser und Verlag des „Bergsteigers" werden Dr. Hans Hanke, der 14 der 36 Jahrgänge der Zeitschrift betreute, in steter Erinnerung behalten.
Quelle: Der Bergsteiger 1969, Heft 9, Seite 700

Alpiner Schriftsteller Dr. Hans Hanke gestorben
Völlig unerwartet verstarb am 4. Juli im 61. Lebensjahr Redakteur Dr. Hans Hanke, Leiter des Verlages St. Peter in Salzburg und Vorsitzender der Sektion Salzburg. Die deutschen Bergsteiger kennen Herrn Dr. Hanke vor allem durch seine langjährige Tätigkeit als Schriftleiter der alpinen Zeitschrift „Der Bergsteiger" und als Bergfotograf.
Quelle: Mitteilungen des DÖAV 1969, Heft 5, Seite 236


Geboren am:
1908
Gestorben am:
03.07.1969